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1660 - Die Todesengel von Hangay

Titel: 1660 - Die Todesengel von Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Diplomaten aus Hangay, in friedlicher Eintracht mit dem Karaponiden Tray P'ang leben kannst. Ich höre es förmlich, wie ihr im Otriim-Rausch die schönsten Zukunftspläne für unsere Völker schmiedet. Aber ich kann mich nicht dafür hergeben, den Notleidenden deine leeren Versprechungen zu verkaufen. Die Hauri, die sich ihr Urkhiitu aus den Resten von den Müllhalden kochen und ihr Poona aus der Kloake panschen müssen, diese armen Kerle wollen zuerst einmal etwas Handfestes bekommen, bevor sie ihre Unzufriedenheit ablegen können. Und ich habe Verständnis dafür."
    „Heißt das, daß du mit deiner Partei zu diesem großartigen Friedensplan in Opposition bleiben willst?" rief Chalid pak Lyiv zornig. Julian Tifflor betrachtete die beiden Streithähne und fragte sich, was er hier denn eigentlich zu suchen habe. Er hatte geglaubt, daß solche Zwistigkeiten längst ausgeräumt seien. „Nicht zum Friedensplan an sich", sagte Zarron pak Druyn ruhig. „Ich möchte lediglich aussagen, daß ich deine Versprechungen nicht glaube, bevor du sie nicht zumindest in Teilen erfüllt hast."
    Chalid pak Lyiv sprang erregt auf und schrie anklagend: „Du willst gar keinen Frieden, Zarron! Du bist für die Gewalt. Und strebst einen Krieg gegen die Karaponiden an, um deine Terroristen als Söldner unterzubringen und damit auf Kosten friedliebender Hauri gut versorgt zu wissen. Du bist selbst ein..."
    Weiter kam er nicht. Ein dumpfes Grollen, das aus den Tiefen des Priesterberges zu kommen schien, brandete auf. Gleichzeitig ging eine heftige Erschütterung durch den Saal. Im Boden bildete sich ein gezackter Riß, und der große Tisch brach in der Mitte entzwei. Die Abgeordneten sprangen schreiend von ihren Plätzen und rannten wie kopflos durcheinander.
    Von den dienernden Scholaren war auf einmal keiner mehr zu sehen
     
    3.
     
    Wieder erklang ein Grollen, aber diesmal lauter und anhaltender, und das folgende Beben war viel heftiger als das erste. Von der Decke des Saales rieselte Staub, Gesteinsbrocken lösten sich und regneten polternd herab.
    Julian Tifflor war ebenfalls aufgesprungen. Er betätigte den Alarmsensor seines Terminals, um Verbindung mit der Zentrale zu bekommen. Aber die Leitung war tot.
    Gleichzeitig mit dem nächsten Beben heulte eine Alarmsirene auf, und ein erregt wirkender Hauri brüllte irgendeine Meldung in seiner Muttersprache. „Was ist los, Telar?" wollte Nia Selegris wissen. „Der Priesterberg wird attackiert", sagte Telar Brody fassungslos. „Es scheint, daß man den Koloß vergiftet und gleichzeitig an verschiedenen Stellen Bomben gezündet hat.
    Verdammt, wo sind denn auf einmal all die Laufburschen hingekommen? Bringt uns denn niemand hier heraus?"
    Julian Tifflor hörte hinter sich ein pfeifendes Atmen. Als er sich umdrehte, sah er Linuit und Toltir auf sie zukommen. „Diese Hasenfüße von Scholaren haben Fersengeld gegeben!" rief Toltir. „Schließt euch uns an", verlangte Linuit. Er hatte plötzlich einen Strahler in der Hand, einen Zyklop-Vierfach-Komber cantarischer Bauart, eine der seltensten Handfeuerwaffen der Galaxis, wie Julian Tifflor verblüfft feststellte. Wie konnte ein unbedeutender Venno in den Besitz einer solchen Waffe gelangt sein? „Wir kennen den Weg und bringen euch hier sicher heraus."
    Er ging voraus, während Toltir, der nur mit einem herkömmlichen Kombistrahler bewaffnet war, hinter Nia Selegris, Julian Tifflor und Telar Brody den Abschluß bildete. „Wo hat Linuit bloß einen Zett-Vier-Ka her?" fragte Tifflor so leise, daß lediglich Nia ihn hören konnte. Aber sie schien ihn nicht zu verstehen, denn sie zeigte keinerlei Reaktion.
    Sie folgten Linuit durch eine der Türen auf der Breitseite und kamen in eine kleinere Halle, diese war verlassen. Keine Spur von Scholaren oder anderen Bewohnern Tiils.
    Von hier führten zwei Gänge in die Tiefe des Priesterberges. Der Venno wandte sich dem linken Gang zu. Nach wenigen Schritten kamen sie zu einem Antigravschacht. Die blinkende Warnanzeige verriet, daß er außer Betrieb war. Linuit fluchte pfeifend und hastete weiter. „Habt ihr eine Ahnung, was hier vorgeht?" erkundigte sich Telar Brody. „Ich wette, daß dieser Zarron pak Druyn dahintersteckt", behauptete Toltir. „Er wird natürlich alles abstreiten. Aber einen besseren Zeitpunkt hätte er für eine Demonstration, die den Unmut des Volkes bekunden soll, nicht wählen können. Er wollte Julian Tifflor beeindrucken."
    „Soweit würde Zarron nie gehen",

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