Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt

1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt

Titel: 1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wäre etwas völlig Neues. Du hättest einen besonderen Schutz. Das kann ich dir versprechen. Du würdest das als normal ansehen, was für dich nicht normal ist. Alles ist auf den Kopf gestellt, wenn ein Teil von mir in dich eindringt.«
    »Wieso ein Teil?«
    »Ich bin eine Seele. Ich bin kein Körper. Ich lache über Hindernisse, denn es gibt sie für mich nicht. Ich bin da, aber trotzdem nicht normal vorhanden. Ich habe ein Gesicht und trotzdem keines. Ich bin auf der Jagd nach Menschen, und ich weiß, dass ich ihre Seelen austauschen kann.«
    »Glaubst du wirklich daran, dass es die Seelen sind, die du so manipulierst, dass sie das Schlechte als gut ansehen? An ihre Seele kommst du nicht heran. Würdest du sie ihnen rauben, wären sie keine Menschen mehr. Dann gäbe es sie nur noch als Zombies, die dumm durch die Welt irren und nur ihren Trieben folgen. Das hat Eric Taylor nicht getan und auch nicht die beiden anderen Menschen, die in deine Gewalt gerieten. Ihre Seelen haben sie noch besessen, nur ihr Handeln hatte sich verändert. Das ist ein Unterschied. Ich kann dir sagen, dass du so mächtig nicht bist. Du bist kein Seelensammler, wie du es beim Spuk erleben kannst, der sich die Seelen der vernichteten Dämonen holt, um sie seinem Reich einzuverleiben. Falls du eine hast, wird er sie ebenfalls bekommen. Du bist nicht der Meister, du bist nur ein Gehilfe.«
    Meine Worte hatten ihn hart getroffen. Und es musste auch für ihn völlig neu sein, dass es einen Menschen gab, der keine Angst vor ihm hatte, der gegen seine Botschaft gefeit war. Das hatte er bisher noch nie erlebt.
    Ich war kein Schauspieler. Ich hatte alles so gemeint, wie ich es gesagt hatte, und ich ging weiter auf ihn zu. Dabei spürte ich, dass ich mich jetzt in dieser anderen Zone befand, die der Namenlose aufgebaut hatte. Auch war ich der Meinung, dass ich nicht mehr viel aus ihm herausbekommen würde. Er hatte keinen Namen, er war jemand der im großen Kreisel einer magischen Welt herumirrte, der nicht zu den Großen gehörte, die ihn aber hatten agieren lassen.
    Er selbst hatte keine Gestalt. Er war möglicherweise eine schwarze Dämonenseele, die nicht in das Reich des Spuks gelangt war. Oder er war das, was es schon immer gegeben hatte, besonders wenn man den Erzählungen der Menschen Glauben schenken wollte, die so schlechte Träume hatten. Er war der Alb. Er war das schwarze Wesen, das sich in finsterer Nacht auf die Körper der Schlafenden hockte, Druck ausübte und ihnen die schlimmsten Träume brachte.
    Deshalb war er nicht zu fassen. Er existierte, war aber selbst nicht existent. Wenn man nach ihm griff, fasste man hindurch. Er war eigentlich nur eine Vorstellung, und trotzdem so gefährlich. Die Kräfte der Hölle mochten ihm den Rahmen gegeben haben, in dem er sich bewegte, aber das war alles.
    Wenn man es locker sah, dann war er nichts anderes als eine Luftnummer. Wenn auch eine gefährliche. Und genau diese Luftnummer wollte ich vernichten, ebenso wie seine Umgebung, in der sich ein Mensch nicht wohl fühlen konnte.
    Man hatte ihm eine Stimme gegeben, die mich nicht weiter störte. Wenn ich ehrlich war, störte mich gar nichts, als ich auf ihn zuschleuderte. Ja, ich wirkte nicht mal angespannt, weil ich wusste, dass ich letztendlich stärker war.
    Aber er würde sich wehren. Nicht grundlos hatte man ihm die Sense mitgegeben.
    Der Alb erwartete mich. Er hatte jetzt sein Pferd um die Hand gedreht, sodass ich auf den Kopf des Tieres schaute. Ob es normal war, ließ sich nicht feststellen. Wenn mich nicht alles täuschte, fiel mein Blick in leere Augen. Über die Ohren hinweg sah ich den Kopf des Reiters. Jetzt spätestens hätte ich sein Gesicht sehen müssen, und ich konzentrierte mich auch darauf.
    Tatsächlich wurde die vorn offene Kapuze von etwas ausgefüllt. Ein Gesicht war das nicht. Ich sah es mehr als eine Masse an, die farblos war.
    Ich spürte ihn. Er griff mich an. Er wollte an meine Seele gelangen, aber ich war nicht Eric Taylor, und ich lag auch nicht in einem tiefen Schlaf.
    Ich konnte mich wehren und brauchte nicht mal das Kreuz dazu, ich hielt einfach mit meiner Gedankenkraft dagegen, was ihn wohl irritierte, denn zum ersten Mal seit unserem Zusammentreffen bewegte sich die Gestalt auf dem Pferd.
    Ein Ruck durchlief sie. Der Umhang begann zu flattern, als wäre er von einem Windstoß erfasst worden, und jetzt fiel mir auf, dass es kein normaler Stoff war, der ihn einhüllte. Alles war Täuschung. Der Reiter war ein

Weitere Kostenlose Bücher