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1655 - Sampler 1

Titel: 1655 - Sampler 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entfernt wurde.
    Wie sie das aber anstellen sollten, wußten sie nicht. Sie hofften, es würde sich aus der Situation des Augenblicks ergeben. Wenn alle Stricke rissen, mußten sie Laffal betäuben.
    Aber selbst das war bei einem Haluter leichter gesagt als getan.
    Sie folgten der Richtung, in die Koul Laffal sich gewandt hatte. Die Dämmerung des Planeten war inzwischen fast vollständig vorüber, und die Nacht stand bevor.
    Tausend Kilometer südlich und etwa zweitausend westlich entdeckten sie den Haluter schließlich. Laffal befand sich in Bedrängnis.
    Eine Horde Nomaner griff ihn gerade an, und sie erkannten es schon von weitem an den Energiebahnen, die den Luftraum in Bodennähe wie ein Spinnennetz durchzogen.
    Gleichzeitig traf ein Funksignal bei ihnen ein, daß Paunaro Noman mit seinem Schiff verlassen hatte und einen Orbit ansteuerte. „Kommen Sie", mahnte Muron Preyll. „Wir müssen eingreifen, ehe es zu spät ist."
    „Nein." Icho Tolot widersprach. „Wie viele Nomaner zählen Sie? Dreihundert etwa. Laffal muß selbst damit zurechtkommen. Aber wir bleiben in der Nähe."
    Sie lauschten der planetenweiten Kommunikation der Nomaner und erfuhren so, daß die Vorgänge überall bekannt gemacht wurden und alle Nomaner informiert waren, womit sie zu rechnen hatten.
    Ein Name tauchte immer wieder auf. Er lautete Kandulf. Kandulf stand kurz vor der Niederkunft, und deshalb nahm er unter den Mitgliedern seiner Rasse eine bevorzugte Stellung ein.
    Allein das machte die Nomaner den drei Halutern schon wieder sympathisch.
    Sie landeten in der Nähe des Sektors der Auseinandersetzung und legten die letzten paar Kilometer zu Fuß zurück. Aus der Deckung eines Vorhangs aus kristallinen Pflanzengewächsen heraus beobachteten sie das Vorgehen der Nomaner und die Reaktionen Laffals. Die Struktur der Gewächse erinnerte an die Holzmoose, wie sie es früher auf Halut gegeben hatte, damals, vor der Zerstörung der Oberfläche durch die Blitzer. „Es besteht keine unmittelbare Gefahr für Laffal", erkannte Tarc Bottam. „Noch nicht."
    Sie unterhielten sich halblaut. Anstalten, sich wirklich vor den Nomanern zu verbergen, trafen sie keine. Der Infrarot- und Röntgensichtigkeit dieser Wesen entging keine Wärmequelle und kein Energieimpuls, wie gering auch immer er war.
     
    *
     
    „Hier bin ich. Holt mich doch. Fangt mich!"
    Sein Schreien hallte über die Landschaft, und als Antwort begann es drüben bei den Felsbuchten zu wogen und zu wallen. Der Computer seines Anzugs flüsterte ihm unablässig Werte zu, doch"r beachtete sie kaum. Dieses Ding behinderte ihn nur und lenkte ihn von dem ab, was ihm wirklich wichtig erschien. „Starke Energieverbindungen zu den Trapezen entstehen", flüsterte die syntronische Stimme unterhalb seiner Ohröffnungen. „Du mußt dich vorsehen."
    Laffal stieß sich mit den Beinen ab und sprang von dem Felsen, auf dem er gestanden war, um die Nomaner auf sich aufmerksam zu machen. Er krümmte den Körper zusammen, zog die Beine an und umklammerte sie mit allen vier Armen. Er stürzte abwärts und verfestigte gleichzeitig seine Körperoberfläche. Wie eine Bombe schlug er unten ein und überschüttete die anrückenden Nomaner mit einem Hagel aus bösartigen Splittern.
    Ein erster Blitz zuckte auf und verfehlte ihn um gut dreißig Körperlängen. Er hob die Verfestigung auf und hechtete hinter einen Monolithen. Der massive Fels schlug nach ihm und entpuppte sich als steinernes Monstrum mit einem gefräßigen Schlund, der ein Saugvakuum erzeugte und ihn von den Füßen riß.
    Ehe er sich's versah, befand er sich im Inneren des Ungetüms. Bitter riechende Säfte besprühten ihn und begannen mit dem Versuch, ihn zu einem brauchbaren Nahrungsbrei zu verarbeiten.
    Der Computer seines Anzugs hatte bereits reagiert und den Individualschirm eingeschaltet. Er hielt die Säfte von ihm fern. Koul Laffal verwandelte sich übergangslos in eine Kampfmaschine und brach das Ungetüm von innen her auf. Seine erneut verhärteten Fäuste drangen in das kristalline Gewebe des Wesens ein und zerstörten es. Staub rieselte auf ihn herab und brachte den Schutzschirm zum Glühen. Das Monstrum in seiner Felsentarnung begann zu kreischen und zu schwanken, doch er beachtete es nicht. „Du wolltest den Kampf!" brüllte der Haluter. „Jetzt wehre dich."
    Ein knappes Dutzend wuchtiger Schläge ließen das Ungetüm auseinanderbrechen. Er warf sich nach vorn und sofort zur Seite. Die Zeit hatte den Nomanern gereicht, sich zu

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