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1631 - Jäger der Unsterblichkeit

Titel: 1631 - Jäger der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meint", erwiderte Arno Muller. „Warum nicht dich?"
    Helgundy Khatanassiou trug ein Kleid aus dunkelgrünem Samt, das sich ihrem Körper anlegte wie eine zweite Haut; Muller konnte sehen, wie sich bei jedem Atemzug ihre Brüste hoben und senkten. Er war Mann genug, das zu bemerken - und Reporter genug, dabei zu registrieren, daß der Atem von Helgundy Khatanassiou sehr gleichmäßig und ruhig ging. „Ich bin keine Illusionistin", antwortete Helgundy Khatanassiou. „Jedenfalls mache ich mir nichts vor."
    „Was treibst du dann hier?"
    Die Frau dachte nach. Im Raum lag noch immer dieser liebenswerte Duft nach Sommer, Sonne, Wiesenblumen. Und Helgundy Khatanassiou lächelte versonnen. „Setz dich, Arno Muller", sagte sie und machte eine einladende Handbewegung. „Kosmo-Historiograph. Du schreibst die Weltgeschichte, drei Wochen nachdem sie passiert ist."
    Muller grinste sarkastisch. „Länger denkt doch ohnehin niemand zurück. Wer ist sich schon bewußt, in Geschichte eingebunden zu sein, darin zu leben und ein Produkt ebendieser Geschichte zu sein, von der er keine Ahnung hat?"
    „Weise, mein Freund", antwortete Helgundy Khatanassiou.
    Ein sanftes Fingerschnippen ließ einen Servorobot erscheinen.
    Helgundy Khatanassiou lächelte überaus anzüglich. „Was kann ich dir anbieten? Womit darf ich dich verwöhnen?"
    Einen Augenblick lang hatte Muller angesichts dieser Frau, von ihr selbst animiert, seiner sexuellen Phantasie die Zügel schießen lassen, und prompt war er rot geworden. Und sie hatte es gesehen und angeleiert und einen weiteren Punkt gelandet.
    Helgundy lachte leise. „Keine Angst", sagte sie mit sanftem Spott. „Ich trete dir nicht zu nahe, Arno Muller, Freund der Großen dieser Welt, der vergangenen und der zukünftigen Welten. Hast du je mit Rhodan gesprochen?"
    Muller nickte. „Du nicht?"
    Helgundy Khatanassious Gesicht bekam, nur für den Bruchteil einer Sekunde, einen anderen Ausdruck; es war, als könne man, nur einen Augenblick lang, aus nächster Nähe den großen Ausbruch des Santorin-Vulkans beobachten - und einen Augenblick später war nichts weiter zu sehen als die sanfte, unverfängliche Dünung des Mittelmeeres. „Nein", sagte Helgundy Khatanassiou. Sie lächelte und zeigte ihre bemerkenswert schönen Zähne, von denen Arno Muller wußte - und Helgundy Khatanassiou wußte, daß Muller es wußte - daß sie allesamt echt waren. „Weißt du, Rhodan gehört nicht ganz zu meiner Einkommensklasse."
    „Das ist in der Tat ein Argument", versetzte Muller. „Ja, ich habe einige Male mit Rhodan gesprochen."
    „Beruflich? Privat?"
    Muller grinste. „Beruflich", sagte er. „Also über Privates."
    Helgundy Khatanassiou beugte sich ein wenig vor. Muller, der spürte, wie sein Mund langsam trocken wurde, vermied es, den Blick von ihrem Gesicht zu nehmen. Ihre Augen schimmerten grünlich. „Wie ist er?"
    Muller zuckte die Schultern. „In welcher Hinsicht? Als Hobbygärtner ist er lausig. Wäre er für Guckys Mohrrüben zuständig, hätte der Mausbiber längst ausgenagt. Ich glaube nicht, daß er kochen kann oder einen Daiquiri zusammenmixen könnte."
    Helgundy Khatanassiou atmete heftig durch die Nase aus. „Ich meine - als Mann", stieß sie hervor.
    Arno Muller lachte halblaut. „Willst du dich an ihn heranmachen? Ich fürchte, Perry Rhodan hat zur Zeit keinen Bedarf für eine Lebensgefährtin."
    Helgundy Khatanassiou lachte verhalten. „Man wird sehen", murmelte sie. „Wie ist es - hast du Lust, mein Gast zu sein?"
    Arno Muller fühlte sein Herz schneller schlagen. Wie war dieses Angebot gemeint? In seiner wilden Phantasie trieben seltsame Blasen auf. „Es wird mir ein Vergnügen sein", behauptete er wahrheitsgemäß und deutete eine Verbeugung an. Helgundy Khatanassiou winkte den Servorobot heran. „Zeige ihm seine Kammer!" ordnete sie an. „Wir sehen uns heute abend zum Essen."
    Kammer hatte sie gesagt, nicht Zimmer, Raum oder gar Suite. Arno Muller preßte die Zähne aufeinander, als er von dem Robot aus der Halle geführt wurde. Humphry folgte auf dem Fuß, seine Bioplast-Miene war ausdruckslos.
    Die Kammer erwies sich als ein kleines Apartment, behaglich, aber nicht sehr komfortabel eingerichtet. An Bord eines normalen Raumschiffs hätte man diese Unterbringung loben können, als Teil der legendär teuren ISHTARS DREAM konnte sie nur als kärglich bezeichnet werden. „Ein Dienstbotenzimmer", murrte der Kosmo-Historiograph. „Na warte, Helgundy Khatanassiou. Dieses Spiel ist

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