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1623 - Dimension des Grauens

Titel: 1623 - Dimension des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darin etwas auf, das mir gar nicht gefiel. „Saumäßig schwierig, dich zu finden, Alter!" stieß der Ennox gereizt hervor. „Ich dachte, du wärest auf Arkon I, wo du hingehörst."
    „Ich habe mich dazu entschlossen, mein Hauptquartier hierherzuverlegen", erklärte ich. Luridor Zanphar war einem Herzschlag nahe, und auch Gherada Ipharsyn war ein wenig blaß geworden. Zwar waren die Ennox inzwischen auch auf Arkon vom Hörensagen bekannt, aber wer noch niemals mit einem dieser sehr absonderlichen Geschöpfe persönlich zu tun gehabt hatte, der erschrak doch meist sehr heftig, wenn ein Ennox auf seine ganz besondere Art und Weise in seiner Nähe auftauchte. Meine derzeitigen Mitarbeiter machten da keine Ausnahme. „Du kommst von Ariga?" fragte ich.
    Philip grinste nur. Er hatte seine Unarten weitgehend abgelegt, aber das hieß nicht, daß er nun wirklich zu einem Musterbild an Höflichkeit und dezenter Zurückhaltung geworden wäre. Sein Lächeln jedenfalls
     
    *
     
    dieses impertinente, schamlose Grinsen, das er in diesem Augenblick zur Schau trug, war jedenfalls alles andere als höflich und zurückhaltend. „Klar doch!" antwortete der Ennox sofort und grinste noch breiter. „Und bevor du dich danach erkundigst, es geht ihr gut, der Süßen!"
    Ich sah, wie. Gherada Ipharsyn die Stirn furchte. „Theta läßt schön grüßen", fuhr Philip fort und klärte damit alle noch verbliebenen Fragen. „Es geht ihr gut, wirklich, nur ein bißchen einsam fühlt sie sich. Wenn du verstehst, Was ich meine. Andernfalls kläre ich dich gerne auf."
    Ich zeigte ihm ein zurückhaltendes Lächeln. „Ich bin mehr an politischer Aufklärung interessiert", sagte ich ruhig. „Wie sieht es auf Ariga aus?"
    „Nun ja", antwortete Philip gedehnt. „Auf Ariga ziemlich normal, politisch gesehen."
    Er dehnte das Wort auf in einer sehr auffälligen Art und Weise. Und gleichzeitig betrachtete er die holografische Darstellung des Kasholur-Phänomens eindringlich und von allen Seiten. An der schier unersättlichen Neugierde der Ennox hatte sich nicht das geringste geändert. „Nun laß dir nicht länger die Würmer aus der Nase ziehen, Rotschopf", redete ich ihn an. Gherada Ipharsyn, die sich in den Redensarten der Terranef wohl nicht so gut auskanhte wie unser ennoxischer Freund, verzog angewidert das Gesicht bei der bildlichen Vorstellung. „Was ist passiert auf Ariga?"
    „Willst du's genau wissen?" erkündigte sich Philip. „So genau wir nur möglich", antwortete ich.
    Philip grinste Und nickte. „Meinetwegen", begann er seinen Bericht Ariga, wenige Stunden zuvor...: „... normale Bedingungen", sagte der Dicke, dann wurde er blaß, als er Philip sah. Wie üblich tauchte der Ennox mitten im Satz auf. Er liebte solche Scherze. „Großes Arkon, wer ist das ?Und was ist das?"
    „Nur keine Aufregung", sagte Philip heiter, „Hey, nicht umfallen!"
    „Willkommen auf Ariga", begrüßte ihn die Frau; sie machte ein halbwegs ernstes Gesicht, aber in ihren grünen Katzenaugen glitzerte es. „Hallo, Philip. Kömmst du von Arkon ?"
    „Gut geraten, Humänweib", antwortete der Ennox. „Ich komme vom Oberboß."
    „Also von Atlan ?"
    Er zeigte ein sanft zurückhaltendes Lächeln. „Sieht so aus, als wäre er saumäßig neugierig darauf, wie es dir geht. Deswegen hat er mich geschickt. Als seinen Bevollmächtigten!"
    Sie legte die Stirn in Falten. „Als Bevollmächtigten?"
    „Genau, Mädchen", klärte Philip sie auf. „Mit Vollmacht und so, einfach alles. Du kannst mit mir reden, als wäre ich der arme alte Arkon-Häuptling selbst!"
    „Das klingt ungewöhnlich", sagte die Arkonidin mit den kurzen Haaren. „Sehr ungewöhnlich. Du hast dir von Atlan Handlungsvollmacht erbeten?"
    „Pah", stellte Philip klar. „Erbeten? Wir? Angewinselt hat er mich, der alte Arkon-Häuptling, weil er ziemlich übel in der Bredouille steckt und nicht mehr aus noch ein weiß. Deswegen braucht er unsere Hilfe, Und Wir haben gnädig geruht, diese Hilfe zu gewahren."
    Theta von Ariga deutete so etwas wie eine Verbeugung an. „Gratuliere", sagte sie spöttisch. „Gegen gewisse Bedingungen", fuhr Philip fort. „Wir sind jetzt dabei, voll und ganz. Als Partner, Freunde, Kumpels. Gut, wie? Einsame Klasse!"
    Er knuffte Theta den Ellenbogen vertraulich gegen die Rippen und schmunzelte dazu liebenswürdig. „Hey, du, du ...!"
    Der Dicke wollte wohl laut werden. Der Ennox identifizierte ihn als Kommandanten des RaumhafentoWers. „Ja 7" Philip funkelte ihn an.

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