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1632 - Teuflischer Trödel

1632 - Teuflischer Trödel

Titel: 1632 - Teuflischer Trödel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war es erst recht nicht.
    Aber er hatte sie gehört und sie sich nicht eingebildet.
    Ryback schaltete sein Denken aus, als er seinen rechten Arm ausstreckte und nach der alten Waffe griff.
    »Das ist gut, das ist gut…«
    Der Mann zögerte. Er wusste plötzlich, dass die Stimme aus der alten Pistole kam.
    Für dieses Phänomen gab es keine Erklärung.
    Ryback musste sich fügen. Er hatte die Pistole nun mal erworben. Sie war sein Eigentum, mit dem er tun konnte, was er wollte. Und so legte er seine Finger um den gebogenen, rüsselartigen Griff und ging davon aus, dass die andere Seite, wer immer sie sein mochte, damit zufrieden war.
    Es tat ihm sogar gut, die Waffe festzuhalten. So etwas wie ein warmes Gefühl durchströmte ihn. Er spürte eine Wärme in sich, die ihm Freude bereitete.
    Es war eine Waffe, die lebte. Die womöglich eine Geschichte hatte, und das war für ihn ein Phänomen. Das eröffnete ihm Möglichkeiten. Unter Umständen gab ihm dieser Gegenstand eine Macht, an die er zuvor nie gedacht hatte.
    Noch lag die Pistole auf dem Schreibtisch. Ryback wusste nicht, ob er sie anheben sollte oder nicht.
    Etwas anderes beschäftigte ihn. Er glaubte plötzlich, nicht mehr allein zu sein. Etwas oder jemand lauerte in seiner Nähe, ohne dass er etwas sah.
    Komisch… »Heb sie an!«
    Da war die Stimme wieder.
    Ryback hörte sich stöhnen. Er bewegte seine Augen, um sich umzuschauen, aber da war niemand, auch nicht, als er den Kopf drehte.
    Wer hatte zu ihm gesprochen?
    Die Stimme! Es war die Stimme, die ihn nicht zur Ruhe kommen lassen wollte. Er kannte sie. Er hatte sie schon gehört, und das lag noch nicht lange zurück.
    Aber wo, zum Teufel?
    Ryback hob die Pistole an. Sie hatte ihr Gewicht. Wenn man mit ihr schoss, musste man sie sicher mit beiden Händen festhalten, um den Rückstoß abzufangen. Doch er dachte in diesem Moment nicht daran, zu schießen. Obwohl er es gekonnt hätte, denn der Verkäufer hatte ihm erklärt, dass diese Waffe einsatzbereit war.
    Ryback hob die Pistole höher und höher an, und es dauerte nicht lange, da hatte sie bereits die Höhe seines Kopfs erreicht.
    Das hatte die Stimme des Unsichtbaren erreichen wollen, denn nun folgte der nächste Befehl.
    »Steck dir den Lauf in den Mund!«
    Beinahe hätte Elton Ryback aufgeschrien. Er wusste verdammt gut, was das zu bedeuten hatte. Wenn der Lauf in seinem Mund steckte, dann bedurfte es nur noch einer winzigen Bewegung des Zeigefingers, um den Stecher durchzuziehen.
    Ryback wollte es nicht tun. Er dachte gar nicht daran, sich selbst umzubringen, aber er konnte auch nicht zurück und öffnete den Mund, bevor er einen Teil des Laufs hineinschob.
    Seine Hand sank dabei leicht nach unten. Die Waffe blieb auf seiner Unterlippe liegen. Ein Zittern erfasste ihn. Es war eine Folge der Angst, die in Ryback hochgestiegen war. Er ahnte, dass es nicht der letzte Befehl des Unsichtbaren sein würde, da würde noch etwas folgen, dessen war er sich sicher. Und ein neuer Befehl konnte nur etwas ganz Schlimmes bedeuten, einfach nur das Ende…
    Er wollte es nicht. Er stemmte sich innerlich dagegen. Eine Chance hatte er trotzdem nicht, denn da hörte er den erneuten Befehl, der aus zwei Worten bestand und völlig klar war.
    »Töte dich!«
    ***
    Elton Ryback hatte das Ende einer grauenvollen Kette erreicht. Er hatte sich nicht verhört, und er wusste, dass es kein Spaß war. Den Befehlen hatte er bisher stets Folge geleistet, und jetzt war ihm klar, dass er sich auch diesmal nicht wehren konnte. Er würde abdrücken und sich die Kugel in den Mund schießen.
    »Nein!«
    Er hatte dieses eine Wort regelrecht hervorgewürgt und wunderte sich selbst darüber, dass ihm diese Antwort möglich gewesen war. Er spürte so etwas wie eine positive Energie in sich aufsteigen, und darauf wollte er aufbauen.
    »Du sollst dich töten!«
    Wieder war es die kalte, fremde und ihm irgendwie bekannte Stimme, die den Befehl gesprochen hatte. In diesem Augenblick schwand auch sein Wille, Widerstand zu leisten. Ohne es gewollt zu haben, näherte sich sein Zeigefinger dem Abzug.
    Wer immer die andere Kraft oder Macht auch war, sie hatte ihn voll und ganz im Griff. Als er den Abzug berührte, hörte er die Stimme erneut.
    Nur klang sie jetzt leiser.
    »Freu dich auf deinen Tod. Ich freue mich auch darauf. Es ist einfach wunderbar.«
    Die beiden Sätze waren kaum ausgesprochen worden, als Ryback das nächste Phänomen erlebte. Es kam ihm vor, als wäre vor seinen Augen etwas

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