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1660 - Geistersturm über London

1660 - Geistersturm über London

Titel: 1660 - Geistersturm über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Alle drei drehten ihre Runden, und ich musste nichts tun.
    Es war schon mehr als ungewöhnlich. Ich saß da, Jane ebenfalls und wir wurden von diesen Gestalten umtanzt. Mehr geschah nicht, dachte ich. Doch als ich mich genauer konzentrierte, da war zu erkennen, dass die drei Geistwesen ihre Kreise immer enger zogen. Es deutete einiges darauf hin, dass sie nicht anders konnten. Ihre bleichen Gesichter zuckten, und dann gellten wieder die Schreie auf. Sie klangen so nah, aber sie waren zugleich weit entfernt. Den Eindruck jedenfalls hatte ich.
    Sie waren zu spüren. Ein wahrer Sturm umgab mich. Meine Haare wehten sogar hoch, und einen Moment später fiel mir auf, dass sie nicht mehr um mich herum tanzten, sondern sieh ein anderes Ziel ausgesucht hatten. Es war das Kreuz.
    Sie lagen jetzt waagerecht in der Luft. Ich spürte ihre Berührungen. Ob außen an meinem Körper oder innen, wenn sie durchhuschten, das war nicht genau zu unterscheiden. Jedenfalls hatten sie das Kreuz zu einem Mittelpunkt gemacht und verengten die Kreise noch mehr.
    Es hatte zwar etwas gedauert, allmählich aber ging mir ein Licht auf. Es ging den Geistern nicht um mich, sondern um das Kreuz. Sie konnten sich gegen seine Kraft nicht wehren. Es war wie ein Magnet, der sie anzog, und das, ohne dass ich die Formel hatte sprechen müssen, um meinen Talisman zu aktivieren.
    Als ich mich mit diesem Gedanken angefreundet hatte, stand für mich fest, dass es der Anfang vom Ende für diese drei Hexengeister war, denn einen Kontakt mit dem Kreuz würden sie nicht überstehen.
    Noch enger wurde der Kreis.
    Noch lauter die Schreie.
    Nur klangen sie nicht mehr siegessicher oder triumphierend, jetzt nahm ich sie als ängstlich wahr. Die drei wussten, dass sie verloren waren, denn auf sie wartete das Grauen.
    Sie wirbelten in einer Reihe um mein Kreuz herum. Sie blieben zusammen, und deshalb erwischte sie es auch zur selben Zeit. Der Kontakt war da, und noch in derselben Sekunde geschah es.
    Diesmal hörte ich keine Schreie, obwohl die drei Geister gleichzeitig vernichtet wurden. Bisher waren sie nur neblige Gestalten gewesen, das blieben sie nun nicht mehr. Urplötzlich wurden sie von einem blendenden Licht erfasst. Ich schloss automatisch die Augen, um nicht hineinschauen zu müssen. Keine Schreie mehr, keine Wirbel, keine Geister. Das Licht hatte sie vernichtet, atomisiert. Sie waren nicht mehr da. Das, was sie bekämpft hatten, war stärker gewesen.
    Es war alles so schnell abgelaufen, dass ich nicht viel gesehen hatte. Nur das starke Aufblitzen, als sie zerrissen wurden und nichts mehr von ihnen zu sehen war. Jane Collins und ich saßen uns gegenüber, schauten uns an, und keiner brachte es fertig, ein Wort zu sagen.
    Selbst das Atmen hatten wir eingestellt. Wir schauten uns an, ohne uns richtig zu sehen. Zumindest kam es mir so vor, da es vor meinen Augen flimmerte. Mir war ein Stein vom Herzen gefallen, denn ich wusste, das Jane befreit und gerettet worden war. Die drei bösen Geister hatten ihren Wirtskörper verlassen. Ich entspannte mich wieder. Die Schmerzen am Hals kehrten zurück. Dabei stellte ich fest, dass ich schweißgebadet war, und das, obwohl ich mich nicht bewegt hatte.
    Es war wohl die innere Anspannung gewesen, die mich so gepackt hielt. Das Kreuz in meiner Hand schien plötzlich schwer geworden zu sein. Es sank nach unten und mir fiel auf, dass Jane Collins es mit ihren Blicken verfolgte. Ich nickte ihr zu. Dabei sah ich, dass sie ihre Lippen bewegte. Das nächste Wort flüsterte sie.
    »John…?«
    Ich hätte mich nach vorn werfen und sie umarmen können, aber ich hielt mich zurück und nickte ihr zu.
    Jane schaute sich um. Wie sie das tat, erinnerte mich an einen Menschen, der aus einem sehr tiefen Schlaf erwacht war und sich zunächst zurechtfinden musste. Das fand sie auch. »Wo bin ich?«, flüsterte sie.
    »Weißt du das nicht?« Mit der Frage hatte ich sie auf die Probe stellen wollen, die sie auch bestand.
    »In meinem Golf.«
    »Genau.«
    »Und wie komme ich hierher? Ich kann mich nicht daran erinnern, eingestiegen zu sein. Ehrlich nicht.«
    Ich wollte ihr etwas erklären, als Suko hinter mir die Tür öffnete und für einen Schwall kalter Luft sorgte.
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja«, sagte ich. »Wir haben es geschafft.«
    »Ich sah im Wagen das helle Licht…«
    »Es war mein Kreuz. Das war zu viel für die drei Geisterwesen, die ihm zu nahe gekommen sind.«
    »Hexen?«
    »Wahrscheinlich.« Ich wollte Jane fragen, die aber

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