1666 - Baphomets Rächer
nur klar, dass der Rächer die Worte nicht ausgestoßen hatte. Irgendwo im Hintergrund gab es jemanden, der uns die neue Situation klarmachte.
Und der war plötzlich zu sehen. Über dem Knochenschädel schwebte ein zweites Gesicht. Es war eine schwache und geisterhafte Erscheinung, aber wir kannten sie. Ein feistes Gesicht, ein weißer Bart, eine Stirn, aus der zwei armlange Hörner wuchsen, Karfunkelaugen und die hohe haarlose Stirn. Für mich hatte das Gesicht etwas Affenartiges, und genau das, was wir hier sahen, waren die Merkmale des mächtigen Dämons Baphomet.
Uns hatte er den Sieg nicht lassen wollen. Er wäre indirekt auch selbst besiegt worden, und so tötete er seinen Boten oder Rächer, den er so lange am Leben gelassen hatte. Er verbrannte ihn.
Es war nur kein Feuer zu sehen. Doch vor unseren Augen verwandelte sich der Körper in eine stinkende Masse. Auch der bleiche Totenschädel blieb nicht verschont.
»Das ist es wohl gewesen…«, flüsterte Godwin.
Da konnte ich nur nicken.
***
Hinter uns hörten wir ein Lachen. Alain Ducasse hatte den Wagen verlassen und kam, gestützt auf seinen Stock, auf uns zu.
»Dass ich so etwas noch erleben durfte! Schon deshalb hat es sich gelohnt, so lange zu leben. Gut gemacht, Freunde, gut gemacht.« Er klopfte uns auf die Schultern. Wir beließen es dabei und sagten nicht, wer diesen Rächer wirklich für alle Zeiten vernichtet hatte…
ENDE
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