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1676 - Die Jenseits-Kutsche

1676 - Die Jenseits-Kutsche

Titel: 1676 - Die Jenseits-Kutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hält sich ganz in der Nähe auf, das weiß ich.«
    So überzeugt war ich davon nicht. Ich hatte mein Kreuz in die Tasche gesteckt, fühlte nach, konnte aber keine Erwärmung feststellen, was mich nicht unbedingt beruhigte. Johnny legte seinen Kopf zurück in den Nacken. Er drehte ihn auch und schaute dabei in den Himmel, als wollte er sich das Muster der Wolken einprägen.
    »Sie ist unterwegs!«, behauptete er. »Sie ist sogar da.« Er senkte den Kopf und drehte ihn dann etwas nach links, um auf den sattgrünen Rasen zu schauen. Wir waren schon so weit gekommen, dass wir die Bewegung mitmachten und das sahen, was auch Johnny sah.
    Vor uns stand die Kutsche!
    ***
    Neben mir stöhnte Sheila auf. Bisher hatten wir alle nicht so recht daran geglaubt, nun wurden wir eines Besseren belehrt. Die Kutsche war da, aber sie sah nicht so aus wie eine normale Kutsche. Es gab auch keine Pferde, die sie zogen. Sie stand mit ihren Rädern auf dem Rasen, ohne das Gras zu knicken, was mir sofort auffiel und mich zum Nachdenken brachte.
    Wieso konnte sie in der Luft schweben, denn so ähnlich sah es für uns aus?
    Es musste daran liegen, dass um die gesamte Kutsche herum ein heller Schimmer lag. Er zitterte und zeichnete jede Einzelheit nach. Es war auch keine kleine Kutsche. In ihr fanden mehrere Personen Platz und ich rechnete damit, dass Johnny abgeholt werden sollte.
    Er hatte von drei Personen gesprochen. Weder die Vogelscheuche noch der Prinz oder die Prinzessin waren zu sehen. Die Kutsche schien leer zu sein. Es gab den Einstieg in der Mitte. Fenster waren ebenfalls vorhanden, sogar recht große. Es gab einen Kutschbock, auch Zügel, die jedoch um eine Art Bremshebel geschlungen waren, weil sie für keine Pferde gebraucht wurden.
    »Und was tun wir jetzt?«, flüsterte Sheila.
    Johnny gab ihr die Antwort. »Ich muss einsteigen, Ma.«
    »Nein, das tust du nicht!« Sofort war sie hinter Johnny und hielt ihn fest. Mit ihrer Reaktion waren auch Bill und ich einverstanden. Dass die Kutsche hier wie aus dem Nichts erschienen war, hatte seinen Grund. Meine Gedanken drehten sich auch um eine Lösung und für mich stand fest, dass sie eine andere Dimension verlassen hatte, weil so etwas wie ein Tunnel entstanden war.
    In der Kutsche rührte sich nichts. So sehr ich mich anstrengte und dabei ins Innere schaute, es gab dort keine Bewegung. Sie war leer gekommen und wartete darauf, dass jemand zustieg.
    Das würde ich sein.
    Bill hatte den gleichen Gedanken gehabt, das sah ich ihm an. Nur kam ich ihm zuvor.
    »Ich steige ein!«
    »Ich auch.«
    »Bill, nein, lass es!«, rief Sheila. »Wir beide müssen bei unserem Sohn bleiben. Bitte.«
    »Sheila hat recht«, sagte ich. »Zunächst einmal werde ich es allein versuchen.«
    Bill nickte. »Ich drücke dir die Daumen.«
    »Okay.«
    »Aber wir warten hier.«
    »Alles klar.«
    Die Kutsche stand nicht weit von mir entfernt. Ich musste nur ein paar Schritte gehen, um die ziemlich breite Tür zu erreichen. Sie war geschlossen. Die Tür bestand aus Holz, das mahagonifarben schimmerte. Die Klinke war aus einem schweren Metall gefertigt worden und ließ sich leicht nach unten drücken. Ich hatte mich auf nichts eingestellt, wunderte mich jetzt, dass mir eine kühle Luft entgegenwehte, die mich sofort frösteln ließ. Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen. Es gab drei Bänke, zwei an den Seiten, eine in der Mitte, die eine niedrige Rückenlehne aus geschwungenem Holz hatte, das ebenfalls einen rötlichen Anstrich zeigte. Dort setzte ich mich hin und schaute durch die offene Tür nach draußen, wo meine Freunde standen und mich beobachteten.
    »Wie fühlst du dich, John?«, rief mir Bill zu. »Ist denn alles normal bei dir?«
    »Fast. Es ist nur ein wenig kalt, und das wundert mich schon.«
    »Geister?«
    »Nichts zu sehen.«
    »Und zu hören?«
    »Auch nichts.«
    »Dann kann ich ja mal kommen und…«
    »Nein, nein, lass es lieber. Ich steige jetzt wieder aus. Wir müssen warten, was noch passiert.«
    Es passierte tatsächlich etwas, und damit hatte ich nicht gerechnet, obwohl ich es hätte tun müssen. Jedenfalls konnte ich nichts dagegen unternehmen. Es gab auch keine Vorwarnung, denn urplötzlich schlug die Tür zu - und ich war gefangen…
    ***
    Im ersten Augenblick war ich mehr als überrascht. Ich saß auf dem Sitz und tat nichts, als nur zu warten. Die Tür war zugefallen, aber wer hatte sie zugeschlagen?
    Das war die große Frage. Es war niemand da gewesen und es hatte auch keinen Windstoß

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