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1664 - Die Schöne und die Grausame

1664 - Die Schöne und die Grausame

Titel: 1664 - Die Schöne und die Grausame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnten die Enden von Zähnen sein. Wenn das stimmte, waren sie allerdings nicht normal, sie sahen aus wie zwei Spitzen. Als er sich mit diesem Gedanken beschäftigte, schoss etwas Heißes in ihm hoch, das für einen Blutstau in seinem Gehirn sorgte. Das war verrückt! Das war ein makabres Spiel, aber es sah echt aus. Seine Freundin hatte Besuch von einem weiblichen Vampir bekommen. Nein!
    Oder doch?
    Der Gedanke setzte sich in ihm fest. Er wurde ihn einfach nicht mehr los, so sehr er ihn auch verfluchte und sich sagte, dass es keine Vampire gab. Aber diese andere Person war so echt, dass ihm schon Zweifel kamen.
    Der Mund der Fremden befand sich nahe dem linken Ohr seiner Freundin. Noch bissen die Zähne nicht zu, aber Tim sah, dass sich die Lippen bewegten. Die Frau mit den dunklen glatten Haaren schien der Blonden etwas zuzuflüstern.
    ***
    Elena reagierte nicht. Zumindest bewegten sich ihre Lippen nicht. Was hatte das zu bedeuten?
    Tim merkte, wie er ins Schwitzen geriet, und das trotz der kühlen Nachtluft. Hinter seiner Stirn rasten die Gedanken. So etwas hatte er noch nie erlebt. Das kam ihm vor wie eine Filmszene. Ein ungeheuer erotisches Bild, und auch die nächste Reaktion der Dunkelhaarigen passte dazu.
    Aus ihrem Mund drängte sich die Zungenspitze und tanzte über das Ohrläppchen seiner Freundin hinweg, die leicht zusammenzuckte, als hätte sie sich erschreckt, dann aber den Mund verzog und so etwas wie ein glückliches Lächeln zeigte. Wieder wurde Elena angesprochen. Sie nickte und drehte ihren Kopf nach links. Dabei öffnete sie die Augen, sodass ihr Blick direkt auf das kleine Fenster fiel, hinter dem Tim Helling wartete.
    Er ging nicht weg, aber er war sich sicher, dass seine Freundin ihn gesehen hatte. Reagierte sie?
    Nein, sie tat nichts, und auch er bewegte sich nicht vom Fleck. Und das Spiel setzte sich fort. Elena hatte den Kopf nicht grundlos gedreht. Sie wollte den heißen direkten Kontakt, und der bestand aus einem intensiven Kuss. Erneut fühlte sich Tim Helling wie im falschen Film. Was er sah, wies auf den Beginn einer Sexaffäre hin, und er hatte den Eindruck, dass Elena Bescheid wusste, denn während sie küsste, verdrehte sie ihre Augen und schaute in Richtung des Fensters, als wollte sie sich davon überzeugen, dass der Zuschauer noch da war. Dann bewegte sie ihren Kopf ein wenig zur Seite, ohne sich allerdings von den Lippen dieser schwarzhaarigen Frau zu lösen.
    Tim kannte sie nicht. Er fragte sich nur, ob sie seine Mörderin sein sollte. Er hatte sie nicht genau sehen können. Sie wirkte auf ihn allerdings normal, wenn auch ein wenig fremd, das musste er schon zugeben.
    Keine der beiden schaute mehr zum Fenster. Sie waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Ihre Positionen hatten sie nicht verändert. Sie klebten durch den Kuss aneinander. Sie bewegten sich, und Tim glaubte sogar, ein Stöhnen zu hören. Er konnte sich über Elena nur wundern. So hatte er sie nie eingeschätzt. Für ihn war sie ein heißes Abenteuer gewesen. Am Beginn zumindest. Dass er sich in sie verliebt hatte, war nicht eingeplant gewesen.
    Aber er hatte es getan, und plötzlich spürte er das Gefühl der Eifersucht in sich aufsteigen. Er wollte sich Elena nicht von dieser anderen Tussi wegnehmen lassen. Nicht von einer, die über Leichen ging, wenn es darauf ankam. Es war nichts mehr zu sehen. Die Frauen hatten sich zur Seite bewegt. Auch Tim trat zurück. Schlauer war er im Prinzip nicht geworden. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Auf der einen Seite mochte er Elena, auf der anderen war er über ihre Aktionen verstört. Sich einer anderen Frau so hinzugeben, das war eine Überraschung für ihn. Letztendlich war es ihre Sache, aber Tim überlegte schon, wie er sich in Zukunft verhalten sollte.
    Zunächst musste er die Nähe des Wohnmobils verlassen. Er wollte nicht Gefahr laufen, durch einen zufälligen Blick entdeckt zu werden. Sein Herz klopfte noch immer schneller als gewöhnlich. Er wollte seinen Mini erreichen und in dem Fahrzeug zunächst sitzen bleiben.
    Er erreichte seinen Wagen ohne Zwischenfälle. Er setzte sich hinter das Steuer und fühlte sich erst jetzt einigermaßen sicher.
    Noch einmal ließ er sich das durch den Kopf gehen, was er erlebt hatte. Dabei blieben seine Gedanken an einem Detail hängen, das war das Gesicht der Besucherin. Habe ich tatsächlich die beiden spitzen Zähne gesehen?, fragte er sich. So recht glauben konnte er es nicht. Das war irgendwie zu krass. So

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