Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1628 - Kristall aus dem Nichts

Titel: 1628 - Kristall aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
eine Projektion handelte, wich langsam und machte der Erkenntnis Platz, daß dies alles real und faßbar war.
    Vorsicht! warnte der Extrasinn. Du darfst dich nicht verlieren!
    Er nahm die Warnung kaum wahr. Die Schatten überall um ihn herum tanzten immer hektischer und schneller, ein Wirbel von Bewegungen war um ihn herum, und er glaubte plötzlich, unbekannte und gewaltige Wesen in ihnen zu erkennen, wie es sie in seinem bisherigen Leben noch nie gegeben hatte. Doch diese Wesen stellten keine Individuen dar. Sie manifestierten sich in ihrer Gesamtheit als Bedrohung, die nach ihm griff und ihn hinüberziehen wollte.
    Ja, genau das war es, was er empfand. Eine unbekannte Macht oder Kraft wollte ihn hinüberziehen, irgendwohin. Sein Bewußtsein sträubte und wehrte sich, doch er begriff, daß es keinen Sinn hatte. Er tastete und fand die Gürtelschnalle nicht, um den Antigrav neu zu justieren und die Flucht zu ergreifen.
    Sein ganzer Körper war wie gelähmt, und auf der Stirn spürte er deutlich das Knistern von elektrischen Entladungen, als berühre er ein schwaches Schutzfeld.
    Die Schatten manifestierten sich. Aus aufgerissenen Augen verfolgte er, wie sie plötzlich einem gemeinsamen Punkt entgegenrasten und zu einem heftig rotierenden Ball wurden.
    Atlan sah einen grellen Blitz und schloß geblendet die Augen.
    Der Druck auf sein Bewußtsein wich übergangslos, und er fand endlich das Gürtelschloß. Etwas Hartes stieß gegen sein linkes Bein, und er blickte nach unten. Ein kleiner Gegenstand hatte sich in seinem Antigravfeld verfangen, irgendein Teil aus dem Wrack.
    Im nächsten Augenblick wurde er sich bewußt, daß das nicht sein konnte. Längst befand er sich nicht mehr in der Nähe des Skeletts des ausgedienten Raumers.
    Er beugte den Oberkörper nach unten und griff vorsichtig nach dem Gegenstand. Irgendwie bezweifelte er noch immer, daß das Ding tatsächlich existierte. Dann aber schlossen sich seine Finger um etwas Festes, Hartes, und er richtete sich langsam auf und wollte den Gegenstand einer näheren Betrachtung unterziehen.
    In diesem Augenblick erlosch die Projektion des Kristalls um ihn herum, und er stellte fest, daß er gut zweihundert Meter über der Oberfläche hing. Drüben bei der Werft wurde man bereits auf den Vorgang aufmerksam und gab Signal mit einer Lampe. Atlan schaltete den Funk an seinem Vielzweckarmband ein. „... ist verschwunden", hörte er. „Bist du in Ordnung?"
    „Natürlich", gab er zur Antwort. „Was hast du erwartet? Ich komme zu euch hinüber. Es gibt da etwas, was wir untersuchen sollten."
    Noch immer ungläubig starrte er auf den Gegenstand in seinen Händen und danach auf den Chrono. Die Projektion war etwa eine Stunde früher erloschen, als ihr gewohnter Rhythmus es hätte vermuten lassen. „Beeilt euch!" mahnte der Arkonide. „Vorläufig reicht ein energetisches Diagramm. Wichtig ist, ob der Gegenstand eine Gefahr darstellt oder nicht!"
    Es handelt sich um ein Pyramidenprisma, und es besaß einundzwanzig Flächen. Der Querschnitt zeigte ein gleichmäßiges Polygon. Die Enden des ungefähr zylinderförmigen Gegenstandes liefen spitz zu und wurden von Pyramiden mit einundzwanzig Kanten gebildet.
    Das Objekt war aus einem Guß. In der Hand wog es fast so leicht wie eine Feder. Unter den normalen Schwerkraftverhältnissen von Arkon II zeigte die Waage exakt fünfzig Gramm an.
    Das Polygon oder Vieleck schimmerte in blaugrauem Farbton, erwies sich nach ersten Tests als hart wie Diamant und war absolut undurchsichtig.
    Die Wissenschaftler arbeiteten eine halbe Stunde daran. Mit den Mitteln, die innerhalb der Toten Zone zur Verfügung standen, ließ sich der Fremdkörper nur rein gestaltmäßig erforschen. Die Tastung mit dem Laser-Scanner ergab, daß die Hülle nur wenige Millimeter dick war und aus unzähligen Schichten bestand. Innen war der Gegenstand hohl und nach dem Ergebnissen mehrerer Durchleuchtungen vermutlich auch leer, was sein geringes Gewicht erklärte.
    Aber diese Ergebnisse konnten nur als rein vorläufig betrachtet werden.
    Atlan beschloß, den Fremdkörper auf dem schnellsten Weg aus der Toten Zone hinausschaffen zu lassen. Nur dort standen die entsprechenden fünfdimensionalen Meßgeräte zur Verfügung, die einen genauen Aufschluß über das materialisierte Objekt liefern konnten. Die beste Adresse derzeit war auf alle Fälle Myles Kantor.
    Einer der Wissenschaftler händigte ihm das Polygon aus, und er trug es zu dem Gleiter, mit dem er gekommen

Weitere Kostenlose Bücher