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1663 - Insel der Schatten

Titel: 1663 - Insel der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Dort trefft ihr Seefahrer aus aller Welt.
    Vielleicht können sie eure Fragen nach der Insel beantworten. Ich kannte mal einen Kapitän, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, den >Ort der Schatten< zu finden. Er ließ sich nicht von Xiorkezz' Worten angst machen oder gar abschrecken, der behauptete, dort sei der >Berg der Toten<. Wer seinen Schatten besiegen will, darf nicht einmal in seinen Gedanken nach der Insel fragen. Das sagt Xiorkezz. Der Kapitän lachte den Hohen Priester aus. Er hatte eine wilde Mannschaft. Singend und johlend verließen sie vor etwa tausend Tagen Droovonton.
    Aber zurückgekehrt sind sie nie. Und nie hat man anderenorts etwas von ihnen gehört. Das ist eine wahre Geschichte, Mike und Bully."
    Michael Rhodan bemerkte nichts dazu. Ähnliche Geschichten hatte er schon in ausreichender Zahl vernommen. Etwas Konkretes ließ sich daraus nicht schließen. Und schon gar nichts über den Standort der „Insel der Schatten".
    Vialail und Jaakytuun schickten sich an, ihren Weg fortzusetzen. Sie betrachteten das Gespräch als beendet. „Wir danken euch für die Auskünfte", beeilte sich Bully zu sagen. „Wir wünschen gute Ernte!"
    Die Owigos nahmen ihre Geräte auf und setzten ihren Weg fort.
    Michael Rhodan und Reginald Bull blickten ihnen nachdenklich hinterher. „Es war ein Fehler", stellte Bully fest, „meinen Namen zu nennen. Wenn die Owigos solche Tratschweiber sind, dann weiß spätestens in zehn Stunden ganz Droovonton, daß der Tabu-Verbrecher Bully hier ist. Das gibt Ärger."
    „Vielleicht", meinte Mike Rhodan. „Ich schlage daher vor, daß wir zum Lager zurückkehren.
    Ich werde die Stadt weiter mit Egenhart Vyro und Feysal al Imbrahim erkunden. Dich ziehen wir lieber aus dem Verkehr."
    Das gefiel Reginald Bull nicht, aber er sah ein, daß es so besser war
     
    3.
     
    Ein harter Ruck ging durch die ZYNC. Er weckte Klundan und Norfertus aus der Nervenstarre. Das Schiff bewegte sich nicht mehr.
    Der Steuermann fuhr übernervös und mit hoher Geschwindigkeit an mehreren Stellen Pseudopodien aus und ließ sie wieder verschwinden. Endlich bekamen seine sechs Handlungsarme das Gebälk zu fassen. Er zog sich daran hoch und bildete gleichzeitig sein Multiorgan aus.
    Als er sich orientierte, stand Klundan schon auf seinen Stummelbeinen. „Wir sind auf Grund gegangen", stellte der Kapitän fest. „Und ich habe keine Ahnung, wie lange wir beide hier gelegen sind."
    Er lauschte nach oben. „Der Sturm scheint sich weitgehend gelegt zu haben", vermutete er. „Los! Beweg dich aufs Oberdeck!"
    Norfertus war noch nicht ganz klar bei Sinnen. Er versuchte, seine Beine auszufahren, aber sie erschienen nur an der Seite des Körpers. Schließlich ließ er das Unterfangen sein und hangelte sich an den Balken nach oben.
    Klundan war etwas schneller. Er erreichte das Deck eher. Dort versetzte er seinen Körper in Rotation, um schnell alle Gegebenheiten zu erfassen.
    Hätte er das Multiorgan im Kreis wandern lassen, so hätte das zuviel Zeit verbraucht, denn dieser Prozeß verlief langsam.
    Der Himmel war noch wolkenverhangen, aber der Sturm hatte sich gelegt. Es war wesentlich heller geworden. Klundan schätzte, daß er eine beträchtliche Zeit ohne Besinnung gewesen sein mußte, denn so schnell konnte sich das Wetter nicht geändert haben.
    Auf dem Deck lagen Trümmer des Hauptmastes. Aber der Bug- und der Heckmast waren unversehrt geblieben. Das war ein Trost, denn damit konnte er seine ZYNC noch bewegen.
    Wenn sie nicht zu fest im Grund sitzt! korrigierte er sich.
    Von der Mannschaft war niemand zu sehen. Er vermutete, daß sich die Geviertelten aufgrund ihrer geringen Intelligenz panikartig irgendwo unter Deck verkrochen hatten, als sie weder den Kapitän noch den Steuermann zu sehen bekommen hatten. „Norfertus!" rief Klundan. „Sieh nach, wo die Männer sind. Und stell fest, ob jemand fehlt.
    Kümmert euch um die Fracht! Ich gehe an Land."
    „An Land?" Norfertus staunte. „Ja, sieh dort hinüber." Ein Arm glitt in die Höhe. „Dort ist Land. Siehst du den Vulkankegel? Wenn wir auf Grund sitzen, kann die Küste nicht mehr weit sein. Ich schwimme hinüber. Bring du das Schiff in Ordnung und kümmere dich um die Mannschaft.
    Bedenke, daß die Männer nach dem Hellem-Ruf nur noch über eine verminderte Intelligenz verfügen. Ich schätze, sie haben sich irgendwo unten verkrochen."
    „Ich bin schon unterwegs", sagte Norfertus eifrig.
    Klundan ging zur Reling in Richtung des Vulkankegels. Er

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