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1660 - Geistersturm über London

1660 - Geistersturm über London

Titel: 1660 - Geistersturm über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir.«
    Glücklich war ich nicht, aber ich wollte nichts überstürzen und Janes Wunsch respektieren. Ich verkniff mir einen Blick in die Gruft, in der Jane gefangen gehalten worden war. Das gehörte der Vergangenheit an. Die Zukunft war wichtiger.
    Wir gingen nebeneinander her durch den tiefen Schnee zum Ausgang des Friedhofs. Jane war schweigsam. Sie hielt den Kopf gesenkt. Das tat ich auch, weil ich nicht wollte, dass die Schneekristalle in mein Gesicht peitschten, denn nach einer kurzen Unterbrechung hatte es erneut angefangen zu schneien. Ich sprach meine Freundin noch einmal an, bevor wir den Ausgang erreichten.
    »Tu mir einen Gefallen, Jane.«
    »Und welchen?«
    Ich blieb stehen und zwang auch sie zum Stopp. »Dass du mir auf jeden Fall Bescheid gibst, wenn etwas Ungewöhnliches passiert. Kannst du mir das versprechen?«
    Sie runzelte die Stirn und fragte mit leiser Stimme: »Denkst du, dass sich die Totengöttin wieder meldet?«
    »Genau.«
    »Daran glaube ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil sie wohl ihre Pflicht erfüllt hat, denke ich. Ja, so sehe ich das.«
    »Pflicht?«
    »Genau.«
    »Aber was diese Pflicht hier auf dem Friedhof und in deiner unmittelbaren Nähe bedeutet hat, das weißt du nicht?«
    »So ist es.«
    Nein, ich war nicht überzeugt. Jane gab sich wie immer, und doch war sie eine andere. Äußerlich war es nicht zu erkennen.
    Es war etwas mit ihr geschehen. Sie hatte genau in die Pläne der Totengöttin hineingepasst, und ich ging davon aus, dass es unter Umständen mit ihren noch immer vorhandenen Hexenresten zu tun hatte.
    Jane bewegte fröstelnd ihre Schultern. »Allmählich wird mir kalt, ich möchte ins Warme.«
    »Okay, du kannst dich im Rover aufwärmen. Bevor wir zu dir fahren, liefern wir Adam Goldman zu Hause ab.«
    »Das versteht sich.«
    Der Gärtner und Suko hatten den Friedhof bereits verlassen. Nur mein Freund stand noch draußen. Er war dabei, die Scheiben vom Schnee zu befreien und hatte ihn auch vom Dach geschoben.
    »Alles klar, John?«
    Ich nickte ihm zu.
    »Dann können wir fahren?«
    »Genau das«, sagte ich.
    ***
    Ich war mit ausgestiegen, dann mit Jane gegangen und wartete jetzt, bis sie die Haustür aufgeschlossen hatte. Bevor sie ins Haus gehen konnte, hielt ich sie an der rechten Schulter fest.
    Jane versteifte für einen Moment, drehte dann den Kopf und fragte: »Ja, was ist?«
    Ich fragte: »Willst du es dir nicht noch mal überlegen?«
    Sie schaute zu Boden. »Was meinst du?«
    »Ich könnte bei dir bleiben.«
    Sie hob die Schultern und schüttelte den Kopf. »Nein, John, das ist eine Sache, die nur mich etwas angeht. Ich möchte, allein bleiben und über verschiedene Dinge nachdenken. Deine Anwesenheit würde mich nur davon ablenken.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Das bin ich. Sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    Ja, das stimmte. Jane war sich sicher. Aber ich war mir nicht mehr sicher, ob das die Jane Collins war, die ich kannte. Äußerlich hatte sie sich nicht verändert. Ihr Verhalten allerdings war mir schon fremd. Sie gab sich so wenig kooperativ. Auch auf der Fahrt vom Friedhof zu ihrem Haus hatte sie nur wenig gesprochen. Etwas, das Suko und ich von ihr eigentlich nicht kannten.
    Jane war nicht mehr die Gleiche. Ob ich das nun wahrhaben wollte oder nicht. Es stimmte. Sie hatte eine Veränderung durchgemacht und ließ es leider nicht zu, dass man sie danach fragte.
    Sie fragte mich mit neutral klingender Stimme: »Ist sonst noch etwas?«
    »Nein, schon gut. Ich melde mich wieder.«
    Jane schenkte mir ein knappes Lächeln, das ein wenig unnatürlich aussah.
    »Schönen Tag noch.«
    Sekunden danach war sie verschwunden, und ich holte zunächst mal tief Luft. Das war eine Abfuhr gewesen. Jane hatte mich nicht bei sich haben wollen. Eigentlich kein Grund zur Unruhe. Normalerweise nicht. Bei ihr allerdings schon, weil ich sie so nicht kannte. Über Jahre hinweg waren wir befreundet, doch eine derartige Reaktion hatte ich bei ihr noch nicht erlebt. Das war einfach unnormal. Dementsprechend nachdenklich ging ich zurück zum Rover, wo Suko hinter dem Lenkrad sitzend wartete und mich anschaute, bevor er fragte: »Du siehst alles andere als zufrieden aus, John.«
    »Richtig.«
    »Und was stört dich?«
    »Jane.«
    »Verstehe.«
    Mein Gesicht nahm einen harten Zug an, als ich sagte: »Sie hat sich verändert, Suko.« Ich warf einen Blick auf Janes Haus und auf die Fenster, hinter denen sich nichts bewegte. Dafür die Wischer, die den Schnee von der

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