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1677 - Durchgang zur Spiegelwelt

Titel: 1677 - Durchgang zur Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beruhigte sich der Henker. „Ihr müßt von hier weg", sagte er mit donnernder Stimme, die jeden außer Voltago und eben Fopper erschreckt hätte. Mila und Nadja wären am liebsten im Boden versunken. „Ich dulde eure Anwesenheit auf meiner Welt nicht. Geht in das Nichts zurück, aus dem ihr gekommen seid."
    „Das ist nicht möglich, Kress. Die Dinge verändern sich."
    „Was willst du damit sagen?"
    „Wir werden ins Nichts zurückgehen. Aber es gibt einen Gegenstand hier, den wir mitnehmen müssen."
    „Nein."
    „Wir müssen es."
    „Ich fühle ..." Die rotglühenden Augen bohrten sich förmlich in die Gesichter der Besucher. „Ich weiß, daß ich die Welt schützen muß. Das ist meine einzige Bestimmung. Deshalb bin ich der Henker. Ich lasse auch nicht zu, daß ihr etwas von hier stehlt."
    „Es muß sein."
    Voltago erhob sich auf seinen Wadenblöcken - bis in drei Meter Höhe, so daß er den Henker weit überragte -und schwebte direkt über Milas und Nadjas Köpfen. Furcht. Etwas tastet sich in mein Hirn vor. „Laß es bleiben, Kress", sagte der Kyberklon.
    Der Körper des Henkers bewegte sich; ungeachtet des kleinen Fopper, der wie ein Irrwisch über die fremdartigen Glieder tanzte, ohne dabei ein einziges Mal zu stürzen. Die Augen pulsierten drohend, während die Glieder anwuchsen und sich auf die doppelte Größe dehnten.
    Er weiß nicht, was er tun soll, dachte Nadja. Fopper verwirrt ihn so sehr, daß...
    In diesem Augenblick machte ein grelles Leuchten allen Gedanken ein Ende. Aus Voltagos Wadenblöcken schössen blaue Strahlen, hüllten den gesamten Körper des Henkers ein, schleuderten Fopper meterweit beiseite.
    Kress jedoch stürzte als Tonnengewicht zu Boden, mit zuckenden Gliedern und kilometerweit hörbarem Brüllen.
    Nadja preßte sich die Ohren zu. Ihre Augen waren schreckgeweitet.
    Und dann verstummte das Heulen und Brüllen jäh.
    Aus dem Hintergrund kam Fopper angesprungen, stürzte sich auf den reglosen Voltago, wurde weit zurückgeschleudert. Das kleine Wesen rappelte sich auf und kroch zum Henker, seinem besten Freund. Es gab klagende Geräusche von sich. „Voltago!" rief Nadja fassungslos. „Du hast ein wehrloses Wesen umgebracht!"
    „Dieses wehrlose Wesen ist tödlicher als alles andere, dem du je begegnet bist. Kress könnte mir... vielleicht gefährlich werden."
    „Trotzdem."
    „Er ist nicht tot. Nur betäubt. Hätte er zuerst angegriffen, wir hätten es nicht überlebt.
    Zumindest ihr beide nicht, du und Mila. - Hört gut zu. Er ist jetzt mindestens eine halbe Stunde außer Gefecht. Wir müssen die Zeit nutzen, weil ich nicht weiß, wie er sich danach verhalten wird. Also kommt."
    Der Kyberklon drehte sich um, ohne dem Henker einen letzten Blick zu schenken. Mila und Nadja blieben wortlos hinter ihm. Sie versuchten, Schritt zu halten, und verfielen mehrmals in schnellen Lauf. Dahinten war der Sandsturm. Sie schlössen die Helme, desaktivierten die syntronischen Systeme und begaben sich direkt hinein, von Voltago geführt. Ab einem bestimmten Punkt bedeutete der Kyberklon Nadja, zurückzubleiben; sie hockte sich in den Sand, starrte ins wirbelnde Chaos und zählte die Sekunden.
    Eine furchtbare Gefahr erwacht. Der Henker ...Erhat das Bewußtsein nicht völlig verloren. Er ist da draußen, und ich kann ihn spüren. Er weiß, daß ich allein bin. Daß er mich nur töten muß, um unsere Mission zu beenden. Dann verliert Mila den Verstand. Und Voltago findet die beiden letzten Spindeln nie.
    Einmal glaubte sie, aus dem treibenden Sand ein paar düsterglühende Augen auftauchen zu sehen. Doch der Moment voller Schrecken verging, ohne daß etwas passierte. „Mila, Voltago ...", murmelte sie. „Beeilt euch, verdammt..."
    Nadja glaubte, die statische Reibung der Sandkörner an ihrem Anzug spüren zu können.
    Dabei war das völlig unmöglich. Auch wenn der SERUN von außen aufgeladen wurde, spürte sie im Inneren nichts. Jeder Schutzanzug stellte, neben vielen anderen Funktionen, eine Art Faradayschen Käfig dar. Damit hätte sie sogar einen Blitzschlag überstanden.
    Etwas reißt mich aus dem Anzug. Ich kann spüren, wie sich Klauen in meinen Schädel bohren, sie brechen eine Lücke und reißen das Hirn heraus. „Mila!" schrie sie hilflos. „Mila! Komm!"
    Vollständige Einsamkeit. Mein Körper verschwindet. Ich spüre keine Hände, keine Füße, keinen Magen. Nicht einmal den Schmerz spüre ich. Nur die grauenhafte Leere, die mich umgibt. Ich. Allein. Isoliert. Meine

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