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1685 - Spindel und Segment

Titel: 1685 - Spindel und Segment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine falsche Richtung rennt. Und ferner wünsche ich, daß der Galaktische Rat von Arkon all diese Ziele ohne Vorbehalte unterstützt."
    „Ich habe dich verstanden", gab Tydon von Tramis etwas kleinlaut und unterwürfig zu. „Du willst gegen einen mächtigen Strom schwimmen. Es steht mir nicht zu, dich zu kritisieren.
    Aber du wirst selbst beurteilen können, welche Bürde du dir auferlegst."
    „Ich tue es für unser Volk", versicherte Atlan. „Und meine Ziele sind höherwertiger als die selbstsüchtigen Machenschaften und Umtriebe der Separatisten und Radikalen. Gerade du als unser Vertreter im Galaktikum müßtest dafür Verständnis zeigen."
    „Ich verstehe dich wirklich. Aber ich denke auch an die Zukunft unseres Volkes. Arkon befindet sich im Aufwind. Es gibt kein vernünftiges Argument, diesen Trend zu bremsen."
    „Stimmt, mein Freund. Aber man muß den Wind in die richtige Richtung lenken. Sonst wird ein Sturm daraus, der Untergang bedeutet."
    Tydon von Tramis schwieg. Es war auch eigentlich von beiden Seiten alles gesagt. Die beiden Männer prosteten sich noch einmal zu, aber beide wußten, daß sich die Fronten eher verhärtet hatten als umgekehrt.
    Der Türservo kündigte die Rückkehr Thetas an. „Komme ich zu früh?" fragte die Arkonidin. „Durchaus nicht. Unser Gespräch ist beendet", antwortete Atlan. „Ihr seht nicht gerade aus", meinte Theta von Ariga nachdenklich, „als hättet ihr euch prächtig verstanden."
    „Es ist alles in Ordnung", versicherte Atlan. „Da ist noch eine Kleinigkeit", sagte Tydon von Tramis. „Sicher eine Überraschung, aber keine von der unangenehmen Art."
    Er öffnete eine Schublade seines Schreibtischs und zog einen großen Schmuckumschlag heraus. Mit einer unterwürfigen Geste und einer leichten Verbeugung reichte er Atlan den Umschlag.
    Der Arkonide öffnete das Siegel, das das offizielle Regierungssymbol trug, die drei klassischen Planeten Arkon Ibis III, auch wenn der dritte zerstört war, in einem Kreis um die Sonne Arkon, und las dann laut vor: „Im Namen der Regierung laden wir Atlan Gonozal IX. ein, nach Arkon zu kommen und ein öffentliches Bekenntnis zu seinem Volk abzugeben. Gezeichnet: Morad von Darrid."
    Atlan spürte, wie ihm langsam das Blut in den Kopf stieg. Er ließ sich äußerlich aber nichts anmerken. „Du hast Arkon vorab über unser Zusammentreffen informiert", stellte er Tydon von Tramis gegenüber fest. „Und du wolltest mir den Weg ebnen und mich auf das einstimmen, was mich auf Arkon erwartet. Ich erkenne deine gute Absicht an. Natürlich nehme ich die Einladung an."
    „Danke", hauchte Tydon von Tramis ergeben. „Wer ist dieser Morad von Darrid", fragte Atlan mit Unschuldsmiene, „der die Botschaft unterzeichnet hat? Der Name ist mir unbekannt."
    Für eine Sekunde schienen Zweifel im Gesicht des Rates zu stehen. Er würde es aber niemals wagen, Atlan einer Unwahrheit zu bezichtigen. „Ein junger Diplomat und ein Mitglied des Regierungskabinetts", antwortete Tydon von Tramis. „Und ein Fachmann für Wirtschaftsfragen."
    „Und ein Vertreter der Ideen der FAMUG?" wollte Atlan wissen. „Es ist keine Sünde, für den Fortschritt zu sein", wich der Rat der Frage aus. „Du wirst sehen, daß Morad von Darrid trotz seiner relativen Jugend ein einflußreiches und aufstrebendes Mitglied der Regierung ist. Viele sehen in ihm den zukünftigen Präsidenten, wenn Halifer von Polat einmal abdanken sollte."
    Atlan ließ es bei dieser Auskunft bewenden und drängte auf den Abschied.
    Auf dem Rückweg zur DAORMEYN hing er seinen Gedanken nach. Ohne an das zu denken, was ihm Yart Fulgen über Theta gesagt hatte, rutschte ihm ein Satz heraus: „Es wird problematisch. Selbst ein Mann wie Tydon von Tramis steht den Ideen der FAMUG verdammt nah."
    Als sie gemeinsam den Transmitter an Bord der DAORMEYN verließen, antwortete Theta: „Vielleicht ist es nur deshalb so schwierig, weil du es dir so schwierig und problematisch machst."
    „Was willst du damit sagen?"
    „Der politische Weg eines Rückzugs aus dem Galaktikum", sagte Theta von Ariga, „und der einer Stärkung der eigenen Position ist doch nicht verdammenswert. Das Galaktikum ist in mancher Hinsicht unbeweglich und von der Zeit überholt. Das wurde mir heute klar. Es könnte sogar die Entwicklung Arkons hemmen. Vielleicht solltest du die Dinge etwas offener sehen."
    Da hast du den Salat! sagte der Extrasinn.
    Atlan verzichtete darauf, ihm oder Theta eine Antwort zu geben
     
    5.
     
    In

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