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1689 - Rendezvous auf Phegasta

Titel: 1689 - Rendezvous auf Phegasta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bewaffneter Arkoniden stürmt in die Halle. Da ich auf keinem Kampfeinsatz bin, trage ich weder SERUN noch Waffen, ebenso meine Mannschaft. Dennoch erwarte ich eine Reaktion aus der Kommandozentrale - und erlebe die zweite Überraschung.
    Als ich mich umdrehe, sehe ich mich wiederum Waffen gegenüber, die auf mich gerichtet sind. Die VELA ist während meines kurzen Aufenthalts in der Transmitterhalle von einer kleinen Handvoll meiner eigenen Leute übernommen worden.
    Ich habe mich wie ein unfähiger Trottel übertölpeln lassen.
    Der Anführer der Arkoniden ist ein vierzigjähriger, arroganter Typ mit Namen Trajus von Klaphor. Er erklärt mir, ohne daß ich ihn darum bitte, daß er ein paar terranische Freunde hätte, die ihm einen Gefallen schuldeten. Er grinst und deutet auf die Männer, denen ich zuvor noch vertraut habe.
    Es sei nicht schwer gewesen, fährt er fort, ein Schiff auszusuchen, das man leicht so umbauen konnte, daß es für ein kurzes Täuschungsmanöver reichte, ebenso die terranischen Masken; die weiteren Instruktionen erhielt Trajus von seinen „Freunden". Da derzeit keine unmittelbare Gefahr droht und ich keinen aktuellen Stand von den derzeitigen Vorgängen im Arkon-System habe, war es leicht gewesen, mich zu täuschen.
    Es bleibt mir nichts anderes übrig, als den Befehlen der Arkoniden und ihrer Anhänger Folge zu leisten. Wir sind zu wenige Verbündete hier an Bord, außerdem möchte ich Sechs nicht gefährden. Sie befindet sich zur Zeit in ihrer Kabine und lernt; es ist unwahrscheinlich, daß sie plötzlich erscheinen wird, und ich erwähne sie daher nicht.
    Auf meine Frage, was er genau vorhabe, antwortet er nicht; er grinst nur und meint, ich würde es bald erfahren. Nur ein wenig Geduld.
    Ich frage ihn, für wen er arbeitet, aber auch hier vertröstet er mich auf später: „Wenn die anderen da sind."
    „Die anderen?" frage ich. „Welche anderen?"
    „Die mit der PARACELSUS ankommen", sagt er und verzieht den Mund in einem hämischen Grinsen. „Auf die warten wir wie verabredet." Er hat also unseren Funkverkehr abgehört; Perry hat nicht umsonst solche Vorsicht walten lassen. Was aber letztlich nichts genutzt hat, denn die Arkoniden scheinen ganz genau zu wissen, wer mit dem Medo-Schiff kommen soll.
    Ich nehme an, daß sie die Spindelwesen entführen wollen. Welchen anderen Grund sollten sie haben, ausgerechnet mich zu überfallen und auf die PARACELSUS zu warten?
    Sollte diese Vermutung stimmen, muß ich davon ausgehen, daß diese Arkoniden zur FAMUG gehören, die bereits zwei Spindeln und deren Segmente gestohlen und zerstört hat.
    Wahrscheinlich hören sie uns schon seit langer Zeit ab und haben nur auf einen günstigen Zeitpunkt gewartet, um loszuschlagen. Dies ist ihnen leider gelungen.
     
    *
     
    Leider habe ich keine Idee, wie ich die PARACELSUS warnen könnte. Trajus läßt keinen Zweifel offen, daß er sofort schießen wird, wenn ich auch nur eine falsche Bewegung riskiere.
    Ich habe nicht die geringste Wahl, außer, Perry meldet sich inzwischen noch einmal und ich kann einen geheimen Ruf absetzen. Aber diese Hoffnung besteht kaum.
    Als die PARACELSUS eintrifft, soll ich mich möglichst unbefangen und fröhlich benehmen, als sei alles in bester Ordnung. Ein Sichtkontakt wird mir selbstverständlich nicht gestattet, und ich überlege verzweifelt, wie ich doch eine Warnung abgeben könnte.
    Aber es ist nicht leicht, eine solche Überlegung konsequent durchzuhalten, wenn einem ein Kombistrahler an die Schläfe gehalten wird und drei Männer neben mir sich in derselben Situation befinden.
    Es gibt keine Möglichkeit, sich gegen die Arkoniden zu wehren; auch eine verschlüsselte Botschaft kann ich nicht durchgeben, da die Arkoniden umgehend nach meinem Anruf zur PARACELSUS hinübergehen.
    Trajus hat mir Wort für Wort vorgegeben, was ich sagen soll.
    Wenn alles glattgegangen ist, will er dann Sechs holen und zur Transmitterhalle bringen.
    Ich frage ihn, was aus uns werden soll.
    Der junge Mann grinst dünn. „Du wirst es schon erfahren", sagt er. Ich möchte ihm in sein arrogantes, ewig von einem häßlichen Grinsen entstelltes Gesicht schlagen. „Laß wenigstens die Mannschaft ungeschoren", bitte ich ihn.
    Er winkt ab. „Weder du noch deine Mannschaft interessieren uns, ihr wart nur Mittel zum Zweck."
    Davon kann ich nun halten, was ich will.
    Ich halte ihn für verrückt und größenwahnsinnig genug, uns in die Luft zu sprengen, obwohl er sich darüber im klaren sein muß,

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