1676 - Im Gravo-Kubus
daß wir die Gastfreundschaft der Gish-Vatachh noch ein wenig länger ertragen sollen?" fragte sie. „Wir werden alles daransetzen, mit den Theans zu einem einvernehmlichen Handel zu kommen", versprach Perry Rhodan. „Ich habe mitbekommen, daß du Arlo Rutan und seine Truppe zurückbeordert hast", bemerkte Dilja Mowak an. „Vielleicht reicht das, die Theans ein wenig freundlicher zu stimmen."
„Freundlichkeit hat im Umgang mit Frevlern nichts zu suchen", mischte sich eine Stimme ein. Rhodan erkannte Siodor Thean, der wenig später in die Kommunikation eingeblendet wurde. „Höre, Galaktiker Perry Rhodan! Wir haben beraten und beschlossen: Du magst..."
Er stockte. Offenbar wollte ihm das offene Eingeständnis, daß er den Galaktikern einen Frevel erlauben wollte, nicht so leicht über die Lippen -falls er welche besaß. „Du magst tun, was du zu tun beabsichtigst", drechselte er schließlich zusammen, die Klippe gefährlicher Worte umschiffend. „Aber nur unter gewissen Bedingungen."
„Laß mich deine Wünsche hören", antwortete Rhodan. Bei diesem Spiel mit Worten konnte er durchaus mithalten. „Wir werden euch auf eurer Reise begleiten", bestimmte Siodor Thean. „Ihr werdet nur unter unserer Aufsicht handeln."
Perry Rhodan hätte am liebsten laut aufgelacht.
Wir werden aufpassen, daß ihr auch auf die uns genehme Art und Weise frevelt - so ließ sich diese Bedingung auch ausdrücken, aber Rhodan hütete sich davor, den Thean mit diesem Kommentar zu reizen. Siodor Thean hätte seine Einwilligung garantiert zurückgezogen, hätte man ihm klargemacht, daß er eigentlich nur verlangte, bei einem Frevel quasi Schmiere zu stehen. „Gibt es weitere Gefälligkeiten, die wir euch erweisen könnten?" fragte der Terraner.
Das war ein wenig zu ironisch formuliert, aber Siodor Thean reagierte nicht darauf. „Die von uns festgesetzten Frevler bleiben bis auf weiteres in unserem Gewahrsam", fuhr Siodor Thean fort.
Dilja Mowak beteiligte sich wieder am Gespräch. „Auf uns brauchst du dabei keine Rücksicht zu nehmen, Perry", sagte sie sofort. „Wir haben vier Tote zu beklagen, und wenn es nötig ist, daß wir noch ein wenig ausharren, um einen Erfolg zu haben, werden wir es auf uns nehmen. Es gibt wahrhaftig Schlimmeres als Gefangenschaft bei den Gish-Vatachh."
„Ich danke dir und deiner Mannschaft", sagte Perry Rhodan leise. „Wir wissen zu schätzen, was ihr tut."
„Im Augenblick tun wir gar nichts", sagte die Oxtornerin grimmig. „Aber wenn wir etwas tun werden, wirst du auch das zu schätzen wissen. Wie lange wird es dauern?"
Perry Rhodan wiegte den Kopf. „Vielleicht nur ein paar Tage", hoffte er. „Es wäre nett, wenn ihr Versucher würdet, uns auf dem laufenden zu halten", kommentierte Dilja Mowak. „Du kennst ja die Galaktiker - Langeweile ertragen sie nur für begrenzte Zeit."
Perry Rhodan witterte darin die Ankündigung, daß die NEPTUN-Besatzung im Notfall versuchen würde, sich auf eigene Faust freizukämpfen. „Ich bin sicher, daß wir bald zurück sind", sagte er schnell. „Habt also Geduld!"
Die Verbindung wurde getrennt, allem Anschein nach von den Gish-Vatachh. Das letzte, was Rhodan noch zu sehen bekam, war das Gesicht von Dilja Mowak, die gerade zu einem weiteren Satz den Mund öffnete. „Nimmst du die Bedingungen an?" fragte der Thean. „Wir werden uns an die Vereinbarung halten", versprach Perry Rhodan nach kurzem, aber deutlichem Zögern. „Um unserer Leute willen."
Siodor Thean machte eine vage Geste. „Eure Motive sind für uns von geringem Interesse", tönte er barsch und schaltete .ab.
Perry Rhodan stieß einen langen Seufzer aus und wandte sich um. „Das wäre damit erledigt", sagte er. „Jetzt zu der anderen Frage!"
Michael Rhodan trat zu seinem Vater und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich weiß, was jetzt in dir vorgeht", sagte er leise. „Aber - haben wir eine andere Wahl?"
„Wir könnten einen der anderen Planeten anfliegen", murmelte Perry Rhodan und setzte sich; scheinbar gedankenverloren bestellte er ein Erfrischungsgetränk. „Beispielsweise Sloughar. Bei der Gelegenheit könnten wir dann gleich nach der DIONE und Gucky und Alaska Ausschau halten. Vielleicht brauchen sie dort unsere Hilfe!"
„Deine Fürsorge in allen Ehren, Perry", warf Atlan ein. „Aber die DIONE hat Sloughar verlassen, soviel steht fest. Sie ist nicht dort, sondern irgendwo auf dem Weg von Sloughar zur BASIS in Schwierigkeiten geraten. Und Sloughar ist bekanntlich 43
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