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1686 - Wesen aus der Spindel

Titel: 1686 - Wesen aus der Spindel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hangarmeisters war er vor dem entstehenden Sog geschützt, der alles andere, das leicht und nicht fest verankert war, mit einem Schlag ins Vakuum des Weltalls reißen würde.
    Plötzlich kamen zwei Gestalten herangelaufen. Sie drängten sich zu ihm. Sie waren die letzten, die an Bord der Jet hätten gehen sollen, ein Mann und eine Frau. „Ich bleibe bei dir", sagte Cyrn Dow. „Versuch erst gar nicht, mich fortzuschicken. Wir wissen, daß du ins Schiff zurückgehst, wegen Myles. Ich gehe mit."
    „Und ich auch", sagte die Frau. Sie war ebenfalls Hanse-Spezialistin. Sie war genau die, die Mike geradewegs in die Arme gelaufen war, als das tobende Spindelwesen ihr den Kombistrahler entrissen hatte.
    Bella Moon, stand auf dem Namensschild ihres SERUNS. Der Name paßte. Bella, die Schöne. Sie war schön, etwa dreißig Jahre alt, schlank, aber sehr weiblich. Mike kannte sie mit langem, pechschwarzem Haar und einer elfenbeinfarbenen, samtigen Haut, die sich wie Pergament über ihr schmales Gesicht mit den großen braunen Augen spannte.
    Diese Frau hatte etwas Außergewöhnliches an sich. Wären die Umstände andere gewesen, Roi Danton hätte sich ihr mit größerem Interesse zugewandt als jetzt.
    So aber machte er den Versuch, sie und Dow loszuwerden, obwohl er wußte, daß es vergebliche Mühe war. „Ich war eine Freundin von Banda Jakusk", sagte Bella Moon schroff, was so gar nicht zu ihr passen wollte. Sie sah Mike fest an. „Ich habe eine Rechnung offen. Mit dem Ding da oben."
    „Und ich fliehe auch nicht", schloß sich Cyrn Dow an. „Also einverstanden", sagte Mike Rhodan. Er gab Jewellyn Bronston, dem er das Kommando über die Space-Jet anvertraut hatte, den Befehl zum Schließen der Polschleuse. „Wir sind klar zum Ausschleusen", meldete Bronston eine halbe Minute später. „Dann haltet die Ohren steif. Fliegt zu Bulls Schiffen und holt sie her. Meine Absicht, Zwei zusammen mit der CHIMAIRA in den Weltraum zu sprengen, läßt sich logischerweise jetzt nicht mehr verwirklichen. Wir haben keine Lust, mit ihnen zu Asteroidenstaub verweht zu werden."
    „Alles klar, Mike", bestätigte Bronston.
    Damit war alles gesagt.
    Auch der Hyperfunk der Space-Jet war zerstört, sonst hätten die Terraner es leichter gehabt und weitaus schneller Hilfe bekommen. „Ich versuche jetzt, euch das Hangartor zu öffnen", verkündete Mike. „Es ist möglich, daß es blockiert oder gar nicht auf den Impuls reagiert. In dem Fall schießt euch den Weg frei. Wir überstehen das in den SERUNS."
    Aber seine Skepsis war unbegründet. Das Tor öffnete sich, ein immer größer werdendes Fenster zum Weltall, in die Freiheit. Die Sterne der Milchstraße funkelten herein, und irgendwo dort draußen war Terra, waren die anderen Planeten, wartete Reginald Bull bestimmt schon grimmig darauf, daß sich die CHIMAIRA endlich über Hyperfunk meldete.
    Langsam hob die Space-Jet ab, schwebte auf Antigravkissen aus dem Hangar und wurde von der Gravoschleuder sanft hinausgestoßen in die Freiheit.
    Normalerweise, dachte Mike, ist es dort draußen absolut lebensfeindlich.
    Jetzt sind sie da in Sicherheit. Sie werden bald bei den Freunden sein. Der Tod ist hier, hier an Bord.
    Wie zur Bestätigung spürte er die neuen Erschütterungen, die durch den Kreuzer gingen.
    Myles! dachte er nur.
     
    *
     
    Ich lebe noch!
    Das waren Myles' erste Gedanken, als er die Augen aufschlug und das Blitzgewitter in der Zentrale registrierte. Er lag auf dem Rücken, die Arme angezogen und die Hände schützend über den Kopf gelegt. Die ganze rechte Körperseite war ein wühlender Schmerz, aber er konnte sich bewegen.
    Zwei hatte ihn zum Glück nicht voll erwischt, sonst hätte er keine heilen Knochen mehr gehabt. Das Spindelwesen mußte unmittelbar vor ihm zur Seite gesprungen sein und ihn nur noch gestreift haben. Myles selbst war viel zu entsetzt gewesen, um weit genug auszuweichen.
    Es sah fast so aus, als habe es sich das Ungeheuer im letzten Moment anders überlegt und ihn verschont. Dafür tobte es sich an den Instrumenten aus. Kleinere und heftige Explosionen begleiteten krachend die bunten Lichtblitze. Der Boden erzitterte. Druckwellen rasten über den Wissenschaftler hinweg, und Funken prasselten auf ihn herunter.
    Er drehte sich auf die linke Seite und richtete sich halb auf. Mit der rechten Hand schloß er den SERUN-Helm wieder. Die Bewegung jagte rasenden Schmerz durch seinen Körper, aber sofort aktivierte sich der Überlebensanzug und baute ein Schutzfeld um

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