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1676 - Die Jenseits-Kutsche

1676 - Die Jenseits-Kutsche

Titel: 1676 - Die Jenseits-Kutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zuständen. Der Körper blieb normal, was mich nicht weiter störte, denn jetzt ging es um Sheila. Sie war bis zu einer Wand zurückgewichen und stand unter einem Bild mit schwarzem Rahmen. Als Motiv zeigte es zwei Tulpen mit knallroten Blütenkelchen. Sheila zitterte und sie hatte Mühe, sich überhaupt artikulieren zu können. Ich ging auf sie zu. Dabei wusste ich, dass es noch andere Menschen in diesem Haus gab, die in tödlicher Gefahr schwebten. Bill und sein Sohn Johnny. Sheila fiel mir in die Arme. Ich streichelte über ihren Rücken. Noch zitterte sie wie Espenlaub. Sie stand unter einem gewaltigen Druck.
    »Was ist geschehen?«
    »John, ich…«
    »Was ist mit Bill und Johnny?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber sie sind im Haus - oder?«
    Sie nickte und hob zugleich die Schultern. Dann sagte sie: »Ich habe einen Schuss gehört!«
    »Bill?«
    »Ja, ich glaube, dass er sich in seinem Büro befindet.«
    »Gut. Und wo finde ich Johnny?«
    Da verzog sich Sheilas Gesicht zu einer Grimasse. »Ich weiß es nicht, John, ich-ich…«
    »Schon gut«, sagte ich und drehte mich zur Seite. »Ich werde ihn holen…«
    ***
    Sheila hatte sich hin und wieder beschwert, dass in Bills Arbeitszimmer zu viele Möbel standen. Das war reine Geschmackssache, aber jetzt war der Reporter froh, dass es sie dort gab. Sie gaben ihm einen gewissen Schutz oder auch Deckung. Sein Gegner konnte nicht so frei auf ihn zulaufen.
    Er hatte das Messer.
    Darauf verließ er sich.
    Er musste voller Emotionen stecken, denn er dachte im Moment nicht daran, sich in den anderen Zustand zu verwandeln.
    Bill hielt seine Beretta fest. Er überlegte, ob sich ein weiterer Schuss lohnte, denn dieser Prinz wusste genau, was er zu tun hatte. Bill sah ihn zwar hin und wieder kompakt, dann aber war es damit in der nächsten Sekunde vorbei, und er hatte wieder seinen feinstofflichen Zustand angenommen.
    »Ich kriege dich. Ich hole mir meinen neuen Körper. Ich habe Avalon verlassen und will nicht mehr dieselbe Person sein. Du kannst mir nicht entkommen.«
    Bill war hinter seinen Schreibtisch gehuscht. Er wusste, dass der Prinz, wollte er seinen Plan wirklich durchziehen, schon an ihn heran musste, und das wollte der Reporter auf jeden Fall vermeiden. Deshalb wich er immer aus, was ihm bisher auch gelungen war. Trotzdem versuchte die Gestalt, ihn in die Enge zu treiben. Sie ließ ihn nicht aus dem Blick und kam immer näher.
    »Du kannst nicht entkommen. Und wenn du schießt, wirst du mich treffen und trotzdem nicht vernichten.«
    »Warten wir es ab!«
    Der Prinz lachte nur. Es war kein normales Lachen, sondern ein böse klingendes Geräusch, und Bill sah erneut, dass sich seine Gestalt verändert hatte. Sie war nicht mehr so kompakt, aber auch nicht durchscheinend, sondern irgendwie anders, halb stofflich, halb geisterhaft.
    Und genau in diesem Augenblick fiel der Schuss!
    Beide hörten ihn. Beide zuckten auch zusammen, weil sie überrascht waren. Der Prinz möglicherweise mehr als Bill, denn der hatte gehört, dass aus einer Beretta geschossen worden war. Eine solche Waffe besaß sein Freund John Sinclair. Hoffnung?
    Die hatte Bill in seinem Leben nie aufgegeben, und das war auch jetzt der Fall. Der Prinz reagierte nicht. Zwar hatte er sein Interesse an Bill nicht verloren, aber er stand wie festgewachsen auf der Stelle und schien eingefroren zu sein. Er war durcheinander.
    Bill sah es überdeutlich, und plötzlich hatte er wieder Oberwasser.
    »Da ist jemand getötet worden, und ich weiß auch, wen es erwischt hat.«
    Der Prinz stierte ihn an. Bill wusste im Augenblick nicht, in welch einer Lage er sich befand. Feinstofflich oder wieder halb und halb. Jedenfalls war seine Gestalt von einem leichten Flimmern umgeben, das auch anhielt.
    »Es kann nur die Prinzessin sein«, sagte Bill aufs Geratewohl. »Ja, das ist so.«
    Der Prinz heulte auf. Bill schien einen schwachen Punkt bei ihm erwischt zu haben.
    »Habe ich recht?«, höhnte er.
    Der Prinz duckte sich. Aus seinem Mund drang ein Stöhnen, begleitet von geflüsterten Worten, die sogar Bill verstand. Der andere sprach mit sich selbst und er redete davon, dass es vorbei war. Seine Prinzessin lebte nicht mehr und das sorgte dafür, dass er dicht vor dem Durchdrehen stand.
    »Sie ist vernichtet!«, brüllte er und startete einen letzten Angriff. Er sprang mit einem Satz auf den Schreibtisch, und Bill konnte nicht mehr zurückweichen. Er war wie von Sinnen, er dachte an nichts anderes mehr als an die Vernichtung

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