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1660 - Geistersturm über London

1660 - Geistersturm über London

Titel: 1660 - Geistersturm über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dauerte nicht lange, da hatte sie eingesehen, dass dieser Platz wirklich nicht optimal war, und Jane Collins sah, dass sie langsam nickte.
    »Ich bin zwar nicht überzeugt, aber es ist wohl besser, wenn wir uns auf den Wegmachen.«
    »Eine gute Entscheidung.«
    »Und wo steht dein Wagen?«
    »Nicht genau unter uns, aber fast.«
    »Gut. Ich glaube dir.«
    »Darf ich dich noch eines fragen?«
    »Bitte.«
    »Wie heißt du? Hast du einen Namen? Wie soll ich dich ansprechen?«
    Die Totengöttin schüttelte den Kopf.
    »Es reicht, was du weißt«, erklärte sie, »alles sonst ist unwichtig. Aber eines sage ich dir: Ich war schon immer da und ich werde immer sein.«
    Damit war für sie die Sache erledigt. Für Jane Collins auch. Wäre sie allerdings normal gewesen, dann hätte sie Fragen gestellt. So nahm sie das Gehörte einfach hin und erhob sich, als auch ihre Begleiterin den Platz wechselte. Und wieder waren die Stimmen der Geister zu hören.
    »Töten. Du musst ihn töten.«
    »Nicht nur ihn.«
    »Auch den anderen.«
    Erneut hörte Jane das Lachen. Und sie wehrte sich nicht. Es ging alles seinen Gang. Sie sah aus wie immer, aber in ihrem Innern hatte sie sich verändert. Die Totengöttin war über das Dach geschwebt und blieb an seinem Ende stehen. Sie beugte sich leicht nach vorn, um hinunter auf die Straße zu schauen. Dort parkten Autos. Eines von ihnen musste der Detektivin gehören, denn sie glaubte nicht, dass Jane Collins sie angelogen hatte. Die Nackte drehte den Kopf und winkte Jane, die sich bereits erhoben hatte. Für sie war es kein einfacher Weg, da sie nicht fliegen konnte. Und so geriet sie sofort ins Rutschen und glitt durch den hohen Schnee, in dem sie eine Furche hinterließ. Sie wäre sogar über das Dach hinweg gerutscht, hätte die Totengöttin sie nicht aufgefangen und die Haut auf ihrem Rücken aufgebläht. Bevor sie mit ihrer Last startete, warf sie noch einen Blick in die Tiefe. Bei diesem Wetter hielt sich kein Mensch auf den Gehsteigen auf. Es fing zwar allmählich an zu tauen, aber noch war der Boden mit einer tückischen Glätte bedeckt.
    Jane merkte, dass sie fiel!
    Im ersten Augenblick raste ihr Herz. Sie spürte den Griff kaum und wartete darauf, aufzuschlagen. Doch die Graue hielt sie fest und sie landete sanft neben ihrem Golf.
    Jane griff in die Tasche und holte den Autoschlüssel hervor. Obwohl ihr Haus nicht weit entfernt lag, gönnte sie ihm keinen Blick. Das war vergessen, das war Vergangenheit, eine neue Zukunft lag vor ihr.
    Sie stieg ein.
    Die Totengöttin blieb draußen.
    Das irritierte Jane. »Willst du nicht mit mir kommen? Ich meine, wir sollten uns gemeinsam einen Platz aussuchen.«
    »Fahr los! Ich bin immer bei dir, auch wenn du mich nicht siehst. Verlass dich nur auf deine neuen Freundinnen. Die Toten sind stärker als die Lebenden.«
    Jane wusste, dass es keinen Sinn hatte, die Graue überzeugen zu wollen. Sie verfolgte ihre eigenen Pläne. Niemand würde sie davon abbringen.
    Der Motor sprang sofort an, obwohl der Wagen lange in der Kälte gestanden hatte. Über Janes Lippen huschte ein Lächeln. Sie rangierte ihn aus dem Schnee, bekam noch mit, wie die Totengöttin in die Höhe stieg, und fuhr los. Wohin, wusste sie nicht; Aber sie würde ein Ziel finden, denn sie war nicht allein. Drei in ihr steckende Hexengeister würden sie schon richtig leiten…
    ***
    Jane hatte uns geleimt, daran gab es nichts zu rütteln. Mit allem hatten wir gerechnet, nur nicht mit ihrer plötzlichen Flucht. Wir wussten nicht, wo sie sich aufgehalten hatte, aber sie war in der Nähe gewesen, das musste einfach so gewesen sein.
    Und sie war allein. Von dieser Totengöttin hatten wir nichts zu Gesicht bekommen. Trotzdem gingen wir nicht davon aus, dass sie Jane das Feld allein überlassen hatte. Aber sie hatte ihr die Chance zur Flucht gegeben. Es war natürlich klar, dass wir keine Sekunde länger als nötig in dem Haus blieben. Es wäre von Vorteil gewesen, fliegen zu können, aber wir waren keine Hexer, und so blieb uns nur der Fußweg zum Rover.
    Es taute mittlerweile. Aber damit war der Schnee nicht weg. Seine Reste bedeckten die Fahrbahn wie eine gläserne Schicht, und die war auf der Oberfläche höllisch glatt.
    Wir liefen und schlidderten. Mit ausgebreiteten Armen sorgten wir dafür, das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Wir konzentrierten uns nur auf uns selbst und hatten Glück, dass wir bei dem mehrmaligen Rutschen nicht auf dem Boden landeten.
    Erst als wir den Rover erreicht

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