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1658 - Lyndaras Kämpfer

Titel: 1658 - Lyndaras Kämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tragbaren Holowürfel aus seiner Tasche und ging der Reihe nach die Daten durch, die in bezug auf die Fabrik von Bedeutung waren. Nach draußen warf er keinen Blick mehr. Pia Starrow hockte konzentriert an der Steuerung, und auch sie verhielt sich, als sei trotz der Höllenfahrt alles in bester Ordnung. So erreichten sie die Weststadt in einem Viertel der üblichen Zeit. Das nächstemal, so nahm sich Adams vor, würde er den Transmitter benutzen.
    Während des Besichtigungstermins wich sie keine zwei Meter von seiner Seite, hielt sich aber bescheiden im Hintergrund. Adams kannte dieses Gefühl genau. Damals, in den Zeiten des Solaren Imperiums, hatte er sich immer beschützen lassen. Es war, als hätte sie ihre Ausbildung vor tausend Jahren erhalten und nicht heute. Sie verhielt sich wie eine echte Beschützerin.
    Gegen Ende der Besichtigungstour piepste sein Armbandfunkgerät. „Nachricht vom Forschungszentrum Titan", hörte er. „Boris Siankow meldet, daß seine Leute genügend Daten für die Zusammenfassung ausgewertet haben."
    Er hob das Handgelenk in Mundhöhe. „Hier Adams", sprach er in das Gerät. „Wir sind unterwegs. Tifflor soll sich auf den Weg machen. Treffpunkt bei Boris Siankow."
    „Julian Tifflor hat heute morgen die Erde verlassen."
    „Davon weiß ich nichts. Warum?"
    „Eine Nachricht von Dao-Lin-H'ay aus dem Galaktikum. Offenbar bahnt sich eine politische Krise an. Tifflor ist hingeflogen, um die Sache beizulegen."
    In aller Eile verabschiedete sich Adams, nicht ohne einen Tadel für die späte Information, und strebte mit Pia Starrow an seiner Seite dem Ausgang zu. Zuletzt rannte er fast. Sie ließ den Punta-9 mit einer Art Alarmstart vom Boden heben. Durch eine Rolle in der Luft wendete sie auf engstem Raum. Auf einem Bierdeckel, so hätte man gesagt, als er noch ein Kind war.
    Damals, mehr als zweitausend Jahre in der Vergangenheit. „Wir haben es eilig, Homer?"
    Er wandte sich zur Seite, schaute ihr kaltes Puppengesicht lange an und grinste. „So ist es, Pia. Ganz besonders eilig sogar."
    Den Höllenritt, den sie daraufhin mit dem Punta-9 inszenierte, hätte auch ein Reginald Bull in seinen besten Zeiten als Risikopilot nicht besser hinbekommen.
     
    *
     
    Eine Viertelstunde später hasteten sie über das Dach des HQ Hanse. Drei Minuten kostete der Weg zum nächsten Interplanetar-Transmitter. Adams und die Frau wurden über eine feste Strecke, die nur den Hanse-Sprechern offenstand, zum größten Mond des Saturn abgestrahlt, zum Titan, der wichtigsten Forschungsstätte der Menschheit in diesem Jahrhundert. Es war ein geschichtsträchtiger Ort, an dem sie herauskamen. Stahlfestung Titan: erbaut als Stützpunkt des Überschweren Leticron im 36. Jahrhundert, später von Monos als Zentrale genutzt, von der aus das Solsystem regiert wurde. Heutzutage arbeiteten die klügsten Köpfe Terras in der Festung. Jedenfalls war das normalerweise so; denn im Augenblick hatte sich ein Teil dieser Forscher auf große Fahrt begeben. Sie weilten an Bord der BASIS, 225 Millionen Lichtjahre vom Solsystem entfernt.
    Das Kommando über die Festung führte ein Mann, dem man eben dies bis vor einigen Jahren niemals zugetraut hätte: Boris Siankow, der Nexialist. Nexialismus war die Wissenschaft, die versuchte, aufgrund der geringsten Wahrscheinlichkeit Aussagen über alles mögliche zu treffen. Homer G. Adams wußte bis heute nicht, wieso das funktionierte. Nexialisten konnten eine Menge, aber nichts richtig. Doch er sah die Ergebnisse und war zufrieden. Zum Beispiel hatte Boris Siankow als erster die Hyperraum-Parese vorausgesagt, die tatsächlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts NGZ eintrat. Für einen kurzen Augenblick waren die Sterne verloschen ... Viele hatten gedacht, nun würde die alte Prophezeiung Wirklichkeit. Die Sterne sollten erlöschen, nachdem der letzte Ritter der Tiefe gestorben war. Perry Rhodan und Atlan waren am Leben, und die Hyperraum-Parese erwies sich als ein Phänomen, das man überwinden konnte.
    Adams und Pia Starrow traten aus dem roten Empfangsbogen des Transmitters.
    Ein Servorobot empfing die beiden. „Boris Siankow schickt mich. Ich habe euch erwartet. Er bittet, mir zu folgen."
    „Geh voraus."
    Mit heimlichem Amüsement verfolgte Adams die sichernden Blicke der Frau, die in jede Richtung gingen, sogar nach oben an die Decke oder in die vielen menschenleeren Gänge, die sie der Reihe nach passierten. In diesem Sektor der Festung gab es wenig Technik. Das mikrotechnische

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