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1666 - Baphomets Rächer

1666 - Baphomets Rächer

Titel: 1666 - Baphomets Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit seiner Lässigkeit. Plötzlich spürte er das Kribbeln, das ihn immer dann erfasste, wenn etwas Besonderes im Anmarsch war. Und das musste hier der Fall sein. Er dachte einfach nur logisch und ging davon aus, dass die Staubwolke nicht aus dem Nichts entstanden war. Da musste es schon einen Grund geben.
    De Fries behielt das Glas weiterhin vor seinen Augen und konzentrierte sich auf seine Entdeckung. Wenn er sich nicht zu sehr täuschte, dann wanderte sie sogar, und ihre Zielrichtung war das Haus.
    Auf seiner unteren Gesichtshälfte erschien ein Grinsen. Beinahe hätte er nicht mehr daran geglaubt, dass etwas geschehen würde, doch jetzt lagen die Dinge anders. Auch wenn er den Grund nicht sah, der zum Entstehen der Wolke geführt hatte, war er mehr als neugierig und schaute weiterhin zu, wie sich das Gebilde dem Haus näherte. Nach wenigen Sekunden setzte er das Glas ab und öffnete das Fenster spaltbreit, um möglicherweise etwas zu hören. Das bezog er nicht auf den Staub, aber auf denjenigen, der ihn aufgewirbelt hatte.
    Zunächst nahm er nichts wahr. Nur der kühle Wind streifte sein Gesicht. Aber er hatte ein gutes Gehör, und schon bald drang das Geräusch bis zu ihm. Es war ein Klopfen, ein leises Aufstampfen, das sich in einem unregelmäßigen Rhythmus wiederholte.
    Die Spannung hatte bei de Fries den Siedepunkt erreicht. Es war klar, dass es nur Sekunden dauern würde, bis er wusste, was sich da dem Haus näherte. Der Staub war geblieben. Er wanderte. Das Klopfen nahm an Lautstärke zu, und plötzlich wusste er Bescheid. Das war Hufschlag, den er hörte. Hier näherte sich ihm ein Reiter, der noch in der Senke und nicht zu sehen war. Aber er würde kommen, und er kam.
    Obwohl de Fries damit gerechnet hatte, wurde er doch leicht überrascht. Der Reiter tauchte aus der Senke auf.
    Der heimliche Beobachter senkte sein Glas nicht. So konnte er ihn fast in einer Deutlichkeit erkennen, als wäre es Tag.
    Was er zu sehen bekam, war ungeheuerlich. Dabei bekam er nicht mit, dass der Reiter sein Tier anhielt, er war zu stark von diesem Anblick fasziniert. Das war kein normaler Mensch, der auf dem Pferderücken saß. Eine Gestalt, die eine Kutte trug und die Kapuze über den Kopf gezogen hatte, sodass nur ihr bleiches Gesicht zu sehen war.
    Aber war das ein Gesicht?
    Für de Fries nicht. Er konnte selbst nicht glauben, was ihm da präsentiert wurde, denn sein Blick erfasste einen bleichen Totenschädel…
    ***
    Für de Fries brach zwar keine Welt zusammen, aber dieser Anblick schockte ihn schon. Er konnte im ersten Moment nicht fassen, wer da auf dem Rücken des dunklen Pferdes saß und unter seiner bleichen Maske her auf das Fenster schaute. Normalerweise hätte er daran gedacht, dass sich ein Mensch verkleidet hatte, um einem anderen einen Schrecken einzujagen. Ein makabrer Scherz wie zu Halloween. Komischerweise wollte ihm dieser Gedanke nicht kommen, und darüber wunderte er sich schon. Er sah diese Gestalt als echt an und spürte sogar eine Gänsehaut.
    Jetzt wäre es an der Zeit gewesen, sich mit seinem Auftraggeber in Verbindung zu setzen. Daran dachte er nicht. Der Anblick hatte ihn praktisch paralysiert. Es war nicht nur der bleiche Totenschädel, der dazu beitrug, dieser Reiter war nicht waffenlos gekommen. Er hatte etwas bei sich, das zu ihm passte. In der rechten Hand trug er eine Sense mit kurzem Griff, und in der linken eine perfekt geknüpfte Henkerschlinge, die im leichten Wind pendelte.
    »Das gibt es doch nicht!«, flüsterte de Fries. »Das hätte mir de Salier sagen müssen…«
    Noch immer griff er nicht zum Handy. Er beobachtete den unheimlichen Reiter weiter und war gespannt darauf, was dieser vorhatte. Seiner Meinung nach würde er nicht auf dem Pferd sitzen bleiben. Das machte einfach keinen Sinn - und er hatte sich nicht geirrt, denn der Tod stieg ab.
    Er tat es mit langsamen Bewegungen, ohne seine Waffen loszulassen. Geschickt erreichte er den Boden, und de Fries sah, dass ihm die dunkle Kutte bis zu den Füßen reichte.
    Neben seinem Pferd blieb er stehen und konzentrierte sich auf das Haus. De Fries hatte das Glas sinken lassen und wieder weggestellt. Jetzt sah er diese Gestalt auch mit bloßen Augen und stellte fest, dass sie nicht mal sehr groß war. Dafür recht breit in den Schultern. Sie wirkte kompakt, und mit einer schnellen Handbewegung legte sie den Griff der Sense über ihre rechte Schulter. Jetzt war sie bereit.
    Und der unheimliche Besucher tat genau das, was Luc de Fries

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