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1665 - Boccus Traum

Titel: 1665 - Boccus Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lag nach Tolots erster Schätzung schon mindestens einige Jahrtausende lang hier. Und wenn nicht genau hier, dann hatte es anderswo in der tiefen Atmosphäre dieser ungastlichen Welt geruht. „Das", sagte der Haluter zu sich selbst, „werden wir uns nun etwas genauer ansehen."
    Er hatte die Verbindung zur JUPITER unterbrochen, um Perry Rhodan nicht zu beunruhigen und in Konflikte zu bringen.
    Er stieg aus, als die HALUTA rund hundert Meter über dem Wrack stand. Es herrschte ein dämmriges, düsterrotes Licht vor, von dem er nicht genau sagen konnte, woher es kam. Dann und wann blitzte es. Seine Helmlautsprecher hatte der Haluter längst abgeschaltet.
    Sie übertrugen ein Inferno.
    Der schwere Kampfanzug des Haluters schützte ihn zuverlässig vor dem Atmosphärendruck und allen weiteren Einflüssen. Langsam ließ sich Tolot hinabsinken.
    Aus unmittelbarer Nähe konnte er nur einen kleinen Teil des Gebildes überblicken. Von weiter weg hatte es auf ihn wie ein Skelett gewirkt. Wie das Skelett eines exotischen Gliedertiers. Das traf im Grunde auch auf die Molluskenwesen zu, aber bei ihnen verwischten die fließenden Bewegungen diesen Eindruck.
    Der Haluter setzte auf einer ovalen, zehn Meter langen Fläche auf, deren Rand sich leicht nach unten wölbte. Er blieb einige Augenblicke lang ganz ruhig stehen. Was hatte er erwartet? Daß sich in diesem Wrack noch etwas rührte? Daß jemand oder etwas seine Ankunft registrierte und wieder zum Leben erwachte?
    War dies hier überhaupt ein Wrack, oder ließ er sich von auseinandergebrochenen Teilen und'„Extremitäten" täuschen, die sich ganz offensichtlich bereits zersetzt hatten - im Gegenteil zu den Partien aus Metall und Plastik?
    Aber nichts geschah. Die Vibrationen, die Icho Tolot spürte, als er zum Rand der Fläche marschierte, waren die seiner eigenen Schritte.
    Worauf er stand, wirkte auf ihn wie eine Kappe über einem Gelenk. Von ihrem Rand aus blickte er über hundert Meter in die Tiefe, an einem Teil des Schiffes entlang, das aussah wie ein dickes, langes Rohr. Vielleicht gab es auf der anderen Seite der Kappe ebenfalls ein solches. Der Haluter überquerte die Fläche wieder und fand es bestätigt. Er verglich das, worauf er stand, mit einer Kniescheibe.
    Aber sie war eindeutig aus Metall, das stellte er fest, als er sich auf die Handlungsarme hinabließ und vorsichtig daran kratzte. Die Röhren, die in ihm endeten, wiesen dagegen Risse und Löcher auf. Um beim Vergleich mit der Kniescheibe zu bleiben: Sie waren „Knochen" - und zwar vollkommen hohl.
    Tolot ließ sich ein Stück hinabsinken, bis er ein Loch fand, durch das er paßte. Er hätte keine Mühe gehabt, sich selbst eine Öffnung zu schaffen, aber er hütete sich davor, etwas an diesem merkwürdigen Fund zu beschädigen.
    Die Substanz der „Knochen" war zweifellos organisch. Daß sie in den mahlenden Massen der Timk-3-Atmosphäre nicht schon längst ganz aufgelöst worden war, sprach für ihre Härte. Dennoch waren die Röhren innen stellenweise mit Metall ausgekleidet.
    Manchmal schien die Beschichtung nur wenige Zentimeter dick zu sein, manchmal einen halben Meter und mehr.
    Tolot wagte sich immer weiter in die Röhre hinunter, bis er die erste Schaltstelle fand.
    Er war am Ende der Röhre angekommen. Mehrere Gänge zweigten hier ab, sternförmig nach sechs Richtungen. An einer Trennwand befand sich ein riesiger Kasten mit verschiedenen Vorsprüngen darauf. Tolot wurde an eine Tastatur erinnert. Er zögerte.
    Dann berührte er vorsichtig einen Vorsprung nach dem anderen, drückte darauf, drückte nach rechts und links, oben und unten.
    Irgendwann sprang ein Deckel ab, und der Haluter blickte auf Drähte und Kontakte in verschiedenen Farben. Niemand -brauchte ihm zu sagen, was er vor sich hatte.
    Von hier aus wurden Befehle in andere Sektionen des Schiffes geleitet. Es war eines der Nervenzentren dieses gigantischen Gebildes aus organischem Material und Stahl.
    Der Haluter drang in einen der Gänge ein. Das Schweigen hier war unheimlich. Das Mahlen und Knirschen der zähflüssigen Atmosphäre, die an dem Wrack zerrte, kam wie von sehr weit her. Icho Tolot entdeckte weitere Schaltanlagen und schließlich Kammern und Räume, die mit technischem Gerät vollgestopft waren. Einer von ihnen hätte durchaus einmal eine Raumschiffszentrale sein können.
    Und die Wände waren alle aus „Knochenmaterial". Aus Metall und Kunststoff waren die nicht überall vorhandenen Verkleidungen und die technischen

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