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1665 - In der Totenstadt

1665 - In der Totenstadt

Titel: 1665 - In der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinen Gedankengängen zu, als ich sie aussprach, und nickte dann.
    »Das war gut gefolgert.«
    »Und Sie kennen sich hier aus?«
    Er lachte und hob die Schulter an. »Klar, ich sollte mich auskennen, aber alles habe ich noch nicht gesehen.«
    »Dann stelle ich die Frage anders. Gibt es hier Baracken, in denen die Soldaten während ihrer Einsätze gewohnt haben?«
    Fuller musste nicht lange überlegen. »Die gibt es.«
    »Super. Und wo?«
    »Weiter hinten.« Er deutete nach rechts in die Dunkelheit.
    »Und«, fragte Suko, »wie sehen sie aus?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es flache Bauten sind. Betreten habe ich sie nicht. Dazu bin ich nicht mehr gekommen. Ich denke schon, dass sie interessant sind. Von außen kenne ich sie. Die Soldaten sind schon eine Weile weg. Niemand hat sich mehr um die Baracken gekümmert. Sie mussten erst mal renoviert werden, wenn darin wieder jemand leben soll.«
    »Ghouls interessiert das nicht.«
    Fuller war erstaunt über Sukos Bemerkung. »Glauben Sie daran, dass sich dort Ghouls versteckt haben könnten?«
    »Ich glaube daran, dass morgen früh die Sonne aufgeht. Für alles Sonstige suche ich mir Beweise. Und ich weiß auch, worauf mein Freund hinauswollte, als er das Thema ansprach.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Das war ich auch. Suko klärte uns auf. »Die Baracken wären für die Frauen ein Ort, wo wir sie hinschaffen könnten, während wir nach den Ghouls suchen.«
    Das war ein Vorschlag. Daran hatte ich auch gedacht. Ich wollte sie auf keinen Fall allein durch den Wald gehen lassen, denn unseren Feinden war nicht zu trauen. Deshalb stimmte ich zu und wandte mich dann an unsere drei Schützlinge.
    »Seid ihr damit einverstanden?«
    Sie schauten sich an, und Shirley flüsterte; »Dann müssen wir nicht allein durch den Wald?«
    »So ist es.«
    »Dann bin ich dabei. Und ihr?«
    Eve und Jenny nickten. Auch sie standen noch unter dem Einfluss dessen, was sie erlebt hatten. Sie bewegten ihre Lippen, ohne jedoch etwas zu sagen. Harold Fuller nickte. »Okay, ich gehe dann vor.«
    Dagegen war nichts einzuwenden. Als ich mich halb umdrehte und Jenny Mason dabei anschaute, da war in ihren Augen ein flehender Ausdruck zu sehen. Die Angst hatte sie noch längst nicht verlassen. Ich fühlte mich einfach gezwungen, sie zu trösten.
    »Keine Sorge, wir schaffen es.«
    Eine Reaktion erlebte ich nicht. Ich musste zugeben, dass es auch ziemlich schwer war, mir zu glauben…
    ***
    Wer uns beobachtet hätte, der wäre leicht auf den Gedanken gekommen, dass sich hier eine Gruppe Verlorener durch eine tote Stadt bewegte, die von der Dunkelheit umhüllt wurde. Die schwache Helligkeit bei den hohen Rohbauten blieb zurück und wir gerieten in einen völlig anderen Teil dieser Stadt, die ein anderes Gesicht zeigte!
    Die drei Frauen hatten wir in die Mitte genommen. Sie hielten sich an den Händen fest. Niemand zeigte sich entspannt, und da machte auch ich keine Ausnahme. Wir mussten immer damit rechnen, einen plötzlichen Angriff aus dem Hintergrund zu erleben, denn die Ghouls waren noch da, auch wenn wir sie nicht sahen. Der Agent hatte die Führung übernommen. Mochte er auch ein noch so harter Typ sein, auch für ihn war eine derartige Situation neu, denn bisher hatte er es nur mit normalen Feinden zu tun gehabt und nicht mit welchen, die aus den Regionen der Finsternis stammten.
    Da es auch hier keine absolute Finsternis gab, war unser Ziel sehr bald zu sehen. Es gab nicht nur einen Flachbau, sondern gleich zwei, die sich gegenüberstanden. Zwischen ihnen war der Platz groß genug, um dort auch antreten und exerzieren zu können. Aber er war leer. Es gab keinen Hinweis auf unsere Gegner, abgesehen von diesem Geruch, der auch hier vorhanden war, sich aber abgeschwächt hatte, was gut für die Frauen war, denn dann hielten sich die Leichenfresser nicht in der Nähe auf. Ich dachte auch darüber nach, woher sie gekommen sein konnten. Eine Antwort wusste ich nicht. Ghouls waren plötzlich da, daran gab es nichts zu rütteln. Sie brauchten keinen Boss. Sie brauchten niemanden, der ihnen befahl, was sie zu tun hatten, es gab sie zwar nicht häufig, aber sie waren vorhanden und suchten sich immer Orte aus, an denen sie ungestört agieren konnten.
    Einsame Orte. Alte Friedhöfe standen sehr hoch in ihrer Gunst. Mit den modernen Gräberfeldern konnten sie jedoch nichts anfangen, und so wurden sie vertrieben und suchten sich andere Gebiete aus, an denen sie ihrem verfluchten Trieb nachkommen konnten. Ich

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