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1676 - Im Gravo-Kubus

Titel: 1676 - Im Gravo-Kubus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fraglich war, welche Wirkung der Antigrav noch haben mochte. „Rechts, Voltago, ein langer, dunkler Gang. Er ist nicht gerade, er wölbt sich nach oben. Fünf Schritte. Langsam!"
    Voltago bewegte sich vorwärts, Mila im Arm. Er konnte wahrnehmen, wie sie zitterte. „Eine Öffnung im Boden, es geht abwärts."
    Voltago überprüfte die Schwerkraftverhältnisse. Mit dem Antigrav müßte es möglich sein, das Ende des Schachts ungefährdet zu erreichen. Mit seinen eigenen Sinnen konnte der Kyberklon nur vage, wabernde Strukturen wahrnehmen, und auch das nur, wenn er seinen Blick wandern ließ. Sobald er etwas zu fixieren versuchte, verschwand das Bild völlig. So teilte er es auch der jungen Frau mit.
    Sie landeten auf dem Boden des Schachts. Mila blickte nach oben. „Ein halber Meter", sagte sie verwundert, „nicht mehr."
    „Hier gelten andere Gesetze, Mila. Wir gehen vorsichtig weiter. Du führst!"
    Schritt für Schritt drangen sie weiter vor in die Geheimnisse des Gravo-Kubus. Diese Region hier war von außen nicht wahrzunehmen. Hielten sie sich überhaupt noch auf Noman auf?
    Milas Angst wurde ein wenig geringer, ihre Neugierde und die allgemeine Aufregung waren stärker als die Furcht.
    Geräte, Maschinen, Aggregate, Gegenstände - mehr als diese oberflächlichen Begriffe fand Voltago nicht für das, was den beiden Forschern zugänglich wurde. Nichts ließ sich genau erfassen, geschweige denn begreifen. Es war, als seien sie in ein ganz besonderes Universum eingetaucht, in dem andere Naturgesetze galten. „Kkkccchhh!"
    Voltago reagierte sofort, als er das Keuchen hörte. Milas Stimmbänder verkrampften sich, die kritische Grenze hatten sie überschritten. Er wandte seinen Einfluß an, um Mila zu stabilisieren.
    Es gelang. „Rechts!"
    Voltago hörte genau auf das, was Mila sagte. Nicht nur auf den Inhalt ihrer Worte, auch auf ihre Aussprache.
    Viereinhalb Minuten - das war die bislang längste Zeit gewesen, die Mila hatte durchstehen können. Der Rückweg würde wegen der Besonderheiten des Kubus auch seine Zeit in Anspruch nehmen, obwohl hierbei die Zeit keine große Rolle spielte.
    Voltago spürte, wie Mila den Kopf erst zurück, dann wieder nach vorne warf. Ihre Muskeln wurden zu harten Strängen, ihr Körper begann sich zu verkrampfen. Über ihre Lippen kamen krächzende Laute ...
    Es war Zeit für sie, wieder umzukehren ...
     
    10.
     
    „Es funktioniert", berichtete Voltago. „Wie ihr sehen könnt, habe ich den Weg hinein und auch wieder zurück gefunden. Und Mila hat ein paar Sekunden dazu gewonnen."
    Mila lag ausgestreckt in einem der Sessel, in einen leichten Dämmerschlaf versunken. Nadja hatte sich in den benachbarten Sessel gekauert und verfolgte, was die Männer zu bereden hatten.
    Mila hatte erschöpft ausgesehen bei ihrer Rückkehr, aber es war auch zu sehen gewesen, wie sie innerlich triumphierte. Dem lieben Schwesterherz schien es wohl zu gefallen, daß sie sich mehr und mehr von Nadja freimachen konnte. Nun, ein paar Sekunden mehr, das war nicht sonderlich viel.
    Von wirklicher Freiheit konnte noch nicht die Rede sein. Aber ein Anfang war gemacht, und Nadja war sicher, daß Mila nicht aufhören würde, weiterzukämpfen und zu experimentieren.
    Mila hatte es wohl sehr eilig, ihre Schwester loszuwerden. Was für ein Triumph, wenn es ihr gelang! Nadja merkte nicht einmal, wie sich Mißmut in ihr aufbaute. „Wie willst du nun vorgehen, Voltago?" fragte Perry Rhodan.
    Der Kyberklon hatte seine Antwort schon parat. „Ich habe während der Erkundung mit Mila ausgerechnet, wie groß die größte mögliche Distanz im Inneren des Kubus sein kann."
    „Wurzel aus drei, gibt 1,7 Kilometer", sagte Atlan sofort, wohl unterstützt von seinem Extrahirn.
    Das hatte er seit über zwölftausend Jahren. Zwölftausend Jahre, was für eine Zeitspanne!
    Immerhin, wenn man sie als Kristallprinz verbrachte? Oder auf der Erde, in Gesellschaft gottähnlicher Könige wie Cheops, immer nahe den Zentren der Macht; als Lordadmiral der USO, als Imperator von Arkon - dann war es gewiß nicht schlecht, zwölftausend Jahre alt zu werden.
    Aber als Nadja Vandemar, unbedeutend, unbekannt, unerheblich? Ständig als überflüssige Randfigur, von keinem für voll genommen. Das Leben als Milas Psycho-Stabilisator war schon schlimm genug, aber wenn diese Funktion auch noch wegfiel? Was blieb ihr dann noch?
    O ja, es gab prächtige Aussichten. Nadja konnte sich auf irgendeinem abgelegenen Planeten niederlassen, im Laufe der

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