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1663 - Die neue Hölle

1663 - Die neue Hölle

Titel: 1663 - Die neue Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Suko.
    »Sicher.« Justine lachte. »Wir haben Glück. Unsere Höllenboten sind noch nicht da. Wäre es der Fall gewesen, hätten wir die Maschinen gesehen. Auch wenn sie keine Rocker sind, sie geben sich so.«
    »Sieht aber alles recht tot aus«, meinte Jane. »Oder liege ich da falsch?«
    »Teils, teils«, erwiderte die Blutsaugerin. »Es ist immer geöffnet, auch wenn sie nicht dort sind. Das haben sie von Luke Wilson verlangt. So heißt der Besitzer.«
    »Du musst es wissen«, sagte Jane.
    »In diesem Fall schon.«
    Sie konnten mit ihrem Wagen auf dem Weg bleiben und bis vor das Haus fahren. Aus der Nähe sah es auch nicht besser aus. Ein breites Gebäude mit einem grauen Dach und einer tristen Fassade. Einen einladenden Eindruck machte es nicht. Das mochte im Sommer anders sein. An diesem Tag hatte sich der Bau der Landschaft angepasst. Suko ließ den Golf ausrollen. Dann erstarb der Motor. Stille trat ein, die nur vom Klicken der Sicherheitsgurte unterbrochen wurde. Danach stiegen sie aus. Vom Fluss her wehte ein kalter Wind, der ihre Gesichter umfächerte. Niemand zeigte sich. Das Lokal wirkte Verlassen. Zu beiden Seiten der Tür standen Bänke, deren Holz feucht glänzte. Licht konnte durch mehrere kleine Fenster ins Innere fallen. Es würde dort nicht besonders hell sein, aber künstliches Licht fiel nicht nach draußen. Justine ging entschlossen auf die Tür zu. Für sie war das nicht neu. Sie umfasste einen Griff und zog daran. Die Tür schwang ihr entgegen.
    »Dann wollen wir mal«, sagte Suko.
    Er und Jane folgten der Blutsaugerin, die schon zwei Schritte ins Lokal hineingegangen und dort stehen geblieben war. Jane und Suko folgten ihr, nahmen sie in die Mitte und verschafften sich einen ersten Überblick. Ihnen fiel auf, dass niemand sie begrüßte. Ein nicht eben erhebender Geruch waberte zwischen den Wänden. Sie sahen einen breiten Tresen und mindestens ein Dutzend Tische mit mehreren Stühlen davor. Ein Regal hinter der Theke war mit Flaschen gefüllt und eine Zapfanlage glänzte, als wäre sie gerade erst blank geputzt worden.
    Ein Wirt oder eine Bedienung ließ sich nicht blicken. Um sie herum blieb es still. Aber sie hatten trotzdem nicht das Gefühl, dass dieses Lokal verlassen war. Jane stieß die Cavallo an. »Na los, sag was. Du hast uns hergeführt.«
    »Was willst du hören?«
    »Dass wir möglicherweise umsonst hergekommen sind.«
    »Nein, sind wir nicht.«
    »Und was macht dich so sicher?«
    Die Cavallo kicherte. »Ich spüre es.«
    Suko ging bis zur Theke vor. Dort war alles aufgeräumt. Es war wie so oft in den älteren Gaststätten. Das Regal vor ihm wurde durch eine Tür in zwei Hälften geteilt. Sie war geschlossen, sorgte aber dafür, dass Sukos Neugierde stieg. Er nahm sich vor, hinter die Tür zu gehen, um nachzuschauen, was sich dort tat. Dazu kam er nicht mehr. Er und seine Begleiterinnen hörten die Geräusche. Es waren unzweifelhaft die Trittechos eines Menschen, und sie waren hinter der Thekentür aufgeklungen, die im nächsten Moment aufgezogen wurde und nach innen schwang. Ein Mann erschien im Ausschnitt. Das war der Besitzer. Justine hatte ihn auf der Fahrt beschrieben, damit sie wussten, mit wem sie es zu tun bekamen. Dieser Luke Wilson war in der Tat ein Mensch, den man nicht vergaß. Sein Gesicht war es schon wert, es näher zu betrachten. Er hätte damit auch in jedem Gruselfilm das Monster spielen können.
    Kein Haar war auf dem Kopf zu sehen, der an einen Totenschädel erinnerte. Knochig, eine straff gespannte Haut. Augen, die starr blickten und in tiefen Höhlen lagen. Der Mund strich dünn, die Lippen farblos, ein Kinn, das nach vorn geschoben war, und hohle Wangen.
    Kleine Kinder wären sicherlich weggelaufen. Diese Besucher hier aber blieben stehen. Justine trat vor. Sie nickte der Gestalt hinter der Theke zu.
    »He, Luke, kennst du mich noch? Ich war schon mal hier.«
    Wilson überlegte kurz. Dann nickte er. »Ja, ich erinnere mich.«
    »Wie schön.«
    »Ich erinnere mich aber auch daran, dass ich dich nicht hier haben wollte.«
    Justine lächelte. »Ich bin ja auch gegangen. Aber ich habe dir da schon gesagt, dass ich wiederkommen will. Und jetzt bin ich wieder hier, wie du siehst.«
    Der Totenkopf nickte. »Das sehe ich. Aber es hat sich nichts geändert, Blondie.«
    »Ach ja?« Justine trat näher an den Tresen heran.
    Suko und Jane griffen nicht ein, das war im Augenblick noch Justines Spiel. Erst wenn die Vampirin anfing, über ihn herzufallen, um sein Blut

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