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167 - Der Panther aus dem Nichts

167 - Der Panther aus dem Nichts

Titel: 167 - Der Panther aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Rücken freihalten, damit ich mich ungehindert um Frank Esslin kümmern kann. Nun helfen sie mir, dich zur Vernunft zu bringen.«
    Kayba sah sich gezwungen nachzugeben. Mit Agassmea allein wäre er fertig geworden, aber drei Gegner waren zuviel.
    Hinzu kam, daß die Zeit drängte.
    Während er mit Agassmea und ihren Verbündeten kämpfte, hätte man Frank Esslin gefunden und ins Krankenhaus zurückgebracht, deshalb wies er auf den Notarztwagen und forderte die Tigerfrau, Cadna und Tembe auf einzusteigen.
    Augenblicke später raste er los.
    ***
    Das hitzebrütende Gebiet lag hinter Yora, und sie war enttäuscht, weil sich daran nicht gleich der Pfad der Jugend anschloß. Graues Gewächs bedeckte den Boden, und lappige Blätter hingen über der Totenpriesterin.
    Manchmal hatte sie den Eindruck, schon einmal hier gewesen zu sein, doch wenn sie sich eingehender umsah, erkannte sie, daß ihr das Gebiet fremd war.
    Schwarze Beeren, prall und rund, glänzten ihr entgegen. Sie konnten giftig sein, deshalb zögerte Yora, danach zu greifen, tat es dann aber doch, und sofort zeigte sich, daß es sich um keine genießbaren Früchte handelte.
    Aus einigen Beeren wurden böse starrende Augen, während sich der Rest in Mäuler verwandelte, deren Ränder mit kleinen spitzen Zähnen versehen war.
    Wenn Yora ihre Hand nicht schnell genug zurückgezogen hätte, wäre sie erheblich verletzt worden. Wütend stach sie mit dem Seelendolch zu, und ein vielstimmiger dünner Schrei gellte auf, während die schwarzen Beeren zitternd abfielen und vergingen.
    Mühsam richtete sich Yora auf. Ihr Rücken schmerzte, und sie glaubte, wieder das Krächzen der Raubvögel zu hören. Sie schienen jetzt wieder mehr Interesse an der Totenpriesterin zu haben.
    Sie ging weiter, und Zweifel meldeten sich. Eine Zeitlang war sie zuversichtlich gewesen, sich auf dem richtigen Weg zu befinden, aber nun glaubte sie nicht mehr so fest daran, weil sie schon zu lange hoffte, ohne einen Lichtblick zu erkennen.
    Sie fühlte sich beobachtet, und seltsame Spiegelungen ergaben sich, so daß sie manchen Baum, manchen Strauch, manchen Stein zweimal sah.
    Lag das nur an ihren sehschwachen Augen oder gab es diese merkwürdigen Spiegelungen tatsächlich – und was hatten sie zu bedeuten?
    Yora blieb stehen und schaute zurück. Am liebsten hätte sie sich auf den Boden gesetzt oder gleich hingelegt, aber sie befürchtete, daß sie dann nie mehr hätte aufstehen können.
    Als sie sich wieder nach vorn wandte, erschrak sie, denn vor ihr stand plötzlich eine Frau!
    Alt, ausgemergelt, faltig, zahnlos. Bekleidet war die Alte mit einem weißen Gewand, das mit schwarzmagischen Symbolen bestickt war.
    Sie trägt meinen Blutornat! durchfuhr es Yora, und im nächsten Moment begriff sie, daß sie sich selbst sah! Sie spiegelte sich in der Luft.
    Ein Bild des Jammers bot sie. Ein kleiner Lufthauch schien zu genügen, um dieses verbrauchte Weib umzuwerfen.
    Natürlich besaß auch die andere den Seelendolch, und sie machte Yoras Bewegungen exakt mit.
    Anfangs wenigstens, aber dann löste sie sich von Yora und begann ihr eigenes Leben – und das gipfelte darin, daß sie die Totenpriesterin angriff!
    ***
    Der Sturz hätte für Mr. Silver verheerende Folgen gehabt, wäre für ihn tödlich gewesen, wenn er auf dem harten Beton gelandet wäre.
    Er tat, was er konnte, um das Schlimmste zu verhindern, und verwandelte seinen Körper in massives Silver. Dann streifte er mit dem Kopf die Kaimauer und sauste ins Wasser, wo er versank. Ein Mensch wäre ertrunken, aber Mr. Silver brauchte nicht zu atmen. Zuerst besinnungslos, dann schwer benommen, lag er auf dem Grund des Hafenbeckens.
    Sehr viel Zeit verstrich – kostbare Zeit –, bis Mr. Silvers Reflexe wieder funktionierten und er zur Wasseroberfläche zurückkehren konnte.
    Er hatte keine Ahnung, was inzwischen geschehen war und wie es seinem Freund Tony Ballard ging. Nachdem er erlebt hatte, welche Kräfte dort oben im Feuerturm zum Einsatz gekommen waren, konnte er sich nicht vorstellen, daß Tony damit allein fertig geworden war.
    Besorgt betrat der Ex-Dämon zum zweitenmal den alten Turm und machte sich an den Aufstieg. Jeder Schritt fiel ihm schwer, weil er befürchtete, oben im Turmzimmer mit einer schrecklichen Tatsache konfrontiert zu werden.
    Er war wütend auf sich, weil er sich so schnell hatte ausschalten lassen. Der schwarze Panther hatte ihn geschickt abgelenkt.
    Je höher Mr. Silver kam, desto schwerer schienen seine Füße zu

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