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1628 - Kristall aus dem Nichts

Titel: 1628 - Kristall aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schirm am Durchgang abzuschalten. Dessen ungeachtet spien die Waffenarme weiter Feuer und Verderben, aber ihre Energieleistung ging zurück. Der Roboter stapfte durch die Lücken in die Außenbereiche der Station und entfernte sich. „Rotalarm!" gab Nurtian durch und rannte auf die TRORIA zu. „Laßt die Maschine nicht aus den Augen."
    Rotalarm bedeutete, daß der innere Sektor um die Steuerzentrale herum automatisch vom übrigen Teil des Asteroiden abgeriegelt wurde und die lebenswichtigen Funktionen nicht gefährdet waren.
    Er sprang empor zum aufgeschweißten Schott und warf sich hindurch. Im Schein seines Energieschirms sah er, daß ihm keine Gefahr drohte. Er eilte weiter und wandte sich nach links in Richtung des Kommandoraumes.
    Von weitem sah er den Kopf des Spezialisten. Harian Meklos hing schräg im Pilotensessel und rührte sich nicht. Links und rechts von ihm standen die drei Medoroboter des Schiffes.
    Zwei signalisierten mit ihren toten Leuchtskalen bereits vollständigen Energiemangel, der dritte arbeitete noch. Aber auch seine Warnlampen blinkten bereits.
    Den Schirm abschalten und den Helm öffnen, das war eines.
    Nurtian sank neben dem Sessel auf die Knie. Mit dem Handschuh strich er dem Mann über die Stirn.
    Meklos besaß schwarze Haare und eine samtbraune Haut. Die moderne Kosmetik hatte aus ihm auf einfache Weise einen vollkommenen Akonen gemacht, durch nichts von den Angehörigen dieses Volkes zu unterscheiden.
    Meklos trug eine einfache Kombination, wie man sie auf der Oberfläche von Planeten benutzt. Auf dem hellen Grau hatten sich dunkelrote Lachen aus geronnenem Blut gebildet, und Nutrian zählte insgesamt fünf Durchschüsse von Strahlern. Der Spezialist des ATK hielt die Augen geschlossen. Sein Atem ging flach, die Brust hob und senkte sich kaum spürbar. Ein gutes Dutzend Kanülen verbanden die freigelegten Arme und den Hals des Mannes mit den drei Medos. „Meklos", hauchte der Kommandant dicht neben dem Ohr des Kameraden. „Hier ist Barro Nurtian. Du bist am Ziel!"
    „Ja!" kam es kaum hörbar über die gesprungenen Lippen des Agenten. „Ziel."
    Seine Lider flatterten. Für einen winzigen Augenblick öffnete er das rechte Auge und starrte seinen Retter an. „Barro", hauchte er. „Bl... Legion .... Chefin ... Wissen ... Accoma." Er versuchte sich aufzurichten. Ein Schwall Blut kam aus seinem Mund und ergoß sich über Brust, Oberarm und die Sessellehne. „Accoma ... ist..."
    Sein Kopf fiel nach unten. Ein leises Pfeifen wies darauf hin, daß Harian Meklos tot war. Sekunden später gab der dritte Medorobot aus Energiemangel ebenfalls auf. Die Medos aus Jimmerin, die gerade das kleine Schiff betraten, kamen zu spät und konnten nur noch für den Abtransport der Leiche sorgen. „Accoma", murmelte Nurtian und schaltete sich in eine Interkomverbindung mit allen Stationen des Asteroiden. „Wer kann etwas mit dem Begriff Accoma anfangen?"
    Es dauerte eine Weile, und ausgerechnet Tessan Jilmas war es, der die Lösung lieferte. „Accoma ist ein alter Kriegsgott unseres Volkes aus einer Zeit, als wir noch keine Raumfahrt besaßen. Vermutlich ein Kodewort oder etwas Ähnliches."
    „Danke, Tessan!"
    Der Kommandant Jimmerins verließ die TRORIA und folgte den Medos hinaus. Er wandte sich in Richtung der Steuerzentrale. „Wir verfolgen den Weg der altertümlichen Maschine. Ihren Reaktionen nach muß es sich um ein positronisches Ungetüm handeln, wie man sie heutzutage höchstens in Museen sieht", meldete Valtys von Kymor. „Das Ding kümmert sich einen Dreck darum, daß sich ihm niemand in den Weg stellt. Es schießt weiter um sich und würde erheblichen Schaden anrichten, wenn wir nicht überall Schirme errichtet hätten. Auf Dauer gefährdet es die Station. Ich empfehle die Vernichtung des Kolosses."
    Nurtian blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. „Baut die Schirme ab. Laßt den Roboter schießen. Zeigt ihm, daß er freie Bahn hat. Wir brauchen ihn noch. Er ist Accoma, der Kriegsgott. Meklos hat sein Wissen in ihm abgelegt. Es betrifft die Blaue Legion und deren Chefin."
    Den eigentlichen Namen sprach er wie einen Fluch aus: „Blaue Schlange!"
     
    2.
     
    Curinam - 21. September 1200 NGZ Roban Timmens stutzte und hielt die Antigravscheibe an. Aus den Augenwinkeln heraus hatte er eine Bewegung wahrgenommen, die ihm ungewöhnlich erschien. Er wandte den Kopf und sah zurück. Unter ihm erstreckten sich die weiten Getreidefelder und reichten bis zum Horizont. Auf gleicher Höhe und

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