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1676 - Die Jenseits-Kutsche

1676 - Die Jenseits-Kutsche

Titel: 1676 - Die Jenseits-Kutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn so überzeugt war er davon nicht.
    Und er sollte recht behalten. Immer wieder hatte er in den Garten geschaut und nichts gesehen. Auch jetzt blickte er hin - und zuckte wie unter einem Stromschlag zusammen.
    Im Garten hatte sich etwas verändert.
    Dort stand jemand.
    Nein, das war nicht nur eine Person, sondern eine kleine Gruppe. Bill sah den Prinzen, die Prinzessin und die Vogelscheuche…
    ***
    Ich war auf der Reise oder auch nicht. So genau war mir das nicht klar, und ich konnte es auch nicht mit der Reise vergleichen, die ich vor Kurzem noch mit Glenda unternommen hatte. Das hier war etwas völlig anderes, denn ich löste mich nicht auf, sondern blieb in der Kutsche sitzen und konnte auch durch die Fenster schauen. Der Garten der Conollys war längst verschwunden. Was draußen vorbeihuschte, verschwamm, sodass keine Einzelheiten auszumachen waren. Nach wie vor umgab mich diese Kälte. Ich fühlte mich regelrecht von ihr eingepackt, obwohl es keine normale Kälte war, die mich frösteln ließ.
    Ob die Kutsche flog, fuhr oder einfach stehen blieb, das war für mich nicht zu unterscheiden, und weitere Fahrgäste stiegen ebenfalls nicht zu. Zum Glück hatte ich in meinem Leben schon einiges erlebt und auch durchlitten, sodass ich nicht durchdrehte und vielmehr meinen Gedanken nachging. Ich glaubte fest daran, dass es ein Ziel gab. Aber wo lag es? Mir schössen verschiedene Möglichkeiten durch den Kopf, die ich allesamt wieder verwarf, bis auf eine. Das war Aibon!
    Ja, damit konnte ich mich sogar anfreunden. Aibon, das Paradies, das Land der Druiden, ein Land mit zwei so verschiedenen Seiten. Und ob eine Kutsche dorthin passte, darüber machte ich mir keinerlei Gedanken.
    Es verging Zeit. Davon ging ich mal aus. Aber ich merkte es nicht. Ich saß in der Kutsche, schaute mal rechts, dann mal links aus dem Fenster und war ansonsten recht gelassen.
    Und dann stand die Kutsche!
    Es war nicht unbedingt zu sehen gewesen. Ich fühlte es nur, und ich sah, dass sich außen vor den Scheiben nichts mehr bewegte. Also war das Ziel erreicht. Aibon?
    Ich hatte in diesem Fall alles, nur keine Ahnung, und war gespannt, wie sich alles weiter entwickeln würde. Noch hatte ich nicht versucht auszusteigen. Zuerst wollte ich einen Blick nach draußen werfen, um zu erfahren, wohin mich die Reise gebracht hatte. Wenn ich ehrlich war, musste ich zugeben, dass nicht viel zu erkennen war. Das lag an den dünnen Nebelschleiern, die die Kutsche umgaben.
    Aber ich entdeckte keine Gestalten in dieser dünnen Suppe und dachte jetzt daran, die Kutsche zu verlassen.
    Beim ersten Versuch - im Garten der Conollys - hatte es nicht geklappt. Ich startete einen erneuten Versuch - und siehe da, die Tür ließ sich öffnen. Aber ich wartete noch eine Weile und drückte die Tür dann behutsam auf. Der Nebel war nicht kalt, aber er behinderte schon die Sicht. Jedenfalls stand ich auf einem flachen Gelände, wobei der Boden nicht sehr widerstandsfähig war. Ich spürte nach dem ersten Auftreten bereits die Weichheit unter meinen Füßen. Wohin?
    Ich war an der einen Seite der Kutsche ausgestiegen und blieb auch dort stehen. Um die Kutsche ging ich zunächst nicht herum, denn auf der anderen Seite sah es sicher nicht anders aus.
    Wo war ich gelandet?
    Ich hatte das Gefühl, im Niemandsland zu stehen. In einem Gebiet zwischen den Welten oder im Paradies der Druiden, wobei ich dieses Gebiet von Aibon nicht kannte. Je länger ich stand, umso besser gewöhnten sich meine Augen an die äußeren Verhältnisse. Jetzt kam mir der Nebel nicht mehr ganz so dicht vor, und wenn ich nach vorn schaute, dann blickte ich über ein Feld.
    Es war flach. Und es war bewachsen, denn vor mir breitete sich ein grüner Teppich aus. Eine Wiese, wie schön…
    Mich darüber freuen konnte ich nicht. Ich befand mich in der Fremde und möglicherweise in einer anderen Dimension, in der sich nach außen hin keine Gefahr zeigte.
    Aber sie war da, denn nach wie vor umgab mich das Fremde. Damit meinte ich nicht die Gegend, denn ich hörte erneut die Stimmen in meinen Ohren klingen. Und die klangen nicht fröhlich. Es waren mehr Klagelaute, manchmal jämmerlich anzuhören, dann auch wieder wütend, beinahe schon aggressiv. Ich spürte auch Berührungen dort, wo meine Haut nicht geschützt wurde. Da strich es über mein Gesicht und die Arme, als würden Spinnenbeine darüber huschen. Nur als ich hinschaute, war nichts zu sehen.
    Was war zu tun? Mich von der Kutsche entfernen oder in ihrer

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