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1685 - Spindel und Segment

Titel: 1685 - Spindel und Segment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den nächsten vier Tagen herrschte im Forschungszentrum Titan rege Betriebsamkeit. Ein Technikerteam arbeitete an der Modifizierung von vier Transmittern.
    Eine Nachfrage bei NATHAN hatte ergeben, daß noch nie zuvor gleiche oder ähnliche Versuche mit Transmittern durchgeführt worden waren. Man besaß zwar alle technischen und theoretischen Voraussetzungen, betrat aber dennoch Neuland. Welche Nebenwirkungen bei derartigen Versuchen auftreten würden, war absolut unbekannt.
    Kallia Nedrun, die als ausgezeichnete Mathematikerin bekannt war, rechnete gemeinsam mit einer wissenschaftlich orientierten Syntronik das Transmitter-Experiment durch. Da es sich nach den Worten der arcoanischen 5-D-Mathematikerin Colounshaba um einen Prozeß handelte, der im Bruchteil einer Sekunde ablaufen würde, mußten alle Berechnungen hiebund stichfest sein.
    Myles Kantor hatte angeordnet, daß nach dem Umbau der vier Test-Transmitter zunächst Versuche ohne Materialien laufen sollten. So geschah es am 7. März 1212.
    Alle vier Systeme arbeiteten auf Anhieb fehlerfrei. Es ergaben sich keine unkontrollierbaren Nebeneffekte. Da sich bei den Versuchen auch aus anderer Sicht nichts Spektakuläres ergab, wurden für den nächsten Tag Tests mit Modellen festgelegt.
    Die Modelle glichen den Dummy-Objekten Shabas, aber sie waren aus Kunststoff hergestellt und verfügten damit über ein anderes Gewicht. Nur in den Abmessungen waren sie mit den Originalen identisch.
    Wieder wurde der Versuch vierfach parallel durchgeführt. Neben Myles Kantor, Boris Siankow und Kallia Nedrun wohnten auch Icho Tolot und Paunaro dem Versuch bei, ebenso verschiedene Galaktiker, die im Team arbeiteten.
    Jeder Teilvorgang wurde mehrfach aufgezeichnet. Alle energetischen Werte wurden gemessen und registriert.
    Auch diesmal geschah nichts Ungewöhnliches. Kallia Nedrun hatte für die „Abwesenheit" des Plastik-Segments eine Zeit von 171,24 Millisekunden errechnet. Der Wert wurde exakt von allen vier Test-Transmittern bestätigt. Für die Beobachter war das kurzzeitige Verschwinden für die Dauer von nicht ganz zwei Zehntelsekunden gut zu erkennen.
    An den Versuchsobjekten wurden alle denkbaren Untersuchungen und Messungen vorgenommen. Es ergab sich keine einzige Besonderheit. Die atomare Struktur aller Elemente und Moleküle war unverändert. Die „Drehung" im Hyperraum wurde somit nur theoretisch bestätigt, denn nachweisen ließ sie sich an den recht primitiven Modellen nicht.
    Myles Kantor sprach den Nakk Paunaro darauf an, der sich meist sehr schweigsam verhielt.
    Mit seinen 5-D-Sinnen war das Schneckenwesen eigentlich dazu prädestiniert, die Vorgänge zu deuten. „Bei diesen Materialien", sagte Paunaro zögernd, „ist es völlig gleichgültig, ob sie im selben Transmitter rematerialisieren. Daher kannst du die Drehung nicht nachweisen. Paunaro auch nicht. Das echte Segment wird sie schaffen."
    Damit war eigentlich alles und nichts gesagt. „Du weißt mehr", entgegnete Myles Kantor, „als du sagst."
    „Vermutung", antwortete der Nakk, „du gehst davon aus, daß in den Spindeln ein bestimmtes Programm enthalten ist. Vielleicht sind die Spindeln und Segmente nichts weiter als ein von langer Hand geplantes Aktivierungsprogramm.
    Aber wirklich erkennen lassen sich solche Fakten nicht."
    Icho Tolot hielt sich mit jedem Kommentar zurück. Ihm war aber anzumerken, daß er alles genau verfolgte und sich wohl auch intensive Gedanken machte. Der Haluter schien eine andere Idee zu verfolgen, zu der er sich aber noch nicht äußern wollte.
    Die Versuche wurden mit anderen Modellen fortgesetzt, die aus verschiedenen Metallen bestanden. Sie verliefen alle fehler- und störungsfrei. Kallia Nedruns Berechnungen wurden weiterhin bestätigt.
    Es war belanglos für den Vorgang, welche Masse und welches Gewicht das Versuchsobjekt besaß. Stets ergaben sich dieselben Zeitwerte. Der Energieverbrauch hingegen stand in einem direkten Verhältnis zur jeweils durch den Hyperraum beförderten Masse.
    Irgendeine Art Wechselwirkung zwischen den Test-Spindeln und den Test-Segmenten trat natürlich nicht auf.
    In den folgenden Tagen wurden die Tests mit veränderten Parametern fortgesetzt.
    Insbesondere wurde der Prozeß unter Neutralisation der Schwerkraft geprüft. Aber auch jetzt zeigten sich keine Abweichungen von den bisher gewonnenen Werten.
    Schließlich setzten Myles Kantor und Boris Siankow Versuchstiere in die Transmitter, zwei Ratten und zwei Kaninchen. Sie überstanden die

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