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1632 - Teuflischer Trödel

1632 - Teuflischer Trödel

Titel: 1632 - Teuflischer Trödel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war, also musste ich mir ihn zuerst vornehmen.
    Ich versuchte es mit einem Trick und streckte meine linke Hand aus. Die Beretta zog ich nicht. Ich wollte sehen, wie weit dieser Gauche ging.
    »Dein Stein ist nichts wert. Man hat dich übertölpelt. Du kommst damit nicht weiter. Du bist noch im Werden. Der Stein oder seine Macht hat es noch nicht ganz geschafft, dich in eine vollwertige Kreatur der Finsternis zu verwandeln. Und ich werde dir beweisen, dass dein Erbe ein Nichts ist. Du setzt deine ganze Hoffnung auf ihn, aber du traust dich nicht, ihn mir zu geben. Erst wenn du das getan hast, wirst du erkennen, wie viel er tatsächlich wert ist.«
    Ich setzte darauf, ihn so stark gereizt zu haben, dass er mir den Stein tatsächlich gab. Ich musste ihn haben, denn ich ahnte, dass es Bill immer schlechter ging.
    Das war für Gauche normal. Nicht normal war, dass die Kraft seines Steins auf mich keine Wirkung ausübte. Das hatte ihn wohl misstrauisch gemacht und brachte seine Welt ins Wanken. Seinem Gesicht sah ich an, dass er den Stein nicht abgeben würde.
    Ich ging einen kleinen Schritt auf ihn zu. Noch während der Bewegung holte ich aus, und einen Moment später knallte meine Faust so hart gegen seine breite Stirn, dass mir die Knöchel weh taten.
    Den Gesetzen der Physik musste auch er folgen. Er kippte zurück. Zu Boden fiel er zunächst nicht, weil sich sein Körper drehte und er an der Wand ein wenig Halt fand. Doch dann geriet er ins Stolpern und fiel auf die Knie.
    Ich war sofort bei ihm. Beide Hände hatte ich frei. Ich sah, dass er benommen war. So konnte er sich nicht wehren, als ich ihm die Lederschnur über den Kopf streifte und sich der Stein plötzlich in meinem Besitz befand.
    Der Trödler kippte nicht zu Boden und fand sogar noch die Kraft, sich an der Wand abzustützen und wieder auf die Beine zu gelangen.
    Er stand. Aber er brauchte eine Stütze, damit er nicht umkippte.
    Ich hielt den Stein in der linken Hand. Zwischen Daumen und Zeigefinger geklemmt, spürte ich die ungewöhnliche Wärme, die von ihm ausging.
    Auch Bills Stöhnen war nicht zu überhören. Dann tat ich das, worauf ich mich regelrecht freute.
    Ich holte mein Kreuz hervor und brachte es und den Stein miteinander in Verbindung.
    Der Blitz schlug wie aus heiterem Himmel ein. So kam es mir jedenfalls vor. Der Stein leuchtete auf, und ich schloss unwillkürlich die Augen.
    Deshalb sah ich nicht, wie er verging. Aber er klemmte noch immer zwischen Daumen und Zeigefinger und ich merkte, dass er seine Härte verlor.
    Er zerbröselte, und erst jetzt öffnete ich die Augen. Das Licht war verschwunden.
    Den Stein gab es noch, nur in einer anderen Konsistenz.
    Seine Reste rieselten noch zwischen meinen Fingern hervor und gesellten sich zu dem anderen Staub, der auf dem Weg nach unten war und dort eine dünne Schicht hinterließ.
    Karsten Gauche brüllte. Erst jetzt hatte er richtig mitbekommen, was geschehen war.
    Er war wehrlos geworden. Die alte dämonische Macht steckte nicht mehr in ihm. Er war jetzt auf seine eigenen Kräfte angewiesen.
    Ich ging davon aus, dass er wieder ein normaler Mensch geworden war. Das gönnte ich ihm sogar. Ich hätte ihn gern vor einen Richter gebracht.
    Das blieb ihm erspart. Die schwarzmagische Seite wollte ihn nicht aus ihren Klauen lassen. Sie kämpfte, denn sie war noch da. Er hatte es nicht ganz bis zu einer Kreatur der Finsternis geschafft, aber er war stark infiziert worden.
    Ich sah es ihm an. Bill Conolly hatte von der Veränderung in seinem Gesicht gesprochen, und in diesem Halbdunkel war zu erkennen, dass er sich nicht geirrt hatte.
    Das Gesicht des Trödlers blähte sich auf. An den Seiten wurde es dicker. Es kam mir vor, als wollte es die aufgeblähten Wangen eines Fischs annehmen. Es hätte mich nicht gewundert, wenn die dünne Haut geplatzt wäre.
    Sie blieb. Sie zog sich sogar zurück, denn Gauche gab nicht auf. Er wollte nicht einsehen, dass er dicht vor einer Niederlage stand, brüllte mich an und stürzte mir entgegen.
    Ich wich nicht aus. Ob bewusst gelenkt oder durch einen Zufall, er hatte genau das Falsche getan, denn er erwischte nicht nur mich, sondern auch das Kreuz, das ich noch nicht weggesteckt hatte.
    Das war sein Verderben.
    Gauche zuckte regelrecht von mir weg. Er drehte sich auf der Stelle, prallte gegen die Wand, stieß sich den Kopf, taumelte zurück und wandte sich nach links, sodass wir uns jetzt anschauen konnten.
    Er stoppte seine Bewegungen. Aus seinen riesengroß gewordenen

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