1642 - Der Planet der Ennox
körperlich war der in Wirklichkeit erst 120 Jahre alte blonde Terraner mit dem kantigen Gesicht allerdings noch vollkommen auf der Höhe.
Rhodan nickte. Und um seine Absicht zusätzlich zu dokumentieren, erteilte er Herve Harcangelic den Auftrag, zehn Männer und Frauen für den bevorstehenden Flug nach Enno lzusammenzustellen. Der Chef des Landekommandos mit dem schwarzen Haarzopf im Nacken und den dicht beieinanderstehenden Augen, die ihm den Beinamen „Adler" eingebracht hatten, bestätigte und wartete weitere Anordnungen ab.
Rhodan wandte sich an Mertus Wenig. Fast die gesamte „Prominenz" der ODIN war in der Hauptzentrale versammelt.
Der Chefwissenschaftler wurde ebenfalls gebeten, ein Team von zehn Spezialisten zusammenzustellen, das auf Enno ldie ersten Untersuchungen in die Wege leiten sollte.
Zwei Space-Jets wurden in diesen Minuten bereits hergerichtet.
Wenig wechselte noch einige Worte mit Rhodan und begab sich dann zu den Booten, um der technischen Besatzung zu sagen, was er für die Mission voraussichtlich brauchen würde.
Wenig nahm seine Aufgabe ernst und organisierte am liebsten alles selbst. Die Piloten der Jets blickten sich bezeichnend an, als er seinen kleinen Syntronrechner zur Hand nahm und mit „Kalup" regelrecht Gespräche zu führen begann.
Perry Rhodan ließ sich in der Zentrale erneut bestätigen, daß von Enno lweder für eine technische hochstehende Zivilisation typische Energieemissionen geortet werden konnten, noch Masseechos von auffälligen Punkten wie Städten oder Fabrikationsanlagen. „Nichts", sagte Samna Pilkok, die Funk- und Ortungschefin, „rein gar nichts, Perry. Wir haben uns der Sonne Enno inzwischen bis auf eine halbe Milliarde Kilometer genähert, Enno lalso bis auf rund 350 Millionen. Gäbe es dort unten etwas, das künstlich Energie erzeugt und verbraucht, dann hätten wir es entdeckt. Mit den Möglichkeiten der ODIN wäre uns kein startender Gleiter verborgen geblieben."
Das war natürlich leicht übertrieben, doch im Prinzip traf es den Nagel auf den Kopf. Perry Rhodan vermied es, auf die Holoschirme zu blicken, die die Zentrale der PARACELSUS in Ausschnitten zeigten. Denn dort wußte er nicht nur den Kommandanten Nuka Kullino, den Ortungschef Posor Agasor und den Funkchef Jufo Ninzar, wie den Kommandantstellvertreter Santo Murgon und den Chefingenieur Nogor Vassant, allesamt Ertruser, sondern auch Philip. Abraham Linken kümmerte sich um die Verladung der ersten Tiefschlaftanks in die insgesamt acht Space-Jets des Medoraumers.
Philip beobachtete über die stehende Bildtonschaltung alles, was sich in der ODIN-Zentrale tat, sagte aber noch kein einziges Wort. Die Zentrale der PARACELSUS war frei von weiteren Ennox, obwohl es im Medoschiff jetzt nur so von ihnen wimmelte. Mit jeder Minute und jeder weiteren Annäherung an Enno lwurden es mehr. Anscheinend hatte Philip ihnen strikt verboten, sich bei ihm sehen zu lassen.
Sprach das für seine eigene Unsicherheit?
Perry Rhodan hoffte, ihn im letzten Moment doch noch aus der Reserve locken zu können. Wenn er sah, daß er ernst machte, mußte der Ennox reagieren.
Noch sah es nicht danach aus. Philip blieb so stur wie nach der letzten Frage, die Rhodan ihm auf der PARACELSUS gestellt hatte.
Die andere wichtige Frage, die der Terraner gerne von ihm beantwortet bekommen hätte, war die nach dem energetischen Vakuum auf seinem Planeten.
Die Ennox waren nicht als nackte Wilde in die Milchstraße erschienen. Sie waren mehr oder weniger zivilisiert bekleidet gekommen, sie hatten oft seltsame Gegenstände bei sich gehabt (etwa Philips „Hochsitz"), und jeder einen kleinen Computer.
Und so etwas wuchs nicht in irgendeinem Urwald, sondern es mußte aus hochwertigen Materialien und mit entsprechendem Energieaufwand hergestellt werden. „Frage die PARACELSUS, wie weit sie dort mit der Verladung der Tanks sind", wandte sich Rhodan wieder an Samna Pilkok, um nicht selbst mit dem Medoschiff Kontakt aufnehmen zu müssen.
Er wollte Philip so lange symbolisch den Rücken zukehren, bis dieser endlich von sich aus zu reden begann. Die Zweifel ließen sich doch nicht so einfach eliminieren. Was, wenn mit der Landung galaktischer Raumfahrer dem Volk der Ennox doch ungewollt ein irreparabler Schaden zugefügt wurde? Die Erfahrung von Falh steckten Rhodan noch zu sehr in den Knochen, um über die Orakeleien von Philip so einfach hinwegzugehen, wie er sich nach außen den Anschein gab.
Vorhin war er von der Richtigkeit
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