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1670 - Das Tribunal

Titel: 1670 - Das Tribunal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Herausgekommen aber sind wir mitten in einem Sonnensystem. Noch dazu auf Gefechtdistanz mit dreihundert eurer Raumschiffe.
    Eure angebliche Einladung zu einem Gespräch mit Siodor Thean war also nur eine vorbereitete Falle."
    „Aber ihr irrt euch gewaltig!" zeterte Gmonety. „Der Flottenverband dient ausschließlich dem Schutz des Siodor Thean, der vorübergehend auf Saillon Gericht hält."
    Er wollte weiterreden. Da fiel ihm Henna Zarphis scharf ins Wort. Sie stand schräg hinter Rhodan und hatte soeben über Funk mit dem Leiter der Soldaten, die die Unterkunft der Gish abgeriegelt hatten, gesprochen. „Du solltest erst einmal eure Gish beruhigen!" forderte sie. „Sie widersetzen sich der Arretierung. Wenn sie einen Ausbruch versuchen, müssen wir sie paralysieren."
    „Dann laßt uns zu ihnen!" rief Mtary. „Das ist nicht nötig", entgegnete die Akonin. „Wir geben euch sofort eine Interkomverbindung in eure Unterkunft."
    Samna Pilkok schaltete bereits.
    Sekunden später war die verkleinerte Wiedergabe der Unterkunft zu sehen. Die vierzig schwerbewaffneten Gish standen auf engem Raum zusammen und diskutierten aufgeregt. Im nächsten Moment verteilten sie sich so, daß sie sich bei einem Ausbruch gegenseitig Deckung geben konnten.
    Ihre Strahler hielten die Gish schußbereit in den Armbeugen. Nur die Individualschutzschirme waren noch nicht aktiviert.
    Die Echsenähnlichen merkten offenbar, daß eine Funkverbindung aktiviert war.
    Einige blickten zum Interkom-Bildschirm ihrer Unterkunft. „Kommt hierher!" rief Henna den beiden Vatachh zu.
    Die beiden Pelzwesen erfaßten den Ernst der Lage ziemlich schnell. Sie konnten sich natürlich denken, daß die Leute von der ODIN tödlich wirkende Waffen einsetzen würden, sobald die Gish ihre IV-Schirme aktivierten und auszubrechen versuchten.
    Sie eilten zum Interkom. Dort rissen die Vatachh ihre Trommelstöcke aus den Futteralen und begannen ihre kleinen Trommeln in einem bestimmten Rhythmus zu bearbeiten.
    Die Gish erstarrten, dann blickten sie alle auf ihren Interkom-Bildschirm. Nach ein paar Sekunden entspannten sie sich. Sie ließen ihre Waffen sinken, sicherten sie und nahmen nach und nach auf den im Raum verteilten Sitzgelegenheiten Platz.
    Mtary und Gmonety trommelten noch eine Weile weiter, dann steckten sie die Stöcke wieder weg und wandten sich an Rhodan. „Und jetzt verlangen wir die Aufhebung des Arrests", sagte Mtary. „Deine Anschuldigungen sind unsinnig, Galaktiker."
    „So?" machte Rhodan gedehnt. „Dann beweist es mir! Veranlaßt, daß die dreihundert Schiffe sich aus diesem System zurückziehen!"
    „Wir haben keine Befehlsgewalt über diese Schiffe", erwiderte Gmonety. „Außerdem verstehe ich deine Aufregung nicht. Du hast dich doch schließlich bereit erklärt, dich Siodor Thean zu stellen und seinem Richterspruch zu unterwerfen, wie immer dieser auch ausfallen mag."
    „Das ist eure Version", widersprach der Terraner. „Ich war bereit, mich für eine offene Diskussion zur Verfügung zu stellen. Keinesfalls werde ich mich einem Tribunal ausliefern."
    „Aber ihr Galaktiker habt nichts zu befürchten!" versicherte Mtary. „Jedenfalls dann nicht, wenn ihr reinen Gewissens seid."
    „Und wir sind nicht reinen Gewissens, denn wir waren auf diesem Tabuplaneten und haben ihn trotz eurer Aufforderung nicht sofort wieder verlassen", warf Henna Zarphis voller Sarkasmus ein. „So hörte sich jedenfalls Bwosys Urteil an."
    Die Akonin stand den Vatachh wie eine Rachegöttin gegenüber. „Sie hat recht", wandte sich Perry Rhodan wieder an die Vatachh. „Deine letzten Worte waren eine ausgesprochene, aber dennoch deutliche und zudem zynische Drohung, Mtary. Deshalb verweise ich euch und die Gish meines Schiffes. Ihr könnt euch von einem Beiboot eures Verbands abholen lassen. Ich verlange zudem, umgehend mit Siodor Thean zusammengebracht zu werden!"
    „Das ist ein unfreundlicher Akt", stellte Mtary fest. „Wir wollen uns jedoch nicht widersetzen und euer Schiff verlassen. Wir übermitteln außerdem dem Thean deine Bitte. Die ist allerdings überflüssig, denn ihr werdet euch in jedem Fall vor ihm verantworten müssen."
    Der Unsterbliche enthielt sich eines Kommentars. Er wies einige Raumsoldaten an, die beiden Vatachh zu den Gish zu begleiten.
    Den vor der Unterkunft wartenden Soldaten befahl er zudem, die Gish-Vatachh beim Abzug zu eskortieren.
     
    *
     
    Als Mtary und Gmonety die Zentrale verlassen hatten, meldete sich Fylill Duuel zu Wort.

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