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1663 - Die neue Hölle

1663 - Die neue Hölle

Titel: 1663 - Die neue Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie einen guten Überblick.
    Sie ging so behutsam vor wie möglich, um nicht gesehen zu werden. Aber sie war dennoch gesehen worden, denn hinter sich hörte sie plötzlich eine Stimme.
    »So sieht man sich wieder, Justine.«
    Die Vampirin lachte leise. Sie wusste sofort, wer da gesprochen hatte, drehte sich um und schaute in zwei Gesichter.
    In das von Glenda Perkins und in das von John Sinclair…
    ***
    »Perfekt«, sagte sie und kein Zeichen der Überraschung war ihr anzumerken.
    »Was ist perfekt?«, fragte ich.
    »Euer Timing.«
    Ob das wirklich so war, musste ich ihr einfach glauben. Ich war erst mal froh, dass Glenda die Spur gefunden hatte, auch wenn wir Johnny Conolly im Moment nicht sahen. Dafür Justine Cavallo, und sie stand in diesem Fall auf unserer Seite.
    »Warum lauerst du hier?« Ich hoffte auf eine schnelle Antwort, aber Justine lachte erst mal.
    Mir passte das nicht. »Warum?«
    »Weil ich Johnny Conolly sehen will.«
    »Ach? Und der ist hier?«
    »Du kannst es mir glauben.«
    »Wo?«
    Diesmal deutete sie auf die Hauswand. »Er und der Engelfresser. Wir sind am Ziel.«
    Ich sagte nichts. Die Nachricht hatte mich überrascht. Ich dachte daran, was ich alles hinter mir hatte, und jetzt lag das Ziel in der Nähe von London mit Blick auf die Themse.
    Glenda fragte sie: »Ist Johnny denn okay?«
    »Ja. Ich habe keine Verletzungen an ihm gesehen.«
    »Und weshalb sind die beiden hier?«
    Die Cavallo verzog das Gesicht. »Es wird ein Problem geben«, erklärte sie. »In der Gaststätte liegen zehn tote Halbvampire. Das wird den Engelfresser nicht freuen.«
    Ihre Worte waren wie ein Tiefschlag für mich. Mir wurde fast die Luft genommen. Mich störte der gelassene und schon spöttische Blick der Vampirin.
    »Hast du das getan?«
    »Unter anderem. Wir waren zu dritt. Es gab zwei Personen, die mir geholfen haben.«
    »Wer?« Ich fragte es, obwohl ich die Antwort kannte.
    »Jane und Suko.«
    »Aha. Und sie befinden sich noch im Haus?«
    »Sicher«, erwiderte sie grinsend.
    Es gab für mich keinen Grund, ihr nicht zu glauben. Aber es stellte sich schon jetzt die Frage, wie ich mich verhalten sollte. Noch wusste die andere Seite nicht, dass Glenda und ich in der Nähe waren. Und das sollte auch erst mal so bleiben. Ich musste mir einen Überblick verschaffen. Das wollte ich nicht, indem ich das Haus betrat. Justine Cavallo hatte durch ein Fenster schauen wollen, diese Aufgabe übernahm ich jetzt, und auch Glenda warf einen Blick nach innen. Besonders sauber war die Scheibe nicht. Trotzdem konnten wir etwas erkennen. Die Leichen auf dem Boden waren nicht zu übersehen. Sie lagen verstreut herum, als hätte man sie einfach weggeworfen.
    Auch Jane Collins und Suko entdeckten wir. Sie standen neben einem runden Tisch. Ihre Blicke waren nach vorn gerichtet, denn dort hielten sich der Engelfresser und Johnny auf.
    Auch ich stellte fest, dass ihm nichts zugestoßen war. Aber Matthias zeigte deutlich, zu wem Johnny gehörte, denn er hatte eine Hand auf dessen Schulter gelegt. Für mich stand fest, dass es die Ruhe vor dem Sturm war. Der Engelfresser würde sich den Tod seiner Getreuen nicht gefallen lassen. Er musste einfach reagieren. Vor ihm standen zwei, die dafür verantwortlich waren.
    Ich kannte Matthias. Ich wusste, dass er so gut wie unbesiegbar war. Wer Luzifer als Schutz besaß, der musste niemanden mehr fürchten.
    Auch die Cavallo hatte sich schlau gemacht. Von der Seite her sprach sie mich an.
    »Na, Geisterjäger, hast du einen Plan?«
    »Ja.«
    »Ich höre.«
    »Wir müssen retten, was zu retten ist.«
    »Ich habe meine Pflicht getan. Und das gemeinsam mit deinen Freunden. Du musst dir nur die Leichen anschauen, dann weißt du Bescheid. Jetzt bist du an der Reihe.«
    War das ein feiger Rückzug der Blutsaugerin? Ich glaubte daran, denn auch die Cavallo kannte ihre Grenzen. Und was ging sie ein Johnny Conolly an? Das war nicht meine Gedankenwelt, und auch nicht die von Glenda Perkins. Sie nickte mir zu und sagte: »Wir sollten es versuchen, John. Wir gehen in die Höhle des Löwen, und ich glaube nicht, dass er es schafft, dich zu verbrennen.« Nach diesen Worten wies sie auf mein Kreuz, das offen vor meiner Brust hing.
    Ja, sie hatte recht.
    Das Kreuz war meine Chance. Aber auch gegen Luzifer? Ich war nicht Supermann und konnte nichts dagegen tun, dass mir der Schweiß aus fast allen Poren brach. Ein Zurück gab es nicht, und ich wunderte mich darüber, wie ruhig meine Hand war, als ich sie auf die

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