1642 - Der Planet der Ennox
Galaktiker! Mein Ehrenwort darauf. Ich werde in der Milchstraße auch alles wiedergutmachen. Aber fliegt nicht diesen Planeten an!"
Rhodan wandte sich mit einem Ruck zu dem 3-D-Abbild um. „Warum nicht, Philip?"
„Weil..."
Philip wand sich. Er stand zwischen den Ertrusern in der Zentrale des Medoschiffes und schien regelrecht in sich zusammenzuschrumpfen. Sein Gesicht wurde zu einer Grimasse der Verzweiflung. Rhodan wußte nicht mehr, ob das noch gespielt sein konnte. Es kostete ihn einiges an Überwindung, auch jetzt den harten Kurs zu fahren, den er nun einmal fest eingeschlagen hatte. Er wollte den Ennox nichts Böses und hoffte fest, daß sie ihr Geheimnis offenbaren würden, wenn ihnen tatsächlich etwas drohte, das ihre Existenz in Frage stellte. „Ich mache dir einen Vorschlag", bot Philip an. „Ich habe dich als einen wirklich verantwortungsvollen Terraner kennengelernt, als Galaktiker und Bürger des Universums.
Darum, und nur aus diesem Grund, glaube ich verantworten zu können, daß du auf meiner Heimatwelt landest. Nur du allein, Chef Perry. Du wirst feststellen, daß es auf Enno lnichts, aber auch gar nichts zu sehen gibt - keine Geheimnisse zu lüften und keine Schätze zu finden. Du wirst unheimlich enttäuscht sein, Chef. Aber danach hast du vielleicht deine Ruhe. Überleg's dir gut. Entweder du gehst auf mein Angebot ein, oder es wird ein Unglück passieren. Das muß nicht unbedingt heute sein, aber es wird kommen."
„Kannst du dich nicht etwas genauer ausdrücken?" fragte Perry Rhodan.
Philip schüttelte heftig den Kopf. Plötzlich materialisierten rings um ihn wieder die anderen Ennox, allen voran die unvermeidliche Claudia. „Du kannst dir selbst ein Bild von Enno lmachen und dann feststellen, ob du unseren Planeten für andere Besucher freigeben und zu einem ... kosmischen Touristenzentrum machen möchtest." Wäre Philip ein Mensch gewesen, hätte Rhodan geglaubt, daß er jeden Moment zu heulen anfangen würde. „Ich vertraue dir, Chef. Aber nur dir."
Rhodan starrte ihn an, vielleicht etwas zu lange. Denn jetzt schob sich Claudia ins Holo-Bild und sirrte: „Schau mir in die Augen, Süßer ..."
Perry Rhodan drehte sich um. Er sah die Blicke der Besatzung auf sich gerichtet und sagte nach einer halben Minute: „Ich habe meine Pläne geändert. Ich möchte die kranken Ennox und die Space-Jets zunächst alleine begleiten. Hat jemand Einwände?
2.
Der Planet...
Sie hatten alles noch einmal sorgfältig durchgesprochen.
Natürlich war Mertus Wenig nicht davon begeistert gewesen, jetzt noch auf die Landung auf Enno lverzichten zu müssen.
Ansonsten hatte es keine ernstzunehmenden Bedenken gegeben.
Die Mediker von der PARACELSUS hätten auf Enno lnicht mehr für die kranken Ennox tun können als ihre Roboter.
Außerdem ging man davon aus, daß sich die Ennox von allein wieder erholen würden, wenn sie erst daheim waren. Deshalb hatte man ja schließlich die lange Reise unternommen.
Nicht nur Perry Rhodan war über Philips Entschluß erleichtert.
Irgendwie waren sie durch die Warnungen des Ennox alle verunsichert gewesen.
Was Rhodan allerdings nicht paßte, war die Art und Weise, wie er von Philip als einziger „Vertrauenswürdiger" hingestellt worden war. Er sagte das seinen Mitarbeitern und war erst einigermaßen zufrieden, als Samna Pilkok drohte, ihn künftig als „Großadministrator" anzusprechen, falls er nicht endlich mit dem Thema aufhöre.
Das Gelächter in der ODIN-Zentrale tat gut, denn je näher der Zeitpunkt des Aufbruchs kam, desto nervöser wurden die Menschen - obwohl es keinen Grund dafür mehr zu geben schien. Es war nicht nur die gespannte Erwartung, nicht die Neugierde darauf, was Perry Rhodan vorfinden würde. Denn daß er mit Neuigkeiten, vielleicht sogar sensationellen, zurückkehren würde, daran zweifelte eigentlich niemand. Es war mehr. Es war etwas, das sich keiner so richtig erklären konnte.
Die beiden galaktischen Schiffe befanden sich im Orbit um Enno
1.
Der Planet lag ruhig unter ihnen, wahrhaftig wie eine zweite Erde, aber auch weiterhin ohne irgendein Anzeichen dafür, daß dort unten auf der Oberfläche jemand in einigermaßen zivilisierten Verhältnissen lebte. Niemand funkte die Besucher an und bat um Identifizierung. Natürlich konnte dies auch als überflüssig angesehen werden, denn die Ennox wußten durch ihre an Bord der PARACELSUS ständig auftauchenden und wieder verschwindenden Artgenossen mit hundertprozentiger
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