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1675 - Kontakt bei Borgia

Titel: 1675 - Kontakt bei Borgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schulungszentren standen der Truppe in unmittelbarer Nähe eigene Kleinfahrzeuge, wie Landefähren, Space-Jets oder Shifts, zur Verfügung.
    Ein Viertel der gesamten Truppe befand sich ständig im Alarmzustand. Der Rest trainierte in den Hallen oder an den Simulatoren. Oder er hatte Freizeit. Letztere war aber sehr knapp bemessen.
    Ganz bewußt hatte Arlo Rutan die Rivalität zwischen seinen Kampfgruppen geschürt.
    Er verfolgte damit nur ein Ziel, nämlich das kämpferische Niveau anzuheben. Sie alle sollten sich ständig im Wettstreit untereinander messen.
    Da seit dem Abflug aus der Milchstraße vor über fünf Jahren kaum eine richtige Kampfsituation für seine Mannen entstanden war, brauchte er für den fehlenden Gegner - zumindest vorübergehend - einen „Ersatzfeind".
    Eine besondere Rivalität war zwischen den Führern der Kampfgruppen 7 und 13 entstanden, zwischen den Ertrusern Kjoster Nylldarg und Lagusto Leonod. Beide hatten „als einzige der hundert Gruppenführer" ihre Kampfgruppe nach dem eigenen Vornamen benannt. Es hieß also: Kampfgruppe Kjoster kontra Kampfgruppe Lagusto.
    Andere Gruppenführer hatten es einfach bei der von Arlo Rutan zugeteilten Nummer belassen, was auch der offiziellen Bezeichnung entsprach. Andere hatten sich Phantasienamen einfallen lassen. Der als besonders draufgängerisch bekannte Jakko tel Conn hatte beispielsweise seiner Gruppe den Namen „Kampfgruppe Rattenbiß" verliehen.
    Daß die anderen Jakko tel Conns Leute fortan als „Ratten" bezeichneten, störte die wenig.
    Kjoster Nylldarg und Lagusto Leonod waren Freunde seit frühester Kindheit. Daran würde sich nie etwas ändern. Auch die scheinbare Rivalität, die entstanden war, als Arlo Rutan sie zu Gruppenführern ernannt hatte, konnte das gute persönliche Verhältnis der beiden nicht beeinflussen.
    Es bereitete beiden Spaß, sich mit dem anderen zu messen und die eigenen Mannen so auszubilden, anzustacheln oder aufzubauen, daß sie immer einen Tick besser waren als die anderen.
    Wer Jugendbilder von den beiden Gruppenführern sah, konnte zwischen ihnen eine große Ähnlichkeit feststellen. Auf den ersten Blick waren Kjoster Nylldarg und Lagusto Leonod oft für Brüder gehalten worden. In Wahrheit waren sie nicht einmal weitläufig miteinander verwandt.
    Beide waren 2,51 Meter groß, wirkten ausgesprochen bullig und muskulös. Aber keiner trug ein überflüssiges Gramm Fett am Leib. Ihrem Chef Rutan standen sie in nichts nach, nur mit den Lebensjahren haperte es ein wenig: Nylldarg war 61 Jahre alt, Leonod gerade 59.
    Irgendwann während der frühen Ausbildungszeit hatten es die beiden leid gehabt, immer wieder für Brüder gehalten oder gar verwechselt zu werden. Von da an hatten sie auf den ertruser eigentümlichen Sichelkamm verzichtet.
    Kjoster Nylldarg hatte sich eine andere Haarpracht zugelegt, nämlich die eines Kranzes oder Nestes, wie man es im Jahr 3459 der alten Zeitrechnung von den Laren kennengelernt hatte.
    Lagusto Leonod hingegen hatte auf jegliche Haarpracht verzichtet. Sein Kopf besaß somit eine große Ähnlichkeit mit einer überdimensionalen Billardkugel.
    In der Landetruppe munkelte man, daß die beiden sich die neuen „Frisuren" nicht selbst ausgesucht hatten. Vielmehr hatte jeweils der andere bestimmt, was nun getragen werden sollte. Da beide wegen ihrer Liebe zu absonderlichen Wetten bekannt waren, glaubten die Frauen und Männer auch, daß die aus der Rolle fallenden Frisuren auf ebensolche Wetten zurückgingen.
    Ein paar Untergebene hatten es früher gewagt, Nylldarg und Leonod darauf anzusprechen. Da die Antworten stets aus Fausthieben bestanden hatten, hatten sie es aber bald unterlassen, solche Fragen zu stellen. „Ich gratuliere, Kjoster!" Lagusto Leonod erhob sich aus dem Sessel auf der Empore und streckte Kjoster Nylldarg die Pranke entgegen. Er galt als fairer Verlierer. „Deine beiden Männer haben meine Männer überlistet. Sie fühlten sich als Sieger und vergaßen alle Vorsicht. Du hast damit auch unsere Privatwette gewonnen."
    Er warf einen kurzen Blick in den rückwärtigen Teil der Empore, wo Arlo Rutan mit ein paar Technikern saß.
    Von dort war der Kampf abgebrochen und das abstürzende Fragment der Bastion gebremst worden. Von dort waren auch die Signale an den Helmen ausgelöst worden, die anzeigten, daß die fünf Kämpfer der Gruppe Lagusto „umgekommen" waren. „Es spricht für dich", entgegnete Kjoster Nylldarg, „daß du nicht gleich an den Sieg geglaubt hast,

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