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1647 - Der letzte Schlag

Titel: 1647 - Der letzte Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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antwortete Harold Nyman, „und es kann sich nur um versprengte Einheiten der Blauen Legion gehandelt haben. Wir haben einige davon zu verfolgen versucht. Aber sobald sie ein Fahrzeug mit einem Fahrtvektor wahrnahmen, der nur annähernd in ihre Richtung zielte, nahmen sie Reißaus. In den vergangenen zehn Stunden haben wir nichts mehr bemerkt."
    „Das braucht nicht viel zu bedeuten", meinte Atlan. „Es könnte sein, daß sie sich von der anderen Seite her auf M13 vorarbeiten."
    „Möglich, aber wenig wahrscheinlich. Die Fernortung - unsere sowohl wie eure - hätte sie bemerkt."
    „Um wie viele Schiffe handelt es sich?" wollte Atlan wissen. „Zwischen 30 und 40 sind es", antwortete Nyman. „Wenn wir kurz hintereinander zwei Streuimpulse aus derselben Richtung empfangen, wissen wir nicht genau, ob es sich um ein oder zwei Schiffe handelt."
    „Ich nehme an, irgend jemand hat inzwischen eine Schätzung angestellt, über wie viele Fahrzeuge der Rest der Blauen Legion insgesamt noch verfügt?"
    „Die Akonen behaupten das sehr genau zu wissen", pflichtete Harold Nyman bei. „Sie sprechen von 36 Einheiten unterschiedlicher Größe und Bewaffnung."
    Atlan war erleichtert. „Dann sind wir ihnen gewachsen", sagte er. „Ich stehe mit der ATLANTIS und 25 weiteren Schiffen startbereit. Auf Ariga gibt es ebenfalls noch ein kleines Kontingent..."
    „Warum zieht du nicht mehr Fahrzeuge von Naator ab?" fiel Nyman ins Wort. „Weil wir nicht wissen, ob's die Blaue Legion tatsächlich auf Ariga abgesehen hat. Das ist bis jetzt reine Theorie. Ich brauche Streitkräfte in Reserve, falls die Legionäre sich auf ein anderes Ziel stürzen."
    „Wann wirst du aufbrechen?"
    „Sobald ich sicher bin, daß sich die Tote Zone für immer aufgelöst hat."
    Ein merkwürdiger Ausdruck entstand auf Nymans Gesicht. „Wie gedenkst du dir diese Gewißheit zu verschaffen?" fragte er. „Wer sagt dir, daß der Augenblick nicht schon jetzt gekommen ist?"
    „Niemand sagt mir das", antwortete Atlan mißmutig. „Unsere fähigsten Wissenschaftler arbeiten an dem Problem, aber bis jetzt machen sie mir nicht viel Hoffnung, daß sie in Kürze eine Lösung finden werden."
    „Die Situation ist hier nicht anders", sagte Harold Nyman. „Wir brauchen eine eindeutige Indikation, daß die Tote Zone für immer erloschen ist und nicht nur wieder eine kurze Pause einlegt. Ein Team unserer Fachleute ist mit der Sache beschäftigt. Wenn sie nicht..."
    Es knackte laut, fast wie ein Knall, als hätte jemand ein Stück trockenes Holz auseinandergebrochen. Dann war nur noch leises Rauschen zu hören. Das ging eine halbe Minute lang so.
    Plötzlich ertönte aus dem Empfänger die Stimme eines Funktechnikers. „Es tut mir leid. Die Verbindung wurde durch äußere Einflüsse unterbrochen. Ich fürchte, die Hyperraum-Parese ist zurückgekehrt."
    Atlan warf einen Blick auf das Chronometer.
    Man schrieb den 29. Juli 1201, 18.47 Uhr allgemeiner Zeitrechnung.
    Nadu Imeiri hatte eine Idee.
    Wenn die Hyperraum-Parese einsetzte, änderten die Naturkonstanten ihren Wert. Die Änderungen waren zwar geringfügig - Bruchteile eines Prozents - und nur mit Hilfe aufwendiger Messungen nachzuweisen, aber sie waren ganz eindeutig vorhanden. Verschwand die Parese, paßten sich die Konstanten den herkömmlichen Werten wieder an. Die Anpassung geschah nicht abrupt. Es gab, wenn man eine beliebige Konstante in einem Diagramm über der Zeit auftrug, keine Unstetigkeit im Verlauf der Kurve.
    Aber es gab Unterschiede im Zeitablauf der Anpassung. Es mußte sie geben, hatte Nadu gedacht und sich sofort daran gemacht, sämtliche Aufzeichnungen zu sichten, die im Laufe der vergangenen 40 Stunden angefertigt worden waren.
    Tausende physikalischer Größen, von der Temperatur über die Gravitation bis hin zur Strahlung angeregter Atome, wurden ständig gemessen und registriert. Man wollte dem Geheimnis der Hyperraum-Parese auf die Spur kommen. Niemand hatte eine Ahnung, was zu diesem Zweck gemessen werden mußte, also maß man alles, was einem in den Sinn kam, bis zur Grenze der Kapazität des beträchtlichen Arsenals an Meß- und Nachweisgeräten, die in den Labors von Jimmerin installiert waren. Irgendwo im Wust der Daten, hoffte man, würde man die Informationen finden, die für die Enthüllung des Geheimnisses der Hyperraum-Parese erforderlich waren.
    Die Datenmenge, mit der Nadu Imeiri sich herumzuschlagen hatte, war immens. Im Dialog mit dem positronischen Großrechner, der den

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