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1660 - Geistersturm über London

1660 - Geistersturm über London

Titel: 1660 - Geistersturm über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie einer anderen Person Antwort geben, die ich nicht zu Gesicht bekam.
    »Ja, ich weiß, dass ich nicht mehr allein bin. Ich habe es mir nicht ausgesucht.«
    Pause. Meine Spannung stieg.
    »Er ist es wieder.«
    Ich ging davon aus, dass sie mich meinte. Sekundenlang geschah nichts, dann fragte Jane: »Töten…?«
    Mir rann es eiskalt über den Rücken.
    Dieses Wort konnte eigentlich nur mir gegolten haben. Ich blieb in meiner beobachtenden Position und griff nicht ein. Bis Jane nickte. Danach drehte sie mir ihr Gesicht zu. Es war eine völlig normale Bewegung, doch was ich jetzt zu sehen bekam, das erschreckte mich tief. Es zeigte einen völlig fremden Ausdruck. Zwar war es nicht sonderlich verzerrt, aber das Böse zeichnete sich schon in den Augen ab. Sie hatten einen so kalten und fremden Blick bekommen, den ich schon lange nicht mehr bei ihr gesehen hatte. Ich wurde an die damalige Zeit erinnert, als Jane ein Opfer des Teufels geworden war, der ihr das Herz aus dem Leib gerissen hatte. Glücklicherweise hatte ein Kunstherz ihr Leben gerettet. Damit hatte sie bisher perfekt gelebt. Jetzt sah ich mich wieder in alte Zeiten zurückversetzt, weil mir aus ihren Augen ein wahnsinniger Hass entgegen strömte.
    Ich spielte wieder mit dem Gedanken, mein Kreuz zu ziehen. Das hätte allerdings für Jane fürchterliche Folgen haben können. Deshalb ließ ich es noch bleiben, obwohl ich daran glaubte, dass sie mich angreifen würde. Das musste einfach so sein, denn die andere Macht, die sie übernommen hatte, setzte auf die Vernichtung ihrer Feinde.
    Ich wollte sie ablenken und flüsterte: »Wer bist du, Jane?«
    »Das weißt du!«
    Diesmal erschreckte mich nicht die Antwort, sondern die Stimme. Sie war zu einer anderen geworden. Das war nicht mehr die von Jane Collins. Und ich hatte auch nicht nur den Klang einer Stimme vernommen. Diese Antwort war von mehreren gesprochen worden, deren Stimmen sich dann zu einer vereinigt hatten.
    »Wer steckt in dir?«, fragte ich weiter. »Das bist du doch nicht allein.«
    »Du bist ein Feind!«
    »Nein, das bin ich nicht.«
    »Doch, ich weiß es. Man hat es mir gesagt.«
    »Und wer? Die Totengöttin? Wenn sie dir so etwas gesagt hat, dann hat sie gelogen. Ich bin nicht dein Feind. Ich bin das genaue Gegenteil davon, und ich sitze hier neben dir, weil ich dich von dieser anderen Macht befreien will.«
    Ich hatte erst mal genug gesagt und war gespannt, wie Jane reagieren würde. Zuerst tat sie nichts, und in mir stieg die Hoffnung hoch, dass sie zumindest nachdenken würde.
    Nein, das tat sie nicht. Zumindest war es nicht zu merken. Sie blieb in ihrer starren Haltung, und auch das Gesicht nahm keinen anderen Ausdruck an. Dann bewegte sich ihr Mund. Sie öffnete ihn, und an den Winkeln zuckte es dabei. Ich ging davon aus, dass sie mir etwas sagen wollte, was sie aber nicht tat, denn die leisen Zischlaute, die zu hören waren, sah ich nicht als eine Antwort an. Dafür tat sie noch etwas. Sie nickte, als wollte sie jemandem etwas bestätigen. Und aus diesem Nicken hervor entstand eine weitere Handlung, denn urplötzlich schnellten ihre Arme vor, und dabei öffneten sich ihre Hände. Ich war der Ansicht gewesen, auf alles eingestellt zu sein. Das musste ich nun als einen Irrtum erleben, denn ich war nicht schnell genug, um den Händen auszuweichen.
    Plötzlich waren sie dicht vor meinem Hals. Bevor ich noch zu einer Abwehrbewegung ansetzen konnte, packten die Finger zu und wurde zu harten Klammern, als sie sich um meine Kehle krallten und ungemein hart zudrückten…
    ***
    Es war der Polizist gewesen, der Suko aufgehalten hatte. Er beugte sich zur Fahrerseite hinunter und sagte, nachdem die Scheibe nach unten geglitten war:
    »Sie noch nicht!«
    »Warum nicht?«
    »Wir schaffen jetzt den Wagen weg, der gegen das Streufahrzeug gefahren ist.«
    »Aber ich muss durch.«
    »Das können Sie, Sir, aber Sie müssen erst noch warten, bis…«
    »Sehen Sie her!« Suko spielte nicht gern seine Macht aus. In diesem Fall blieb ihm nichts anderes übrig. Und so präsentierte er dem Kollegen seinen Ausweis.
    »Sir, was…«
    »Ich bin nicht privat unterwegs. Ich muss noch durch.«
    »Geht in Ordnung, Sir.« Der junge Polizist gab dem Fahrer eines Abschleppwagens mit der Hand ein Zeichen, damit dieser noch wartete. Suko konnte passieren, bedankte sich mit einem Handzeichen, und danach sank seine Laune um einiges in den Keller, denn von Janes rotem VW Golf war nichts mehr zu sehen. Suko riss sich zusammen. Er

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