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1651 - Am Rand der Großen Leere

Titel: 1651 - Am Rand der Großen Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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etwas tiefer.
    Sie versuchte, die Kristalle zu entfernen, obwohl sie wußte, daß sie das nicht konnte. Sie rieb erst vorsichtig daran, dann immer heftiger, kratzte wütend daran und stellte sich schließlich unter die Dusche, weil sie hoffte, auf diese Weise etwas erreichen zu können.
    Alle vier Kristallansammlungen blieben, ohne sich zu verändern. Das Licht der Leuchtelemente fing sich in ihnen und ließ sie wie Diamanten funkeln. Als Senta Gorgus sie betrachtete, mußte sie an Schneeblumen denken, wie sie an zugefrorenen Fenstern entstanden. Sie sahen so ähnlich aus, nur die Farbe stimmte nicht.
    Als sie die Hygienekabine verließ und sich ankleidete, war die Frau sich klar darüber, daß sie Hilfe benötigte.
    Sie eilte aus ihrer Kabine zum Medo-Robot, blieb dann jedoch vor dem Schott zu der Untersuchungskabine stehen. Eine seltsame Lähmung erfaßte sie, und irgend etwas in ihr hinderte sie daran, den Zugang zu öffnen.
    Warte noch! sagte sie sich. Du könntest Eneaphus Avenquerius fragen. Oder Cyrus Morgan. Sie sind Wissenschaftler. Sie könnten etwas über solche Kristalle wissen. Der Medosyn kann dir sowieso nicht helfen.
    Minuten darauf befand sie sich wieder im Bereich der Laboratorien, wo sie zuvor dem Kommunikationswissenschaftler begegnet war. Es dauerte nicht lange, bis sie Avenquerius gefunden hatte. Er arbeitete an einer Syntronik. „Darf ich dich mal stören?" fragte sie. „So höflich?" Er blickte sie verblüfft an. „Was ist mit dir los? Ich kenne dich nur als Terkonit-Tante, als Trampcl, der vor Kraft nicht weiß, wie er laufen soll."
    Sie schluckte seine Worte widerspruchslos. Unter anderen Umständen hätte sie ganz sicher keine Rücksicht genommen und ihm kräftig eins auf die Finger gegeben. „Der Gedanke an die drei Raumschiffe läßt mich nicht los", sagte sie. „Eine absolut faszinierende Geschichte. Ich muß dabeisein, wenn ihr die Geschichte näher untersucht."
    „Bis jetzt ist noch nichts entschieden", erwiderte er. „Glaubst du, daß ein Raumschiff von uns zu diesen Objekten vordringen kann?"
    „Könnte schon sein", entgegnete sie, nachdem sie kurz nachgedacht hatte. „Es dürfte schwierig zu fliegen sein, aber ich traue mir so etwas ohne weiteres zu."
    „Ich weiß nicht, wie sich Rhodan entscheiden wird", sagte der Wissenschaftler. „Aber du hast gute Chancen. Immerhin bist du Kommandantin der GEVONIA."
    Die Augen Sentas leuchteten auf. „Du meinst, die GEVONIA kommt in Frage?" Sie hieb sich die rechte Faust in die Handfläche der offenen linken, daß es klatschte. „Verdammt noch mal, dann habe ich ja Aussicht, endlich aus der BASIS rauszukommen!"
    Sie nickte Eneaphus Avenquerius zu und verließ das Labor, um sich auf den Weg zur GEVONIA zu machen. Es war besser, unter solchen Umständen an Bord zu sein. Sie wollte sofort verfügbar sein, falls sie benötigt wurde.
    Auf halbem Wege zur GEVONIA blieb sie versonnen stehen. Sie erinnerte sich plötzlich daran, daß sie eigentlich zu Eneaphus Avenquerius gegangen war, um ihm die Kristalle zu zeigen. „Das hat Zeit bis später", sagte sie laut und ging weiter. „Vielleicht verschwinden sie ja auch von selbst wieder."
    Sie vernahm einen Schrei. Dann hörte sie Schritte, die sich ihr rasend schnell näherten, und sie warf sich instinktiv zur Seite.
    Keine Sekunde zu früh.
    Nemus Treyaer verfehlte sie nur knapp. Seine Fäuste flogen an ihrem Kopf vorbei, und er stürzte zu Boden, rollte sich jedoch ab und schnellte sich augenblicklich wieder hoch.
    Senta Gorgus hatte keine Lust auf eine sportliche Auseinandersetzung. Sie wollte unbedingt an einem möglichen Flug zur Akkretionsscheibe des Doppelsterns beteiligt sein und wollte sich ihre Chancen nicht durch einen solchen Kampf verderben. Sie wußte, wie leicht sie sich verletzen konnte, wenn sie nicht mit höchster Konzentration kämpfte. Als Nemus Treyaer sich aufrichtete und sich ihr mit ausgestreckten Armen in ihren Weg stellte, schüttelte sie den Kopf. „Jetzt geht es wirklich nicht", lehnte sie sein Angebot ab. „Wir kämpfen jetzt. In ein paar Stunden breche ich mit Arlo auf. Dann ist es zu spät."
    „Nein!"
    Als er dennoch angriff, zog sie einen Paralysator aus der Tasche und lahmte seine Beine. „Tut mir wirklich leid, du Mikrobe", sagte sie, als er hilflos auf dem Boden lag. „Dies ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt für mich."
    Obwohl er von den Hüften an abwärts gelähmt war. versuchte er, sie zu packen. Mit einem lockeren Satz sprang sie über ihn

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