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1676 - Die Jenseits-Kutsche

1676 - Die Jenseits-Kutsche

Titel: 1676 - Die Jenseits-Kutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kriege dich, mein Junge, ich…«
    Er stockte, weil im Haus Schüsse gefallen waren. Für einen Moment hatte Johnny Ruhe, dann sah er, wie sein Verfolger zusammenzuckte und einen langen Schritt nach vorn ging, wobei er über die Schulter schaute.
    Die Gefahr blieb. Auch die Deckung würde Johnny nicht viel bringen, das wusste er, und er überlegte, ob er den Platz wechseln und in den Garten laufen sollte. Er musste es nicht, denn hinter sich hörte er plötzlich eine weiche Frauenstimme.
    »Sei ganz ruhig, Johnny, ich bin bei dir!«
    Ihm blieb beinahe das Herz stehen. Johnny hatte die Stimme erkannt. Sie gehörte Nadine Berger. Das zu wissen bereitete ihm einen regelrechten Schwindel. Er wäre beinahe zur Seite gefallen, hätten ihn nicht zwei Hände abgefangen.
    »Überlasse alles mir, mein Junge. Ich werde das regeln…«
    Johnny hatte sich immer auf seine Beschützerin verlassen können, und das war auch jetzt nicht anders. Er kam sich vor wie eingefroren und bewegte sich nicht. Aber er nahm aus den Augenwinkeln wahr, wie sich eine Gestalt neben ihm in die Höhe schraubte und über das Dach des Autos blickte.
    Auch der Zauberer hatte nicht gestoppt. Aber er hatte nicht damit gerechnet, einer Person zu begegnen, die er in Avalon vermutete.
    Jetzt war sie hier.
    Er stoppte und trat sogar einen Schritt nach hinten.
    »Du wirst den jungen Mann nicht bekommen!«, erklärte ihm Nadine Berger. »Nicht, solange ich lebe. Das kann ich dir versprechen. Du wirst es nicht schaffen. Du bist zu schwach, das habe ich dir auf der Insel schon oft genug bewiesen, und jetzt wirst du erneut den Beweis dafür bekommen.«
    Sie setzte ihren Weg fort. Langsam ging sie zuerst um den Golf herum, dann um den Porsche und starrte die andere Gestalt an, die sich noch immer nicht von der Stelle bewegte.
    »Was willst du von mir?«, kreischte der Zauberer.
    »Endlich einen Schlussstrich ziehen.«
    »Und wie willst du das machen?«
    »Ich werde dich töten!«, versprach Nadine. »Du hast lange genug Unheil angerichtet, das ist jetzt vorbei. Du hast in dieser Welt sein wollen, du bist jetzt hier, doch sie wird zu deinem Grab werden. Mich wirst du nicht übernehmen können, aber ich werde dir keine Chance mehr geben. Wer tot ist, soll tot bleiben und nicht als Geist Grauen und Schrecken unter Menschen verbreiten, die dir nichts getan haben. Ja, das ist mein Versprechen.«
    Der Zauberer lachte. Er lachte laut und hässlich und schaute nicht zurück, denn von der Haustür her hatte sich ein Mann gelöst, der auf ihn zu schlich…
    ***
    Der Mann war ich. In diesem Moment verstanden Nadine und ich uns blind. Schon als sie hinter Johnny gehockt hatte, hatte sie mir ein Zeichen gegeben und dabei den rechten Zeigefinger ihrer Hand gekrümmt.
    Ich wusste Bescheid.
    Sie hatte den Zauberer nur ablenken müssen, und das war ihr perfekt gelungen. So hatte ich es auf leisen Sohlen geschafft, in die Nähe der Gestalt zu gelangen, die im Moment nicht feinstofflich war und deshalb auch angreifbar. Ich kam immer näher an ihn heran und blieb hinter ihm stehen. Jedes Wort hatte ich gehört, das zwischen den beiden gesprochen worden war.
    Noch immer hatte der Zauberer Oberwasser und rief mit höhnender Stimme: »Wie willst du mich denn umbringen? Das hast du auf der Insel nicht geschafft, das wirst du auch jetzt…«
    »Ich werde dich auch nicht töten!«
    Die Antwort hatte den Zauberer so stark überrascht, dass er zunächst nichts sagen konnte.
    Schließlich fragte er: »Was meinst du denn damit?«
    Sie gab ihm eine Antwort. Die allerdings war eigentlich an mich gerichtet.
    »Schieß ihn in den Kopf, John!« Genau das tat ich auch!
    ***
    Nein, ich hatte keine Gewissensbisse. Ich hatte die Schwachstelle des mörderischen Zauberers einfach ausnützen müssen, und das geweihte Silbergeschoss traf die Rückseite des Schädels.
    Der Hut flog weg, der Kopf platzte auseinander wie eine reife Melone, die zu Boden geschleudert worden war. Ich sah nicht, dass der Blick der Augen erlosch. Johnny hat es mir später erzählt, aber es war so, und vor mir fiel ein Körper so vehement zu Boden, als hätte man ihm die Beine weggesäbelt.
    Vernichtet blieb der Zaubererliegen, der es nicht mehr rechtzeitig geschafft hatte, sich in seinen feinstofflichen Zustand zurück zu verwandeln. Die drei Conollys konnten aufatmen…
    ***
    Und dann lagen wir uns in den Armen. Es war ein Wiedersehen, bei dem auch Tränen flössen. Johnny wollte gar nicht von Nadine Bergers Seite weichen. Er hatte

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