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Wer nichts riskiert, verpasst das Leben: Wie ich 365 Mal meine Angst überwand (German Edition)

Wer nichts riskiert, verpasst das Leben: Wie ich 365 Mal meine Angst überwand (German Edition)

Titel: Wer nichts riskiert, verpasst das Leben: Wie ich 365 Mal meine Angst überwand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noelle Hancock
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1. K APITEL

    Dein Leben gehört dir. Du gestaltest es. Du
erschaffst es. Andere Leute können dir nur
helfen, indem sie Mittel und Wege aufzeigen,
die anderen Menschen geholfen haben. Diese
können dir vielleicht als Denkanstoß dienen,
bis dir klar ist, was dich erfüllt, und können
dir helfen herauszufinden, was du mit
deinem Leben anfangen willst.
    Eleanor Roosevelt
    I ch lag an einem Strand auf der Karibikinsel Aruba und nuckelte versonnen an meiner dritten Piña Colada, als man mich anrief und mir mitteilte, dass ich gefeuert war. Es lag eine gewisse Ironie darin, dass mich dieser Anruf ausgerechnet auf meinem Geschäftshandy erreichte, das ich an den Strand mitgenommen hatte für den Fall, dass in der Arbeit irgendwas Wichtiges vorfiel.
    Es war etwas Wichtiges vorgefallen.
    »Wir werden aufgelöst!«, quiekste meine Kollegin Lorena.
    »W-wie bitte?«
    »Die ganze Website wird aufgelöst.« Sie klang, als hätte sie geweint. »Wir sind alle unsere Jobs los.«
    Ich fuhr auf meiner Strandliege hoch und versuchte, meinen Hintern aus den Kunststoffriemen der Liegefläche zu befreien, zwischen denen er versunken war. »Wovon redest du überhaupt?« Ich schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Sie haben heute ein Meeting einberufen, und da wurde es uns mitgeteilt. Wir waren alle total überrascht.«
    »Warum hat mich keiner angerufen?«
    »Sie haben’s ja versucht, aber hier aus dem Büro kann man keine Nummern im Ausland anrufen. Ich ruf dich auch gerade von meinem Handy an«, sagte sie und senkte die Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. »Ich dachte, du möchtest es lieber zuerst von einer Freundin hören.«
    »Aber das ist doch total absurd. Es läuft doch alles super!« Die Besucherzahlen unserer Website waren kontinuierlich gestiegen. Erst letzte Woche hatte sie an einem einzigen Tag eine Million Besucher verzeichnet.
    »Irgendwie geht’s wohl darum, dass sie Kosten sparen wollen.« Ihre Stimme klang irgendwie komisch, und als ich genau hinhörte, nahm ich Stimmengewirr und Bon Jovi im Hintergrund wahr.
    »Bist du in einer Bar?«, fragte ich verdattert.
    »Ja, die ganze Belegschaft ist im Irish Pub schräg gegenüber. Du, ich muss aufhören. Ich ruf dich später noch mal an, okay?«
    Als ich auflegte, sah ich meine frisch gebräunten Finger leicht zittern. Ich starrte in die Luft, ohne wirklich etwas zu sehen.
    »Wer war das?«, fragte Matt, der auf dem Liegestuhl neben mir lag.
    »Das war mein Büro«, sagte ich dumpf. »Ich bin gefeuert.«
    »Moment – wie bitte? « Matt warf seine Zeitung auf den Boden, setzte sich auf und drehte sich zu mir herum.
    »Sie haben den ganzen Laden dichtgemacht.« Ich sprach mit seltsam emotionsloser Stimme. »Wurde heute Nachmittag in einem Meeting bekanntgegeben.«
    »Oh nein, Schatz, das tut mir leid. Kann ich irgendwas für dich tun?«
    Er nahm meine Hand, und ich fühlte ein bisschen schmierige Sonnencreme. Irgendwie brachte ich es immer noch nicht fertig, ihm in die Augen zu sehen. Ich steckte in einer Art Trance, als hätte eine unsichtbare Hand gerade meine ganze Welt verwischt. War ja irgendwie auch so. Ich hätte ein impressionistisches Gemälde abgeben können: Arbeitsloses Mädchen am Strand , Öl auf Leinwand, 2008.
    Ein Klingelton riss mich aus meiner Benommenheit. Ich sah, wie Matt in unsere Strandtasche griff und sein Handy herausholte. Als politischer Reporter für eine der angesehensten Zeitungen des Landes war Matt es ebenfalls gewöhnt, berufliche Anrufe im Urlaub anzunehmen.
    Er starrte aufs Display, das im grellen Sonnenlicht schlecht zu lesen war. »Mist, das ist die Redaktion. Wahrscheinlich möchte mein Herausgeber, dass ich für die morgige Story ein paar Anrufe mache.« Nervös fuhr er sich mit der Hand durchs dicke braune Haar.
    »Geht schon klar. Ruf ihn zurück, ich brauch sowieso einen Moment, um das Ganze zu verdauen.«
    »Mach keine Witze. Ich lass dich doch hier nicht so sitzen.«
    »Wie ›so‹?« Ich rang mir ein Lächeln ab, von dem ich hoffte, dass es überzeugend aussah. »Komm, ich sitze hier gerade in einem Tropenparadies, also bitte – ruf ihn einfach zurück.«
    Als Matt in unser Hotel lief, warf er noch ein paar besorgte Blicke zurück. Sobald er um die Ecke gebogen war, erstarb mein Lächeln. Ich fühlte mich, als säße ich in einem Auto, dessen Fahrer eine unerwartete Vollbremsung gemacht hatte. Alles war zum Stillstand gekommen. Ich war schockiert und durcheinander, aber irgendwie war es mir auch peinlich, dass ich vor ein

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