167 - Jagd auf die Teufelin
dich bei ihr mal für eine Liebesnacht anmelden, Kiwibin", entgegnete ich grimmig. „Du mußt nur damit rechnen, daß sie dir dafür fünfzig Jahres deines Lebens raubt."
Kiwibin fragte tatsächlich ganz ernst: „Glaubst du, sie wäre vielleicht auch mit fünf Jahren zufrieden, Dorian? Soviel würde ich dafür opfern."
„Du Lustbolschewike", sagte ich zu ihm. „Ist das eine Art, wie du deinen Dienst versiehst? Du bist mir ein schöner Dämonenjäger. Warum in Dreiteufelsnamen hast du sie denn nicht durchbohrt?" „Gospodin, ich schwöre, ihre Schönheit hat mich verblendet! So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich war momentan verwirrt, und bis ich mich besann, war es zu spät."
Daran ließ sich jetzt nichts mehr ändern. Angelina war weg und würde sich auch nicht mehr so schnell in unsere Reichweite begeben. Kiwibin war nicht der erste, dem weibliche Reize die Sinne verwirrt hatten. Er würde auch nicht der letzte bleiben.
Da war jeder Kommentar momentan überflüssig.
Geht weg von dem Grab! hörte ich Olivaros Stimme in meinem Gehirn.
Wir entfernten uns und nahmen den alten Orlando mit. Der Glanz um die Tumba Satans verstärkte sich. Dann züngelten bläuliche Flammen hervor. Das magische Feuer zehrte die Steine auf und auch das, was sich darunter befunden hatte. Ein Krater mit glasierten Steinen blieb übrig.
Ich empfehle mich, meldete sich Olivaro wieder bei mir. Lebt wohl! Wahrt das Geheimnis.
Dann hörte ich nichts mehr. Olivaro war fort, Angelina auch, und ich hatte verbrannte Pfoten, um es leger auszudrücken. Ich sprach Coco gleich auf die Heilsalbe an. Unsere Aufgabe war erledigt. Wir wollten nach San Jaguey zurückkehren, wo man uns die entwendeten Gegenstände herausgeben mußte.
Danach würden wir den Ort und auch Kuba verlassen. Ich wußte noch nicht, was unser nächstes Ziel sein würde. Kiwibin rieb sich die Hände.
Seine Wege und unsere würden sich in allerkürzester Zeit wieder trennen. Mein Abschiedsschmerz würde sich in Grenzen halten.
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