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1682 - Söldner ohne Auftrag

Titel: 1682 - Söldner ohne Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Händler, keine Krieger."
    „Auch Händler müssen kämpfen können, wenn sie überleben wollen", behauptete Trousar. In diesem Augenblick wurde der erste Hamamesch-Raumer von einer Salve getroffen. Für ein paar Sekundenbruchteile hielten die Schutzschirme, dann blieb von dem Handelsraumer nur eine Wolke aus verdampftem Stahl übrig. Trousar stieß einen wüsten Fluch aus. Jetzt hatte A-6-1 keine Zweifel mehr. Es handelte sich um keinen Trick, sondern um einen ernsthaften Angriff auf die Hamamesch - und wahrscheinlich auch auf die Coma-Station.
    Ein zweiter Hamamesch-Raumer wurde abgeschossen. Die Crypers gingen offensichtlich ohne Skrupel vor. „Mordgesindel!" tobte Trousar. „Elendes Banditenpack!" Die Hamamesch versuchten das Feuer der Crypers zu erwidern, der Erfolg war kümmerlich. Einer der Cryper-Raumer wurde beschädigt und drehte ab, aber drei weitere Hamamesch-Einheiten wurden restlos zerstört. „Alarmbereitschaft hergestellt!" wurde A-6-1 gemeldet.
    Gänzlich unvorbereitet war man in der Coma-Station nicht; die Planer hatten nur weniges dem Zufall" überlassen. „Ich beziehe die geplante Ausweichposition", teilte A-6-1 seinen Kollegen mit. „Trousar werde ich mitnehmen. Verhaltet euch ruhig und schont das Leben der Crypers, wo es möglich ist."
    „Verstanden", lautete die gelassene Antwort. „Wir wünschen dir Glück!"
    „Was hast du vor?" fragte Trousar, als A-6-1 ihn am Arm fasste und in einen Gang zerrte. „Wir werden uns verstecken", entgegnete A-6-1. „Dann werden wir sehen, was die Crypers weiter unternehmen."
    Das letzte, was er in der Zentrale wahrnehmen konnte, war die Flucht der restlichen zehn Hamamesch-Raumer. Sie stießen in den Hyperraum vor und brachten sich so in Sicherheit. Sofort änderten die sie verfolgenden Crypers den Kurs und steuerten nur gradlinig auf die Coma-Station zu.
    Offensichtlich waren sie sehr gut informiert; sie wussten allem Anschein nach, wonach sie zu suchen hatten. „Verstecken?" empörte sich Trousar. „Die Haut soll mir schimmeln, wenn ich mich feige verstecke. Ich werde kämpfen, wie es sich für einen echten Händler gehört!"
    „Die Spanne zwischen Tapferkeit und Torheit ist manchmal nicht groß", gab A-6-1 zurück. „Wie viele Besatzungsmitglieder hat solch ein Cryper-Schiff normalerweise?"
    „Nicht viele", antwortete Trousar, während er sich von A-6-1 mitzerren ließ. „Diese feigen Algenfresser schicken zumeist Kampfroboter vor, weil sie selbst so jämmerliche Kämpfer sind."
    „Wie auch immer, sie sind erfolgreich..." Die Cryper-Schiffe hatten sich Coma-6 auf Schussweite genähert. Aber sie feuerten nicht. Wahrscheinlich übten sie diese Zurückhaltung nur aus einem Grund - sie konnten damit nicht nur. ihre Gegner, sondern auch die erhoffte Beute vernichten.
    Außerdem konnten sich die Crypers, wenn sie so gut informiert waren, mühelos ausrechnen, dass sie ihren Gegnern hoffnungslos überlegen waren.
    A-6-1 hatte inzwischen das Versteck erreicht: Es war eine verkleinerte Kopie der Zentrale, die gerade genug Raum bot für drei Androgyne - in diesem Fall für A-6-1 und den Anführer der Hamamesch im Guinnekh-System, Trousar. „Hier sollen wir bleiben?"
    „Wir haben von hier aus Kontakt zu allen Abteilungen", verriet A-6-1. Eigentlich hätte der Hamamesch von dieser Anlage nichts wissen sollen, aber die Umstände machten es erforderlich, ihn einzuweihen. „Wir können alles beobachten, und finden wird man uns kaum. Oder wissen die Crypers, nach welchem Hamamesch sie hier suchen müssen?"
    „Wahrscheinlich nicht", räumte Trousar ein; er stellte damit klar, dass er in der Hierarchie der Hamamesch keinen sehr prominenten Platz einnehmen konnte.
    Ein Knopfdruck genügte, den Gang zusammenbrechen zu lassen, der die Notzentrale mit dem restlichen System der Station verband. Gedacht war dieser Raum hauptsächlich zur Beobachtung. Die Androgynen waren nicht zum Kämpfen bestimmt. Für den Fall, dass es einen Angriff gab, war es von größter Wichtigkeit, diesen Angreifer genau zu beobachten und zu studieren - und dafür zu sorgen, dass diese Information später in die Hände der Galaktiker gelangen konnten. „Sie setzen Landungstruppen aus", konstatierte Trousar. „Wie üblich - zu zwei Dritteln Roboter." A-6-1 schaute auf die kleinen Bildschirme. Die Schlacht um Coma-6 hatte begonnen...
     
    5.
     
    „Ergebt euch!" lautete der Befehl des Cryper-Kommandanten. „Ich bin Phana-Corg, also zittert und bebt und fügt euch in euer Schicksal.

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