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1657 - Der weibliche Golem

1657 - Der weibliche Golem

Titel: 1657 - Der weibliche Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bill brauchte keine weiteren Fragen mehr zu stellen, es war alles klar. Die beiden Zombies waren auf dem Weg in den Ort, und es konnte durchaus sein, dass sie ihn schon erreicht hatten. Auch wenn sich zu dieser Zeit nur wenige Menschen auf der Straße aufhielten, Beute gab es im Ort genug für sie.
    Bill dachte auch an seine Frau Sheila, die er allein zurückgelassen hatte. Wie es der Teufel wollte, war es ausgerechnet sie, die dann in große Gefahr geriet. Bei ihrem Schicksal lag das sogar auf der Hand.
    »Ich muss ins Dorf!«, flüsterte Bill und schaute Harry dabei intensiv an. »Sheila?«
    »Auch. Und deshalb brauche ich deinen Wagenschlüssel. Ist das okay für dich?«
    Harry gab seine Antwort durch eine Geste. Er griff in die Tasche und holte den Wagenschlüssel hervor.
    »Ich bleibe aber hier, Bill.«
    Das hätte der Reporter an Harrys Stelle auch getan. Deshalb nickte er heftig, bevor er fragte: »Und was hast du vor?«
    »Ich muss mich um Hawelka kümmern.«
    »Vergiss den weiblichen Golem dabei nicht.«
    »Keine Sorge, das ziehe ich durch.«
    »Dann hören wir wieder voneinander.« Mehr sagte Bill zum Abschied nicht. Er war bereits unterwegs. Im Schnee musste er langsamer laufen. Er merkte, dass sein Herz schneller schlug und spürte, dass der Wind zugenommen hatte. Er biss in sein Gesicht.
    Bills Gedanken drehten sich nicht allein um seine Frau, auch um die anderen Menschen. Ein starkes Gefühl sagte ihm jedoch, dass sich Sheila in Gefahr befand. Das war nicht an den Haaren herbeigezogen worden, denn Greta Müller, eine der beiden Zombies, hatte in ihrem normalen Leben in dem Hotel gewohnt, in dem auch die Conollys abgestiegen wären.
    Es passte alles.
    Allerdings nur für die andere Seite.
    Bill stieg in den Opel, dessen Scheiben nicht zugefroren waren. Auch der Motor sprang sofort an. Erst als sich die dicken Reifen durch den Schnee wühlten, ging es dem Reporter etwas besser…
    ***
    Jetzt war Sheila von den lebenden Leichen gesehen worden, und da mussten sie sich kein anderes Ziel suchen. Sie waren darauf programmiert, Menschen anzugreifen und sie zu vernichten.
    Sheila Conolly verfiel nicht in Panik. Das lag daran, dass sie in ihrem Leben schon zu viel durchgemacht hatte. Ihr war nichts mehr fremd, was die andere Seite anging, die normalerweise von der Menschheit nicht wahrgenommen wurde. Auch wenn sie sich öfter darüber ärgerte, dass Bill immer wieder in die Fälle einstieg, die ihn eigentlich nichts angingen, wie sie meinte, so war sie doch Kämpferin genug, um nicht alles mit sich machen zu lassen. Sie wusste sich schon zu wehren.
    Das musste sie in diesem Fall auch. Nur war sie jetzt waffenlos. Kein Schießeisen, auch kein Kreuz wie John Sinclair. Ihr standen nur die bloßen Hände zur Verfügung. Noch griffen die beiden Zombies nicht an. Möglicherweise waren auch sie überrascht und mussten sich erst sortieren. Das gab Sheila Zeit, sich nach einer Waffe umzusehen.
    Sie stand an der Rückseite des Hotels. Hinter ihr befand sich ein großer Stapel mit Kaminholz, der durch ein Dach geschützt wurde. Und dort entdeckte Sheila Geräte, die ihre Augen für einen Moment aufleuchten ließen.
    Zwei Besen waren dort zu sehen. Breite Feger und auch robust genug, um damit frisch gefallenen Schnee zu entfernen. Aber sie sah noch mehr, denn bei den Besen standen noch andere Werkzeuge. Schneeschieber, deren leicht nach außen gebogenen kantige Fläche nicht aus Kunststoff, sondern aus Metall bestand.
    Plötzlich hatte sie eine Waffe, und die fasste sie in dem Moment an, als sich die Zombies entschlossen hatten, sich in Bewegung zu setzen. Sie wollten an Sheila heran. Sie hatten sie gerochen. Die menschlichen Ausdünstungen schienen sie zu erregen.
    Im Licht sah Sheila, dass die untoten Frauen ihre Münder bewegten. Dann schauten sie sich mit ihren leeren Augen an, als wollten sie sich absprechen, und tatsächlich geschah etwas mit ihnen.
    Die Gestalt mit den leicht ergrauten Haaren, bei der das Blond allerdings noch überwog, drehte sich zur Seite und ging vom Haus weg. Sie trat auf die Schneefläche, und Sheila wusste genau, was sie vorhatte. Sie wollte ihr den Fluchtweg abschneiden, damit sie in die Enge getrieben werden konnte. Sheila hob den Schneeräumer an. Durch das metallene Vorderstück war er gar nicht mal so leicht oder handlich. Sie würde sich schon anstrengen müssen, um die Angreiferin in die Schranken zu weisen. Sheila dachte nicht an Flucht. Die beiden Horror-Wesen mussten hier gestellt

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