1681 - Kurs Milchstraße
unmittelbarer Nähe. Die Oxtornerin fühlte den Luftzug hinter sich und spürte gleich darauf ein leichtes Zupfen. Eine zarte Stimme piepste: „Pst! Mach jetzt bloß nichts Dummes! Geh ganz langsam zur Seite, da, zur Wand, und halte dich ein wenig an deinem Kumpan, dann sieht mich keiner!"
Dilja Mowak war schlagartig klar, wer da sprach. Plötzlich fühlte sie sich schon befreit. Gucky war zurückgekehrt. Warum sollte nun nicht alles zu einem glücklichen Ende kommen? Gehorsam wich sie zur Wand zurück und drängte sich ein wenig an Achmed Shaddar, dessen Augen sich leicht weiteten, als er das kleine pelzige Wesen hinter ihrem Rücken bemerkte. Er ließ sich aber nichts anmerken.
Andere Mannschaftsmitglieder, die Gucky ebenfalls bemerkt hatten, versuchten dies so unauffällig wie möglich dem Rest mitzuteilen. Die Gish hielten sich in der Nähe des Haupteingangs zum Trakt auf. Sie waren nur zu viert und lehnten gelangweilt an der Wand.
Ein Vatachh war überhaupt nicht mehr anwesend. Die Echsenkrieger erhielten die beruhigenden Trommelschläge derzeit per Synthesizer über Funk.
Ptany wollte wohl nichts mehr riskieren - er ging nach langjähriger Erfahrung davon aus: Wenn er die Gefangenen gut behandelte, würden sie friedlich bleiben. Bald war er ohnehin die Verantwortung los, dann konnten sie seinetwegen wieder einen Aufstand wagen. „Ich schaffe euch ganz schnell hier raus", wisperte Gucky. „Zunächst mal nehme ich zwei von euch an je einer Hand mit, dann komme ich mit einem Personentransmitter wieder, den ihr sofort aufklappen müsst. Und dann nichts wie hindurch! Ich werde gleichzeitig immer ein paar per Teleportersprung holen; alle kann ich euch in der Eile und mit meinen Kräften nicht schaffen, aber es wird schon klappen. Wenn es kracht, erschreckt nicht; Atlan hat ein paar kleine Überraschungen für die Gish-Vatachh vorbereitet, als Ablenkungsmanöver."
Er zeigte fröhlich seinen Nagezahn. „Also, alles klar? Wen soll ich als erstes mitnehmen?"„Warte einen Moment." Dilja schlenderte über den Gang und pickte sich die vier jüngsten Mitglieder der Mannschaft heraus. „Zuerst die beiden da, dann die anderen."„Okay." Gucky konzentrierte sich und war im nächsten Moment mit den beiden Menschen verschwunden. Dies war - vor den Augen der Gish Vatachh - völlig unbemerkt vor sich gegangen, was sich bei der Rückkehr des Mausbibers schlagartig änderte. Er brachte den Personentransmitter mit, was sofort eine hektische Geschäftigkeit auslöste.
Während Gucky die nächsten beiden Galaktiker teleportierte, bauten die anderen in fieberhafter Eile den Transmitter auf und aktivierten ihn. Und als die Gish endlich reagierten und Verstärkung holen wollten, schien das halbe Schiff zu explodieren. Überall krachte es, Leitungen schmorten durch und lösten Kurzschlüsse innerhalb der Computersysteme aus; es blitzte, knallte, donnerte und qualmte, dass man im ersten Moment wirklich glauben konnte, das Schiff breche aus allen Fugen.
Die Gish erreichten niemanden in der Wachzentrale, in der auch das Chaos tobte. Als das Synthesizer-Trommeln ausblieb, brach ihre Aggressivität ungehemmt hervor. Sie griffen nach ihren Waffen und rannten im Sturmlauf auf die Gefangenen zu. Gucky war jedoch bereits wieder zurück und griff sofort ein: Mit seinen telekinetischen Kräften packte er die beiden vorderen Gish, wirbelte sie in der Luft herum und schleuderte sie mit aller Kraft auf die nachfolgenden.
Die Krieger stürzten fauchend übereinander. Während sie noch versuchten, sich voneinander zu befreien, nahm der Mausbiber ihnen telekinetisch die Waffen ab und machte sie unbrauchbar. Die Gish waren weit davon entfernt aufzugeben, und sie waren auch hart im Nehmen; sie aktivierten ihre Schutz schirme und griffen erneut an. Gucky hielt sie auf und hob sie leicht an; es war nicht leicht für ihn, vier tobende Echsenkrieger telekinetisch in Schach zu halten, aber irgendwie schaffte er es. „Schnell", keuchte er, „nun lauft schon, ich kann sie nicht mehr lange aufhalten, und der Rest wird auch bald begreifen, was hier abgeht!" Die Gefangenen rannten einer nach dem anderen durch den Transmitter, so schnell es ihnen möglich war. Als nur noch Dilja Mowak und Achmed Shaddar übrig waren, desaktivierten sie blitzschnell den Transmitter und packten ihn zusammen. „Ich hoffe, du schaffst uns und den Transmitter!" rief die Oxtornerin, das Paket in der Hand. „Aber locker", behauptete der schwitzende und schwer schnaufende
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