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1663 - Insel der Schatten

Titel: 1663 - Insel der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach Süden umdirigieren. Wenn wir etwas entdecken, lassen wir es euch wissen."
    Michael Rhodan und Reginald Bull nahmen die Nachrichten gelassen zur Kenntnis. Die Existenz des geheimnisvollen Ortes war ja nicht bewiesen, auch wenn vieles darauf hindeutete. Die Information über die Äquatornähe konnte falsch sein. Und außerdem mußte es sich nicht zwingend um eine Insel im Meer handeln. Schließlich gab es auch Wüsteninseln und sogar Orte, die man im übertragenen Sinn als „Insel" bezeichnen konnte. „Ich habe als Ziel unserer Expedition einen Kontinent ausgewählt", informierte Michael Rhodan seine Truppe, „auf dem bislang kein Team von uns tätig war. Wir können also davon ausgehen, daß wir dort Fremde sind. Der Kontinent liegt hart südlich des Äquators. Die Owigos nennen ihn Yllaess. Wir werden in der Nähe einer größeren Hafenstadt unser Quartier aufschlagen. Das Ziel des Unternehmens ist es allein, Informationen über die >Insel der Schatten     Sie verabschiedeten sich vom Kommandanten der HAMILLER und bestiegen die Shifts.
    Knapp eine halbe Stunde später landeten sie unmittelbar an der nördlichen Meeresküste von Yllaess.
    Die Hafenstadt, die Michael Rhodan nach Beobachtungen aus der Luft eher zufällig ausgewählt hatte, lag knappe drei Kilometer entfernt. Die Pueblos und Erdhütten erstreckten sich dort von einer weiten Bucht mit verschiedenen Kais und Landebrücken bis hinauf zu einem mehrere hundert Meter hohen Berg. Am Hafen selbst hatten sie einige wenige Holzhütten entdeckt. Ähnliche Bauten waren bislang auf ganz Tornister noch nicht gesichtet worden.
    Sie versteckten sie Shifts in großen Bodenmulden zwischen den Dünen und einem nahen Wald. Möglicherweise war ihr Kommen beobachtet worden, obwohl hier zur Zeit die Quasi-Nacht herrschte und damit kaum jemand von den Owigos im Freien anzutreffen sein würde. Aber unnötig auffallen wollten die Terraner nicht.
    Die Crew der YELLOW erhielt den Auftrag, das Lager einzurichten. Michael Rhodan wollte gemeinsam mit Bully zu einer ersten Erkundung aufbrechen. Sie beschlossen, die nahe Stadt zu Fuß aufzusuchen, wenn in zwei Stunden dort die Tagphase beginnen würde.
    Die Owigos schienen eine Art „innere Uhr" zu besitzen, die ihnen sagte, wann sie ruhen mußten. Da ihre Sonne Culla zu jeder Zeit und an jedem Ort stets im Zenit stand, fehlten ja die Informationen aus der Natur über den realen Wechsel zwischen Aktiv- und Ruhephase.
    Egenhart Vyro und Feysal al Imbrahim maulten zwar, als sie hörten, daß sie im Lager bleiben sollten, aber Mike Rhodan bestand auf seiner Entscheidung. Erst als er den beiden Männern versicherte, daß sie beim nächsten Ausflug berücksichtigt würden, beruhigten sich der Pilot und der Saudi.
    Bis wenige hundert Meter vor dem Stadtrand war das Gelände offen und leicht hügelig. Vom letzten Hügel vor den Pueblos hatten die beiden Männer einen ausgezeichneten Blick über die Bucht und die Stadt. „Ich schätze", sagte Bully, „hier wohnen etwa zehntausend Owigos."
    Michael Rhodan nickte und deutete hinunter zum Hafen. „Die ersten sind schon aktiv und unterwegs. Irgendwie werde ich aus diesen Kerlen nicht schlau. Dort drüben kommen zwei direkt auf uns zu."
    Tatsächlich tauchten zwei fast drei Meter große Gestalten auf. Sie tippelten auf ihren sechzehn Stummelbeinen über einen Trampelpfad, der zu einer künstlich angelegten Pflanzung mit früchtetragenden Büschen führte. In den Tentakelarmen trugen sie mehrere Eimer und ein paar Gartenwerkzeuge.
    Als die beiden Owigos die Terraner erblickten, tauschten sie kurz ein paar Worte aus und setzten dann ihren Weg unbekümmert fort. Es schien für sie nichts Außergewöhnliches zu sein, daß hier fremde Wesen erschienen.
    Die beiden Kolosse blieben aber vor Mike und Bully stehen, als diese sich in den Weg stellten. „Guten Tag", erklang es aus Michael Rhodans Translator, als der eine Owigo Worte aus seinem Multiorgan sprudeln ließ. „Ich nehme an, daß ihr uns verstehen könnt. Oder irre ich mich?"
    „Wir verstehen euch sehr gut", antwortete Bully betont höflich. „Auch euch wünschen wir einen guten Tag. Da wir gerade erst hier angekommen sind, möchten wir euch bitten, uns ein paar Fragen zu beantworten."
    „Aber gern", klang es zurück. Diesmal sprach der andere Owigo. „Das ist Jaakytuun, und ich heiße Vialail. Wir sind ausgemusterte Seeleute. Wir sind auf dem Weg zu unseren Gärten, um Früchte zu

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