1634 - Strigen-Terror
Geräusche in meiner Nähe überhörte.
Zum Glück hatte ich gute Ohren, so bekam ich doch noch etwas mit und Sie waren schon auf dem Weg zu mir. Vier Strigen hatten sich in den Kronen der Bäume versteckt gehalten. Es war ihnen gelungen, genau den richtigen Zeitpunkt abzuwarten.
Jetzt hielt die Bluteulen nichts mehr. Und ich sollte ihr gemeinsames Opfer werden…
***
»Verdammt, da sind sie!«, rief Maxine.
Mehr musste sie nicht sagen, aber die Bluteulen waren zum Glück noch etwas entfernt. Sie flogen auch höher. Die Flügel bewegten sich nur schwach, sodass sie ihren recht langsamen Flug genießen konnten, denn ihre drei Opfer warteten im Boot. Da saßen sie in der Falle.
Das war auch Suko klar. Er übernahm die Initiative. Er schrie den anderen beiden zu: »Runter mit euch! Legt euch flach hin. Alles andere erledige ich.«
Ob die beiden tatsächlich seinem Befehl gehorchten, konnte Suko nicht weiter beobachten. Er durfte die beiden Bluteulen nicht aus den Augen lassen.
Carlotta und Maxine rückten zusammen und duckten sich so gut wie möglich, um nur ein kleines Ziel zu bieten.
Suko blieb weiterhin am Heck. Er hielt die beiden Strigen unter Kontrolle.
Die Wesen schienen sich nicht einig zu sein, wer den ersten Angriff starten sollten. Sie waren nicht sehr hoch über das Boot hinweg geflogen, blieben zusammen und zogen ein Stück entfernt ihre Kreise.
Mit ihren bleichen Skelettfratzen sahen sie schon schaurig aus. Ihre Körper hatten sie regelrecht aufgeplustert, die runden Augen sahen aus wie kleine kalte Monde aus Metall.
Suko verstand nicht so recht, warum sie zögerten. Ahnten die Wesen, was sie erwarten würde?
Suko saß ruhig am Heck auf der Bank, schielte schräg in die Höhe und warf hin und wieder einen Blick auf Carlotta und Maxine. Seine Hand mit der Peitsche lag auf seinem Knie, die Waffe war als solche nicht zu erkennen, da sich die drei Riemen auf dem Boden zusammenringelten.
»Sind sie noch da?«, fragte die Tierärztin.
Suko nickte.
»Was tun sie?«
»Nur beobachten - vorerst.«
Maxime fragte nicht weiter, denn sie bekam mit, dass sich Sukos Haltung veränderte. Sie wurde starrer und zugleich angespannter. Er drehte auch den Kopf ein wenig, stand aber nicht auf, denn im Sitzen war es leichter, das Gleichgewicht zu bewahren.
Die erste Strige hatte sich gelöst. Sie tauchte ab, während ihre Artgenossin noch in der Luft blieb und so etwas wie eine Beobachterin war. Sie schien auf den Angriff zu warten.
Auch Suko wartete ihn ab. Der Vogel mit dem Skelettkopf nahm den direkten Kurs auf ihn. Es sah so aus, als wollte er sein Opfer rammen.
Suko wartete nicht bis zum letzten Augenblick. Er riss die Hand mit der Dämonenpeitsche hoch, um gegen die Strige zu schlagen. Im letzten Augenblick drehte sie ab, aber das half ihr nichts, denn Suko hatte zielsicher zugeschlagen.
Drei Riemen klatschten in das Gefieder hinein, und die Eule stieg steil in die Höhe. Es war faszinierend anzusehen, was mit ihr passierte. Zuerst flog sie noch weiter, erreichte auch eine bestimmte Höhe, wo sie stoppte, als hätte jemand an einem Band gezogen.
Für ein, zwei Sekunden hielt sie sich in dieser Stellung, dann war es vorbei.
Sie fiel.
Den Weg zum Wasser legte sie in einer kurzen Zeit zurück, und dabei geschah es.
Die Treffer zeigten Wirkung. Die Bluteule hatte das Wasser noch nicht erreicht, da löste sich ihr Körper bereits auf. Er fiel auseinander, und plötzlich waren nur noch einzelne Teile zu sehen, die auf das Wasser schlugen. Der bleiche Skelettkopf brach beim Aufschlag aufs Wasser auseinander.
Vorbei!
Auch Carlotta und Maxine hatten dem Vorgang zugeschaut. Das Vogelmädchen richtete sich auf.
»Das war echt cool!«, jubelte es. »Mann, die Eulen kriegen Stoff.«
»Duck dich!«, schrie Suko. Er hatte die zweite Strige hinter Carlotta gesehen. Sie war sehr schnell und hätte das Vogelmädchen in der nächsten Sekunde gerammt.
Maxine griff zu, um Carlotta nach unten zu zerren. Sie schaffte es nicht ganz. Die Strige packte mit ihren Krallen zu, was aber während der Bewegung passierte. Sie hielt nicht an, um Carlotta in die Höhe zu zerren. Sie wollte nur einen Gruß hinterlassen und tauchte einen Moment später dicht vor Suko auf.
Es war zu spät, um mit der Peitsche zuzuschlagen. Suko konnte nur seinen Arm in die Höhe reißen, um diesem Angriff die größte Wucht zu nehmen. Er wollte nicht mit blutigem Gesicht herumlaufen.
Der schwere Vogelkörper prallte gegen ihn. Möglicherweise
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