1676 - Im Gravo-Kubus
Millionen Lichtjahre entfernt. Denk an die Zeit, die uns das kosten würde. Ein Flug, der einige Monate dauern würde – so lange halten Dilja Mowak und ihre Leute nicht durch. Vergiß bitte nicht: Wir haben keine Drückeberger an Bord mitgenommen, die froh sind, wenn sie sich aus allem heraushalten können. Das sind allesamt Galaktiker, die etwas unternehmen wollen, voller Tatendrang und Energie. Vor allem gehören sie eigentlich zu Rutans Landekommando."
„Atlan hat recht", pflichtete Reginald Bull bei. „Noman ist für so eine Expedition die erste Wahl, nur 1,3 Millionen Lichtjahre entfernt. Und was noch besser ist: Dank Lyndara und ihren Ertrusern wissen wir, wo man herauskommt, wenn man gewollt oder versehentlich in den Übergang gerät."
„Irrtum, Bully", warf Myles Kantor sofort ein. „Wir wissen, daß Lyndara mit ihrer Truppe auf Mystery landete, aber das besagt nicht, daß jeder andere ebenfalls auf Mystery herauskommt.
Es kann ja sein, daß ein ganz anderer Planet am Ende der Reise steht. Denk an die drei Wissenschaftler, die auf Shaft verschwunden sind. Keiner weiß, wo sie stecken."
„Meinetwegen", brummte Reginald Bull. „Aber es bleibt dabei - Noman ist der Planet, der für unsere Zwecke am besten geeignet ist. Außerdem ..." Ein listiges Grinsen tauchte auf seinem Gesicht auf. „... hast du dein Wort gegeben, mag sein. Aber ein paar andere haben kein solches Versprechen gegeben."
Perry Rhodan blickte zu seinem alten Freund und Gefährten hinüber. Reginald Bull breitete die Hände aus. „Also gut, ich weiß, es ist eine Spitzfindigkeit. Perry, aber es ist einfach so - wir haben in Wirklichkeit keine andere Wahl.
Du mußt es hinnehmen, die Umstände zwingen dich einfach dazu."
„Auch dieses Argument überzeugt mich nicht", antwortete Perry Rhodan, ohne die anderen anzusehen. „Wenn wir dieses Versprechen nicht halten, warum dann nicht auch andere Zusagen brechen? Es geht um das Prinzip."
„Prinzipien sind dazu da, im geeigneten Augenblick über Bord geworfen zu werden", konterte Atlan. „Ist das deine Weisheit?"
„Ein Zitat von Oscar Wilde", erinnerte sich der Arkonide. „Ich kann mich nicht erinnern, daß der ein Moralphilosoph gewesen wäre", bemerkte Perry Rhodan giftig. „Nur geistreich. Wie wäre es mit dem Spruch, daß der gute Zweck die Mittel heiligt?"
Arinu Barras näherte sich langsam. Rhodan sah auf. „Weißt du einen Ausweg, Friedensstifter?"
Barras lächelte verhalten. „Vielleicht nur einen Weg", sagte er leise. „Keinen Ausweg. Die Noman-Draken befolgen doch im Grunde nur uralte Gesetze, die mit den Theans zusammenhängen. So betrachtet, sind die Theans gewissermaßen die Vorgesetzten oder Gesetzgeber der Noman-Draken. Und die Erlaubnis der Theans haben wir."
Reginald Bull legte den Kopf ein wenig schräg und betrachtete den Linguiden mit einem breiten Grinsen. „Für jemanden, dessen Lebenszweck es ist, zwischen allen möglichen Wesen Frieden zu stiften, bist du ein ganz schön gerissenes Luder", stellte er mit bissiger Anerkennung fest. „Was sagst du dazu, Perry? Das ist doch ein Argument?"
Perry Rhodan stand langsam auf. „Wir werden es so machen", bestimmte er leise. „Aber es braucht mir nicht zu gefallen."
„Muß es auch nicht", sagte Michael schnell. „Und am besten ist es, du bleibst während der Aktion in dBASIS."
„Nein", widersprach Perry Rhodan sofort. „Ich fliege mit. Ich werde mich nicht hinter euch verstecken."
„Apropos verstecken", warf Michael ein und grinste. „Wer sagt denn, daß es Galaktiker sind, die auf Noman landen?"
„Wer sonst?"
„Baluriden", antwortete Michael Rhodan sofort. „Abgefeimte, lügnerische Baluriden. Ihr kennt sie wahrscheinlich nicht, aber ich hatte schon öfter mit ihnen zu tun. Schlimme Schelme, sage ich euch. Und die Raumschiffe erst, die sie fliegen „Laß diese Scherze, Sohn", tadelte Perry Rhodan. „Worauf willst du hinaus?"
„Wir werden mindestens eine Woche brauchen, bis wir Noman erreichen", erläuterte Michael Rhodan. „Das sollte wohl genügen, unsere Landungsschiffe so zu verkleiden, daß sie nie und nimmer als Einheiten der Galaktiker zu erkennen sind. Wir kleben ein paar Aufbauten auf die Hüllen: bizarre Auswüchse, Antennen, Beulen und so weiter. Dazu viele grelle Farben - wir maskieren unsere Schiffe einfach. Später können wir die Maskerade dann wieder wegwerfen „Da schlägt der alte Freibeuter wieder durch ...", kommentierte Bully spöttisch. „Freihändler, Onkel
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