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1660 - Die Todesengel von Hangay

Titel: 1660 - Die Todesengel von Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weit zur Transmitterhalle. Von dort geht es an Bord eines Raumschiffes im Orbit."
    Toltir pfiff wieder sein enervierendes Lachen. Fünf Minuten und zwei weitere Leichen später erreichten sie die Transmitterhalle. Es gab nur einen einzigen Transmitterbogen.
    Er war aktiviert. „Der Transmitter ist bereits justiert", erklärte Linuit, der das Sagen übernommen hatte, wohl um Toltir mit seinem defekten Translator-Synthesizer zu entlasten. „Wann hattet ihr Gelegenheit, den Transmitter zu justieren?" erkundigte sich Tifflor, ohne sich von der Stelle zu rühren. „Ganz einfach. Wir haben im Zuge der Sicherheitsvorkehrungen den gesamten Priesterberg inspiziert und die Aktivierung des Transmitters verlangt."
    „Das gab euch wohl die Gelegenheit, die Zeitbomben zu legen und das Gift in den Metabolismus zu injizieren", sagte Tifflor geradeheraus. Er fand, es war an der Zeit, die Karten aufzudecken. Freiwillig würde er mit Nia nicht durch den Transmitter gehen. „Bist ein kluges Bürschchen, Terraner", stellte Linuit fest. Toltir dankte es mit einem seiner schrecklichen Heiterkeitsausbrüche. „Ist alles nur ein Schreckschuß, um Verwirrung zu stiften. Es liegt uns nichts daran, einen der so verehrten Priesterberge zu zerstören. Es ging uns nur darum, dich zu schnappen, Tifflor."
    „Wer hat euch angeheuert?"
    „Das spielt doch keine Rolle."
    „Stimmt. Aber egal, was ihr bekommt. Ich garantiere euch ein Vielfaches, wenn ihr für mich arbeitet."
    „Du bist doch nicht so klug, wie ich geglaubt habe, Terraner", sagte Linuit in beleidigtem Tonfall. „Wir sind Ehrenmänner und lassen uns nicht abwerben. Und wir sind tatsächlich so gut, wie Telar behauptet hat, nur stehen wir auf der anderen Seite. Pech gehabt! Und jetzt geht durch das Transmitterfeld. Man erwartet euch bereits."
    „Und wenn wir uns weigern?" fragte Nia herausfordernd.
    Linuit hob den Zyklop-Vierfach-Komber. „Mir liegt überhaupt nichts am Leben eines Unsterblichen", sagte er dabei. „Und ich glaube, meinen Auftraggebern auch nicht. Denn sonst hätten sie mich darauf hingewiesen. Soll ich den Beweis für meine Aussage erbringen?"
    „Schon gut", lenkte Tifflor ein, der den Venno nicht unnötig reizen wollte. „Wir gehorchen."
    Er wollte als erster durch das Transmitterfeld gehen. Aber Nia kam ihm zuvor. Sie stieß ihn zurück und sprang mit einem Satz in das schwarz wabernde Energiefeld. Tifflor folgte ihr.
    Am Ziel bot sich ihm ein überraschender Anblick. Nia war in einer Transmitterhalle mit fünf Hauri in eine Rauferei verstrickt, im Hintergrund war ein heftig gestikulierender Zarron pak Druyn zu sehen.
    Tifflor hätte es nicht für möglich gehalten, daß der haurische Diplomat mit käuflichen .Guardians zusammenarbeiten könnte. Denn welche politische Richtung er auch vertrat, für einen Dunkelmann hätte er ihn nicht gehalten.
     
    *
     
    „Das ist alles ein Mißverständnis!" rief Zarron pak Druyn. „Wir haben mit diesem Anschlag nichts zu tun. Wir haben euch geholfen, um euch vor Schlimmerem zu bewahren!"
    Die Hauri hatten Nia inzwischen überwältigt. Aber sie ließen sie sofort los, nachdem sie sich beruhigt hatte, und gingen respektvoll auf Distanz.
    Nachdem Ruhe eingekehrt war und Julian Tifflor sich ein genaueres Bild von der Lage machen konnte, erkannte er, daß Zarron pak Druyn nur als Holografie präsent war. „Was wird hier eigentlich gespielt!" erkundigte sich Tifflor bei der Projektion des haurischen Politikers. „Und wo sind wir hier?"
    „An Bord der MOJENAZ, einem unserer modernsten Wachschiffe, im Orbit von Talluur", antwortete Zarron. „Ich weiß, daß euch die beiden Vennok auf denselben Weg schicken wollten, nur eben an Bord eines anderen Schiffes. Eines der Paylaczer Guardians! Das ist der wesentliche Unterschied. Aber ich habe sie durchschaut und ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem ich den Transmitter neu justierte. Ich muß mich dafür entschuldigen, daß ich euch nicht in meine Pläne eingeweiht habe, Julian Tifflor."
    „Dann sind wir immer noch Gäste der haurischen Zentralregierung?" fragte Tifflor. „So könnte man sagen", stimmte Zarron zögernd zu. „In diesem Fall verlange ich, daß ihr uns zur PERSEUS überstellt", forderte Tifflor. „Nach diesem Zwischenfall werde ich es mir gut überlegen, ob ich unser Leben noch einmal haurischen Kräften anvertrauen werde."
    „So einfach geht das nicht", sagte Zarron aus dem Holo. „Das heißt, so einfach können wir es uns nicht machen. Wenn

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