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167 - Der Panther aus dem Nichts

167 - Der Panther aus dem Nichts

Titel: 167 - Der Panther aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Brillenträger.
    »Was machen Sie mit dem Patienten?«
    »Ich bringe ihn fort.«
    »Fort? Wohin? Wer hat das angeordnet?«
    »Ich«, antwortete Kayba knapp.
    »Wer sind Sie?« wollte der Brillenträger daraufhin noch einmal wissen.
    Kayba sagte es ihm nicht. Statt dessen verwandelte er sich.
    Sein Körper bestand auf einmal aus glühender Lava. Für gewöhnlich tötete er seine Feinde, indem er sie packte und an sich preßte, wodurch sie verbrannten.
    Seine Verwandlung entsetzte die beiden Männer so sehr, daß sie in heller Panik die Flucht ergriffen, und Kayba schob das Bett, in dem Frank Esslin lag, seelenruhig weiter.
    Er schuf einen kräftigenden schmerzlindernden Mantel, in den er den Söldner der Hölle hüllte. Frank Esslin öffnete die Augen und flüsterte: »Kayba.«
    Der Lavadämon grinste. »Ich habe dich gefunden, und nun bringe ich dich fort.«
    ***
    Agassmea traf mit ihren Verbündeten etwa zu diesem Zeitpunkt beim Krankenhaus ein. Cadna sollte draußen bleiben und die Augen offenhalten, Tembe sollte Agassmea begleiten.
    Cadna zog sich in eine finstere Nische zurück. Die Schwärze schien ihn aufzusaugen, er war nicht mehr zu sehen, doch einen Moment später trat er wieder vor.
    »Agassmea!«
    Die Tigerfrau, die sich mit dem Panther entfernen wollte, blieb stehen und wandte sich um. »Was gibt es?«
    »Ich spüre die Nähe eines Dämons.«
    »Freund oder Feind?« fragte Agassmea sofort. Sie dachte an Höllenfaust. Genau wie ihr, konnte auch ihm aufgefallen sein, daß Frank Esslin noch lebte, und er konnte gekommen sein, um dem Mord-Magier den Rest zu geben.
    Mit nervösem Blick musterte Agassmea das zerfurchte Gesicht des alten Mannes. Cadna schloß die Augen, um sich besser konzentrieren zu können.
    »Er ist den Menschen feindlich gesinnt.«
    »Das ist normal«, sagte Agassmea. »Ich will wissen, ob er unser Feind ist, ob er uns Schwierigkeiten machen wird.«
    »Er scheint sehr stark zu sein.«
    »Stärker als wir drei zusammen?« fragte die Tigerfrau.
    »Das nicht.«
    »Weswegen ist er hier?«
    »Ich glaube, er will das gleiche wie wir.«
    »Frank Esslin fortholen?« Agassmeas Kehle entrang sich ein Raubtierknurren. Das roch nach Höllenfaust. Wer sonst sollte daran interessiert sein, daß Frank Esslin nicht hier blieb.
    »Kannst du mehr über die Identität des andern in Erfahrung bringen, Cadna?«
    Erneut schloß der Magier die Augen. Er strengte sich an, sein häßliches, graues Gesicht verzerrte sich, er stöhnte leise.
    »Hitze«, flüsterte er. »Glut… Lava…«
    Jetzt war für Agassmea alles klar, und sie wunderte sich, daß sie nicht gleich an Kayba gedacht hatte. Der Lavadämon betrachtete sich als Frank Esslins Diener und Beschützer, weil dieser ihm das Leben gerettet hatte.
    Es gab so gut wie nie Dankbarkeit unter den Dämonen.
    Kayba war in dieser Hinsicht eine Ausnahme. Agassmea kniff die Augen grimmig zusammen.
    »Kayba hat Frank Esslin gefunden und will ihn fortbringen. Das wäre auch in meinem Sinn, aber ich will wissen, wohin er ihn bringt. Ich denke, wir lassen ihn die Hauptarbeit tun und stellen ihn dann vor die Wahl, sich mit uns zusammenzuschließen oder zu verschwinden.«
    »Wenn Kayba ohnedies tut, was du möchtest, brauchst du Tembe und mich nicht mehr«, meinte Cadna.
    »O doch, denn Kayba schätzt mich nicht sehr. Es mißfiel ihm, daß sich Frank Esslin von mir verführen ließ. Wenn es nach ihm ging, würde ich Frank Esslin nicht zurückbekommen. Ihr werdet mithelfen, Kayba gefügig zu machen. Er wird nicht so dumm sein und sich mit uns dreien anlegen. Außerdem verspreche ich mir Hilfe für Frank Esslin durch deinen Wellendolch. Du konntest damit auch Tembe im Handumdrehen heilen.«
    Cadna rief Tembe zu sich. Der schwarze Panther legte sich neben ihm auf den Boden, und Agassmea zog sich mit dem Magier in den Schatten der Nische zurück.
    Sie lagen auf der Lauer.
    ***
    Frank Esslin spürte Kaybas kräftigende Magie, doch irgend etwas in ihm lehnte sie ab. Er wollte sich nicht von dem bärtigen Riesen helfen lassen, befand sich im Begriff umzukehren.
    Daß Kayba das niemals zulassen würde, war klar, denn Kayba war ein Schwarzblüter. Er konnte nur Frank Esslins Freund und Diener sein, wenn dieser auf der richtigen Seite stand.
    »Du wirst bald wieder der alte sein«, versprach der Lavadämon. »Ich habe alles vorbereitet, habe ein gutes Versteck für uns gefunden, nicht weit von hier. Dort bleiben wir, bis du wieder bei Kräften bist. Hier können sie nicht genug für

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